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Imposantes Foyer beeindruckt bereits die Rohbauer

21.07.2014

Neubau Firmenzentrale Engelbert Strauss

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Ein Großbaustelle mit schalungstechnisch hohem Anspruch: Auf einem 50.000 m2 großen Grundstück im hessischen Biebergemünd entsteht die neue Firmenzentrale des Unternehmens Engelbert Strauss.

Bereits im Oktober 2014 sollen die Rohbauarbeiten an der neuen Engelbert Strauss Firmenzentrale beendet sein. Wenn das funktioniert – und danach sieht es aus – steht das anspruchsvolle Ingenieurbauwerk gerade mal 15 Monate nach Erteilung der Baugenehmigung. Bereits jetzt ist sicher: ein gelungenes Projekt, das die bauausführende Köster GmbH wie auch Schalungslieferant Hünnebeck in ihre Referenzliste aufnehmen werden. (Anmerkung: Seit Juni 2014 firmiert die Harsco Infrastructure Deutschland GmbH wieder unter dem Namen Hünnebeck Deutschland GmbH).

Für die hessische Gemeinde Biebergemünd unweit von Kassel ist es eine wichtige Investition: Auf der grünen Wiese entsteht auf einem 50.000 m2 großen Grundstück der neue Unternehmenscampus des renommierten Markenherstellers für Berufsbekleidung und Arbeitsschutz Engelbert Strauss. In dem interessanten Gebäudekomplex wird zukünftig nicht nur die Verwaltung des mittlerweile auf rund 1.000 Mitarbeiter gewachsenen Unternehmens untergebracht sein. Ein großer Bereich wird als attraktive Präsentations- und Verkaufsfläche genutzt werden. Mit dieser Standorterweiterung direkt neben der bisherigen Zentrale setzt das 1948 gegründete Familienunternehmen ein deutliches Zeichen für die Region. Mit Fertigstellung des neuen Campus im Winter 2014/2015 sollen bis zu 300 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen.

Der Siegerentwurf des Frankfurter Architekturbüros „ATP N+M Architekten und Ingenieure“ für die neue Firmenzentrale ist gekennzeichnet durch Modernität und Offenheit. Vier jeweils vier- bzw. fünfgeschossige Büroriegel mit einer Tiefe von 15 m gruppieren sich um ein Foyer – eine großzügige Halle, die gleichzeitig informeller Mittelpunkt, Verteiler und Ausstellungsfläche ist. Insbesondere das Foyer ist ein Gebäudeteil mit technisch hohen Ansprüchen: Beispielsweise queren zwei Brücken in OG 1 und OG 2 freispannend das Foyer-Innere und verbinden die beiden Hallengalerien miteinander. Außerdem werden die teils auskragenden Deckenbereiche von V-förmige Sichtbetonstützen getragen. Im Innenausbau des gesamten Gebäudekomplexes kommen Glas und Holz zum Einsatz. Das alles schafft viel Licht und Großzügigkeit. Für die Rohbauer der ausführenden Köster GmbH (Hauptsitz: Osnabrück) unter Leitung des Rohbau-Teams Andreas Hempel und Andrej Janzen bedeutet das: Bei der Gebäudeerstellung sind Sichtbetonflächen höchster Güte gewünscht.

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Sämtliche Sonderschalungen – beispielsweise für die V-förmigen Sichtbetonstützen (SB3) im künftigen Foyer – werden beim Hünnebeck eigenen Sonderschalungsbau in Irxleben vorgefertigt.

Damit wird die Erstellung des Ortbeton-Baus zu einer herausfordernden, aber auch äußerst interessanten Aufgabe: „Diese Baustelle ist nicht nur von ihren reinen Abmessungen her ein Großprojekt. Allein die zu schalenden Deckenflächen summieren sich auf etwa 60.000 m². Aber auch unter ausführungstechnischen Aspekten liegt die Messlatte hoch“, beschreibt Bauleiter Andrej Janzen den Anspruch des Projektes. Aus schalungstechnischer Sicht bedeutet das beispielsweise: Sichtbetonflächen in SB3, große Deckenhöhen durch verspringende Geschosse und bis zu 6,50 m hohe V-förmige Sichtbetonstützen. Um diese Herausforderungen professionell und effizient zu meistern, hat sich die Baustelle als leistungsfähigen Schalungsplaner und -lieferanten Hünnebeck an die Seite geholt. Das Verhältnis der beiden Unternehmen ist äußerst entspannt, nahezu freundschaftlich, denn – da sind sich die Partner einig – „beide Seiten wissen, was sie tun.“ Die Fachkompetenz auf beiden Seiten sorgt für „ein bemerkenswert wohltuendes, effizientes Miteinander.“ Im angenehmen Dialog haben die Baustelle und die Schalungsexperten aus der Ratinger Projektentwicklung gemeinsam alle benötigten Schallösungen entwickelt, durchgesprochen und realisiert.

Sonderschalungen made in Germany
Seit September vergangenen Jahres beliefert Hünnebeck die Baustelle mit großen Mengen Systemschalung sowie maßgeschneiderten Sonderkonstruktionen und Aussparungskästen aus Holz, die vom unternehmenseigenen Sonderschalungsbau in Irxleben angefertigt werden. Beispielsweise zur Herstellung der drei ca. 20 m hohen Wandscheiben in SB3 für einen gläsernen Aufzug im Bauteil EF, dem repräsentativen Foyer. „Hierfür hat der Architekt eine Strukturschalung mit einer 3S-Schalplatte vorgeschlagen“, erzählt Bauleiter Andrej Janzen. Er ergänzt: „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.“

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Ausgeschalte V-Stütze mit SB3-Betonoberfläche.

Gleiches gilt auch für die ebenfalls in diesem Bauteil ausgeführten, bis zu 6,50 m hohen, geneigten V-förmigen Stützen in Sichtbetonqualität (SB3), die als wichtiges Tragelement für die Deckenbereiche fungieren. Zur Herstellung der Stützen hat der Hünnebeck-Sonderschalungsbau die aufwändig konstruierte Schalung mit einer neuen filmbeschichteten Schalungsplatte von Westag & Getalit eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bekannten Großflächenschalhaut Betoplan Top. Basis für den Aufbau sämtlicher Sonderschalungen ist die H20 Großflächenschalung. Wolfgang Burgdorf, erfahrener Polier auf der Biebergemünder Baustelle, arbeitet gern mit den Schalungskonstruktionen, die die Ratinger gemeinsam mit der Baustelle entwickelt haben: „Durch die enge, stets problem-orientierte Abstimmung sind durchdachte praxisgerechte Schalungslösungen entstanden, die sich hier vor Ort schnell und problemlos realisieren lassen.“

Auch für die Deckenschalung und deren Unterstützung haben die Ratinger Schalungsplaner ein Gesamtkonzept entwickelt, denn viele verspringende Deckenbereiche müssen bis zur Fertigstellung der obersten Decke nach unten durchgestützt werden. Bis zu 12 m hohe Türme aus ID 15-Rahmenstützen tragen die daher die Deckenschalung Topflex (klassische Holzträgerschalung) und ermöglichen einen sicheren, aber dennoch platzsparenden Lastabtrag während der gesamten Bauzeit. Mit ihren geringen Basisabmessungen von nur 1 m x 1 m bieten die ID 15-Türme eine Tragfähigkeit von 200 kN pro Turm. Insgesamt 6.500 m² der flexibel einsetzbaren Topflex-Deckenschalung nebst zugehöriger ID 15-Unterstellung sind auf der Baustelle in Biebergemünd im Einsatz – eine gewaltige Menge Material, das den Großbaustellen-Charakter des Projektes eindrucksvoll belegt.

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Bis zu 12 m hohe Gerüsttürme aus ID 15-Material tragen die Holzträger-Deckenschalung Topflex. Insgesamt werden rund 60.000 m² Deckenfläche hergestellt.

Fotos: Hünnebeck

  Quelle: www.huennebeck.com


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