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Handwerk fordert Anerkennung seiner Beratungskompetenz

13.06.2013

BWHT-Energiesymposium:

Die Energiewende braucht Rückenwind - und der kommt aus dem Handwerk, sagte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle beim 2. Energiesymposium des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) mit Umweltminister Franz Untersteller und den Energieexperten der Landtagsfraktionen. Möhrle und mehrere Vertreter aus dem Handwerk warnten deshalb davor, Handwerker in ihrer Rolle als Energieberater auszubooten. Das landeseigene Klimaschutzgesetz ist auf den Weg gebracht, an der Konkretisierung durch das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) wird intensiv gearbeitet. Mit seinem Energiesymposium hat der Handwerkstag der Landespolitik ein Forum gegeben, um das Beteiligungsverfahren (BEKO) zum Klimaschutzkonzept sowie Ideen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Energiewende mit dem Handwerk zu diskutieren. Umweltminister Untersteller betonte in seiner Rede, die energiepolitischen Maßnahmen und Ziele seien nach wie vor in das Dreieck der klassischen Rahmenziele aus Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit eingebettet.

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Energiepolitik – wie sie die Parteien im Land sehen, darüber diskutierten Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, Johannes Stober MdL (SPD), Wolfgang Raufelder MdL (Grüne), Moderator Peter Heilbrunner, Paul Nemeth MdL (CDU) und Andreas Glück MdL (FDP).

Foto: Hauser

Die Landesregierung habe nicht die Absicht, versicherte Untersteller, dem Handwerk durch ambitionierte Klimaschutzziele die Luft zum Atmen zu nehmen oder gar eine Klimapolizei ins Leben zu rufen. Mit dem geplanten Monitoring wolle man den Betrieben keine zusätzlichen Berichtspflichten auferlegen, sondern das IEKK begleiten. Kernstück der konkreten Ausgestaltung sei die breit angelegte Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung (BEKO). Aus diesem Verfahren seien 1080 Empfehlungen hervorgegangen, die nun auf Machbarkeit, Wirksamkeit und Finanzierbarkeit geprüft werden. „Das Handwerk bringt seine Kompetenz gerne und aktiv in diesen Prozess ein“, unterstrich BWHT-Präsident Möhrle. Er stellte aber klar: „Wir wollen auch Ergebnisse sehen“. Das komplexe Verfahren der BEKO verlief nach Einschätzung der Teilnehmer aus dem Handwerk unter hohem Zeitdruck. Dies müsse bei zukünftigen Beteiligungen entzerrt werden, hob Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel in seinem Bericht hervor. Auf dem Podium diskutierten die Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder (Grüne), Johannes Stober (SPD), Paul Nemeth (CDU), Andreas Glück (FDP) sowie für das baden-württembergische Handwerk Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart. Sie stellten sich den Fragen von Moderator Peter Heilbrunner (SWR) zum BEKO-Verfahren, zum Sanierungsfahrplan und den zentralen Maßnahmen sowie den Forderungen des Handwerks nach dem Umbau des EEG, stärkeren Investitionsanreizen und notwendigen Korrekturen bei der Stromsteuerbefreiung. Der immense Beratungsbedarf, der aus dem Sanierungsstau resultiere, setze qualifizierte Energieberatung auch aus dem Handwerk voraus. Dazu zähle, so Präsident Reichhold, dass die Beraterstruktur in Baden-Württemberg nicht einfach ignoriert werde. Derzeit würden die Gebäudeenergieberater des Handwerks aber systematisch ausgegrenzt. Die Energiewende werde nur gelingen, wenn sie als nationale, sogar europäische und gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten verstanden würde, so das Resümee von BWHT-Präsident Möhrle. Er forderte die Politik auf, jenseits der parteipolitischen Grenzen den gesellschaftlichen Konsens zur Energiewende konstruktiv weiterzuentwickeln.

  Quelle: www.handwerk-bw.de


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