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IBA Hamburg Projekt „Grundbau und Siedler“ wird zum Exportschlager

07.06.2016

Architektur-Biennale Venedig 2016

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Architekturfotografie Hamburg

Foto: IBA Hamburg GmbH / Bernadette Grimmenstein

Das Hamburger Mehrfamilienhaus steht seit 2013 zentral in der Wilhelmsburger Mitte gegenüber dem Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der Behörde für Umwelt und Energie. Es ist der Prototyp von „Grundbau und Siedler“ der Architekten BeL aus Köln und gehört zu den „Smart Price Houses“ der Internationalen Bauausstellung Hamburg. Auf der Architektur Biennale 2016 in Venedig ist nun eine Weiterentwicklung zu erleben, in der das Konzept neben der Wilhelmsburger Mitte auch für Stadtteile in München, Leipzig und Duisburg genutzt wird. Die entsprechenden Stadtteile sind mit Bestands- und optionalen Neubauten originalgetreu im Maßstab 1:100 nachgebaut.

Kostengünstig und hochwertig bauen - unter dem Titel "Smart Price Houses" hat die Internationale Bauausstellung Hamburg 2013 preiswerte Stadthäuser gezeigt, die es auch Leuten mit kleinerem Geldbeutel ermöglichen, Wohnraum in der Stadt zu kaufen oder zu mieten. Beim IBA-Projekt „Grundbau und Siedler“ haben die Architekten die Idee der baulichen Selbsthilfe und des Selbstbaus durch die künftigen Bewohner entwickelt. Die zukünftigen Nutzer konnten das Gebäude schrittweise nach ihren individuellen Bedürfnissen ausbauen und dadurch deutlich Kosten sparen. Im ersten Schritt wurden den künftigen Bewohnern die Konstruktion, die tragenden Decken, Außenwände und die Anschlüsse für den gebäudetechnischen Ausbau zur Verfügung gestellt - sozusagen der Grundbau als tragendes Skelett mit allen Installationssträngen und dem Treppenhaus. Im zweiten Schritt konnten die Siedler, also die späteren Eigentümer und Bewohner, selbst Hand anlegen und ihre Wohnungen errichten, die Grundrisse gestalten und einen unmittelbaren Bezug zu ihrer eigenen, neuen Wohnung gewinnen. Die spätere Eigenarbeit wurde von Beginn an erleichtert: so gibt es u. a. Arbeitsräume im Erdgeschoss oder umlaufende Balkone, die eine praktische Fertigstellung der Hausfassade und den Verzicht auf ein Gerüst ermöglichen. Dieses Konzept haben die Architekten nun modellhaft auf drei weitere Städte übertragen und schlagen damit neue Optionen im Städtebau vor: Stadtteile, die von ihren zukünftigen Bewohnern zu einem Teil selbst aus- und fertiggestellt werden könnten.

Auf der Biennale 2016 in Venedig zeigen die Architekten Anne-Julchen Bernhardt und Jörg Leeser (BeL – Sozietät für Architektur) vier reale Stadtteile in Hamburg-Wilhelmsburg, München, Leipzig und Duisburg, die das in Hamburg auf der Internationalen Bauausstellung realisierte Projekt „Grundbau und Siedler“ weiter entwickeln. Mit ihrem Ausstellungsmodul „NEUBAU“ vergleichen sie zudem die Jahre 1946 und 2016 mit Blick auf die städtebaulichen und architektonischen Konsequenzen der großen Migrationsströme.

Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor Hamburg: „Die Ausstellung des Projektes „Grundbau und Siedler“ in Venedig ist ein Beleg, dass die Internationale Bauausstellung Hamburg die richtigen Fragen gestellt und wichtige Impulse gegeben hat. Der Blick auf alternative Modelle zur Schaffung von Wohnraum ist insbesondere für die heutigen Ballungszentren lohnenswert.“

IBA Hamburg Geschäftsführerin Karen Pein: „Moderne Stadtgesellschaften brauchen Angebote zur Eigentumsbildung für breite Teile der Bevölkerung. Smart Price Houses sind gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungssituation besonders interessant.“

Bauherr Achim Nagel, Primus Developments: „Wir hatten uns mit „Grundbau und Siedler“ auf ein Abenteuer eingelassen. Heute sind wir stolz, dass die viele Arbeit und Mühen sich gelohnt haben und unser Projekt mit der Ausstellung in Venedig erneut diese große internationale Bühne bekommt.“

Jörg Leeser, BeL – Sozietät für Architektur: „Der Selbstbau der zukünftigen Bewohner kann die Herstellungskosten um bis zu 30 Prozent senken. Zusätzlich fördert das Konzept eine aktive Nachbarschaft und die schnelle Identifikation mit dem Neubau.“

Die Biennale unter dem Titel „Reporting from the front“ findet vom 28. Mai bis zum 27. November 2016 statt. Künstlerischer Leiter ist der chilenische Architekt Alejandro Aravena.

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Modell Biennale Venedig

Fotos: IBA Hamburg GmbH /


  Quelle: www.iba-hamburg.de


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