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Hitzeinseln schon bei der Planung verhindern

17.08.2023

Die Hochschule Luzern hat ein wegweisendes Tool entwickelt, das die Städte- und Quartierplanung in Zeiten des Klimawandels revolutioniert.

 

zwei Bilder überlagernd, Mann mit Plan in der Hand von hinten über einer Straße vor einer Stadt

Bild: adobe.

 

Inmitten der wachsenden Herausforderungen des Klimawandels erhält die Städte- und Quartierplanung eine neue Dimension. Die Vermeidung von Hitzestaus durch Gebäude rückt dabei in den Fokus. Die Hochschule Luzern hat ein innovatives Tool entwickelt, das innerhalb von Sekunden das Mikroklima in bestehenden und geplanten Quartieren berechnen kann.

Hitzestau verhindern: Neues Tool zur Quartierklima-Berechnung

Die steigenden Temperaturen aufgrund des Klimawandels stellen insbesondere Städte vor erhebliche Herausforderungen, vor allem im Sommer. Die Schaffung von "Hitzeinseln" ist ein zunehmendes Problem. Doch für die Planung von größeren Quartieren gibt es die Möglichkeit, Hitzestaus zu vermeiden. Hierbei spielen die harmonische Anordnung der Gebäude in der Umgebung, die Materialwahl für Fassaden und Außenflächen, die Integration von Grünflächen sowie effektive Schattierung eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren sollten bereits in einer frühen Planungsphase berücksichtigt werden. Dazu benötigen Architekten jedoch Computermodelle, die die Auswirkungen dieser Faktoren für einen bestimmten Ort berechnen können. Bisherige Modelle sind jedoch zeitaufwendig und kostenintensiv, was zu einem zögerlichen Einsatz in frühen Planungsphasen führt.

Die Lösung: Interaktive Quartierklima-Modellierung

Die Hochschule Luzern hat eine innovative Lösung entwickelt: die interaktive Quartierklima-Modellierung (QKM). Diese fokussiert sich auf phasengerechteInformationen und liefert Ergebnisse in Sekundenschnelle. Das Projekt wurde durch die Stiftung Infinite Elements sowie die HSLU finanziert.

Herausforderungen in der Planungsphase meistern

Großbauprojekte erfordern oft schnelle Entscheidungen in einem anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld. Hierbei müssen Architekturbüros zahlreiche Anforderungen berücksichtigen, darunter auch das Mikroklima. Bisherige Berechnungen waren jedoch kostenintensiv und zeitaufwendig, was die Integration dieser Aspekte erschwerte. Die Entwicklung des Quartierklima-Tools ermöglicht es nun, bereits in der frühen Planungsphase schnell und effizient verschiedene Szenarien zu vergleichen.

Schnelle Ergebnisse und breite Anwendungsmöglichkeiten

Durch den Einsatz schneller Algorithmen liefert das Tool innerhalb von Sekunden oder Minuten Ergebnisse, die die Auswirkungen von Änderungen im Quartierklima darstellen. Die Anwendung reicht von der Gestaltung von Fassaden bis zur Positionierung von Bäumen und berücksichtigt nicht nur einzelne Tage, sondern ganze Sommerperioden.

Validierung und Ausblick

Das Modell bezieht Informationen aus Planungstools wie Revit und nutzt sie, um die Auswirkungen von Strahlung, Schatten, Materialien, Luftströmung und Vegetation auf das Quartierklima zu berechnen. Die Genauigkeit des Tools wurde im Suurstoffi-Quartier in Rotkreuz mit Messungen bestätigt und mit kommerzieller Software verglichen, wobei das Tool sowohl in Genauigkeit als auch Geschwindigkeit überzeugte.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/hitzeinseln-schon-bei-der-planung-verhindern/


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