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In Frankfurt rufen Flugzeuge ein Taxi

27.07.2015

Ingenieurgeschichten:

Neue Fotoreportage der VDI-Kampagne zeigt, wie man ein Flugzeug spritsparend zur Startbahn bewegt

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Im Rahmen seiner Image-Kampagne für Ingenieurinnen und Ingenieure veröffentlicht der VDI die nächste Ingenieurgeschichte als Fotostory. Am Flughafen Frankfurt werden im großen Stil Menschen und Waren bewegt. Das sind viele Tonnen verbrauchtes Kerosin und ein nicht geringer Teil davon verbrennt auf dem Weg vom Gate zur Startbahn. Mit dem Taxibot, einem speziellen Flugzeugschlepper, haben Gerhard Baumgarten, Leiter der Abteilung Innovation bei Lufthansa LEOS, und sein Team um Projektingenieur Bernhard Weiß jetzt ein Pilotprojekt umgesetzt, das Flugzeuge bei ausgeschalteten Triebwerken zur Startbahn bringt. Pro Start werden so bis zu 600 Liter Kerosin bei Großraumjets eingespart. Die Idee ist nicht neu, ihre Umsetzung stellte die Ingenieure jedoch lange vor große Probleme. Der VDI stellt ihre Geschichte auf www.ingenieurgeschichten.vdi.de vor.

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Einen Airbus A380 in Bewegung zu setzen ist einfach. Schwierig wird es beim Bremsvorgang. Wenn ausschließlich der Schlepper anfährt und stoppt, entlädt sich die gesamte Masse der Maschine auf das eher filigrane Bugrad. Genau hier setzt der Taxibot an: Das Bugrad ist auf einem Drehteller untergebracht, der die Lenkbewegungen des Piloten durch Sensoren auf den Schlepper überträgt. Auch gebremst wird über die Flugzeugbremsen – dadurch wird die Bremslast gleichmäßig verteilt. Aber um das Projekt zu realisieren, mussten Baumgarten und sein Team nicht nur Flugzeuge, sondern den ganzen Flughafen in Bewegung bringen.

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Luftfahrt ist schließlich ein hochsensibles Thema und jede Form der Veränderung ein großer Aufwand. „Was wir hier gemacht haben verlangte die Koordination zwischen mehreren Nationen, dem Flughafen, dem Pilotenbereich, der Flugsicherung bis hin zum hessischen Ministerium“, sagt Weiß. Für ein Projekt dieser Größe braucht man viel Durchhaltevermögen und das geht nur mit einer gemeinsamen Vision. „Man muss selbst für das Thema brennen, damit man andere anstecken kann”, ergänzt Baumgarten.

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Fotos: www.ingenieurgeschichten.vdi.de

Das ist für Weiß auch die Essenz des Ingenieurberufs: „Man sollte nicht akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Man muss mit offenen Augen durch die Welt gehen und überlegen: Ist das wirklich schon die endgültige Lösung oder gibt es nicht doch einen anderen Weg?“ Und selbst bekannte Wege lassen sich, wie der Taxibot bewiesen hat, immer auch ein Stückchen besser und effizienter zurücklegen.

Zeigen, wie Ingenieurleistungen unseren Alltag verbessern
Der VDI will mit seiner Kampagne „Ingenieurgeschichten“ die vielen großen und kleinen Innovationen der Ingenieurinnen und Ingenieure auch Menschen außerhalb der Technik-Community bekannt machen. „Dazu suchen wir beispielhafte Geschichten, die das rüberbringen – ohne Fachchinesisch und sehr persönlich“, erklärt VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer. Und wer könnte besser für den Berufsstand sprechen, als Ingenieurinnen und Ingenieure selbst?

Warum sollte man sich mit seiner Ingenieurleistung bewerben?
Den Einreichern bringt die Bewerbung persönlich vor allem eins: Wahrnehmung für ihre Arbeit. Denn ausgewählte Geschichten werden jeweils der Mittelpunkt eines professionell produzierten Videos oder einer Fotoreportage, die vom VDI nicht nur in seinem großen Netzwerk sondern auch generell im Internet vermarktet wird. Das schafft Sichtbarkeit – sowohl für die ausgewählten Ingenieurinnen und Ingenieure als auch für deren Umfeld. Im November 2015 findet die nächste Jurysitzung statt – Zeit genug also, sich mit der eigenen Ingenieurgeschichte noch zu bewerben auf www.ingenieurgeschichten.vdi.de.

  Quelle: www.vdi.de


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