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Immobilienbranche begrüßt geplante Verschiebung von Solvency II

03.05.2012

Immobilienbranche begrüßt geplante Verschiebung von Solvency II

„Je später Solvency II tatsächlich im Markt eingeführt wird, desto besser ist es für die Immobilienwirtschaft“, erklärte Axel Gedaschko, Vorsitzender der Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) und Präsident des GdW Bundesverbands.

Laut Medienberichten bestätigte die EU-Kommission, dass Solvency II erst Mitte 2013, statt Ende 2012, eingeführt werden wird. Hintergrund ist, dass das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten mehr Zeit zur Ausgestaltung benötigen. Tatsächlich angewandt werden soll Solvency II dann ab 2014.

Für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft haben die Regelungen von Solvency II insofern große Bedeutung, da Versicherer als Finanzierer von Immobilien eine wichtige Rolle spielen. Ihre Bedeutung ist in den letzten Jahren gewachsen, da sich einige Banken, nicht zuletzt aufgrund EU-rechtlicher Auflagen, aus Teilbereichen der Immobilienfinanzierung zurückgezogen haben.

Die vorgesehenen Regelungen einer Durchführungsverordnung zu Solvency II sind zu eng gefasst. Besonders die risikoarmen Hypothekendarlehen an Wohnungs- und Immobilienunternehmen sowie sämtliche Darlehen oberhalb von einer Million Euro werden dem Spreadrisiko-Submodul für Bonds ohne Rating zugeordnet. Die Verschlechterung der Rahmenbedingungen für risikoarme, breit diversifizierte Anlagen konterkariert damit auch die Ziele von Solvency II nach einer angemessenen und überprüfbaren Risikoorientierung von Versicherern mit der Folge, dass diese faktisch nicht mehr als Finanzierer für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zur Verfügung stünden.

Solvency II wird das Anlageverhalten der Versicherer nachhaltig verändern. Betroffen sind sowohl Direktanlagen in Immobilien, indirekte Investments mittels Fonds als auch Darlehen, die von Versicherern an Immobilieninvestoren ausgereicht werden. Durch die höheren Eigenkapitalanforderungen würden Versicherer dann stärker in risikoreichere Projekte investieren, um bessere Renditen für das eingesetzte Eigenkapital zu erzielen. Für den risikoärmeren und nicht so renditeträchtigen Bereich der Wohnimmobilien hätte das geringere Investitionen seitens der Versicherungsbranche zur Folge. Derzeit sind Versicherer mit rund 34 Milliarden Euro in Immobilien investiert, das sind 3,3 Prozent des gesamten Investitionsvermögens der Versicherer.

  Quelle: dapd


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