Der Green City Tower in Freiburg setzt mit seiner eindrucksvollen Fassadenbegrünung neue Maßstäbe für ökologisches Bauen und städtische Nachhaltigkeit.
Bild: Richard Brink GmbH & Co. KG
Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Nord hat sich in den letzten Jahren zu einem ambitionierten Stadtplanungsprojekt entwickelt. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie brachliegende, alte industrielle Flächen in eine neue Lebensform umgewandelt werden können. Das Hauptmerkmal dieses neuen Stadtviertels in Freiburg ist der Green City Tower, der vor allem durch seine beeindruckende Fassadenbegrünung hervorsticht.
Großflächige Fassadenbegrünung als Alleinstellungsmerkmal
Eine der herausragenden Eigenschaften des Green City Tower ist seine großflächige Fassadenbegrünung, die eine der größten vertikalen Vegetationsflächen in Deutschland darstellt. Die Pflanzen wurden in speziell dafür vorgesehene Aussparungen eingesetzt, während das Substrat von oben eingefüllt wurde. Automatische Bewässerungssysteme sorgen für eine kontinuierliche Versorgung der Pflanzen.
Umwandlung von Einzelgewächsen zu nahtloser Grünfläche
Die etwa 50.000 Einzelpflanzen haben sich inzwischen zu einer nahtlosen Grünfläche entwickelt. Diese dient nicht nur der ästhetischen Verschönerung, sondern trägt auch zum Schutz und zur Isolation der Gebäudestruktur bei. Darüber hinaus schafft sie wertvollen Lebensraum, filtert Feinstaub aus der Luft und bindet CO2.
Modulares System für vertikale Begrünung
Die Firma Richard Brink spielte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der bepflanzten Gebäudefassade. Der Green City Tower umfasst Büro-, Gastronomie- und Wohnflächen und besteht aus insgesamt vier Gebäudeteilen. Während drei der Gebäude mehrere Etagen haben, erstreckt sich der imposante Wohnturm über 15 Obergeschosse und erreicht eine Höhe von 52 Metern.
Herausforderungen und Fortschritte
Die Fertigstellung des Projekts wurde von der Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH verantwortet, nachdem der Rohbau Anfang 2017 vorübergehend gestoppt wurde. Die Unternehmensgruppe Unmüssig arbeitete ab Juni 2020 mit einem überarbeiteten Konzept an der Fortsetzung des Projekts und holte die archis Architekten + Ingenieure GmbH mit ins Boot. Zusammen mit Fachplanern und Beratern wurde das Projekt Ende 2021 erfolgreich abgeschlossen und setzt neue Standards für ökologische Gebäudenutzung.
Eine Fassade, die Grün atmet
Fast zwei Drittel der gesamten Fassadenfläche des Wohnturms wurden mit einer wandgebundenen Begrünung versehen, was einem CO2-Bindevermögen von 20 bis 25 Tonnen pro Jahr entspricht. Die Fassadenarbeiten wurden von der flor-design Wand GmbH durchgeführt, einem Fachbetrieb mit über 25 Jahren Erfahrung im Garten- und Landschaftsbau.
Eine maßgeschneiderte Lösung für vertikale Begrünung
Die flor-design Wand GmbH setzte ihr patentiertes "greencityWALL"-System ein, um eine maßgeschneiderte Lösung für vertikale Begrünung zu bieten. Dieses System ermöglicht eine individuelle Gestaltung für vertikale Strukturen im Innen- und Außenbereich. Insgesamt wurden 1.484 Pflanzkassetten mit einer Beschichtung in Reinweiß verbaut, die etwa 50.000 Pflanzballen entlang der Fassade aufnehmen.
Nachhaltigkeit und Partnerschaft
Die Umsetzung dieses beeindruckenden Projekts wurde durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht. Die flor-design Wand GmbH und die Firma Richard Brink arbeiteten eng zusammen, um technische Lösungen zu entwickeln und hochwertige Komponenten herzustellen. Dieses Projekt zeigt, wie brachliegende Flächen in ökologisch wertvollen Lebensraum umgewandelt werden können und gleichzeitig ästhetisch ansprechend sind. |
