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Individuelle Denkmale und Grabschmuck

26.04.2018

Grabmaltrends auf der Stone+tec 2018:

Der Wandel in der Bestattungskultur führt im Steinmetzhandwerk zu tiefgreifenden Veränderungen. Wie Betriebe auf die neuen Tendenzen eingehen, erfahren Steinmetze auf der Stone+tec 2018 vom 13. bis 16. Juni in Nürnberg. Hersteller von Grabmalen und Grabmalzubehör präsentieren innovative Lösungen für handwerkliche und industrielle Verarbeiter. Mit dem Forum Friedhof des BIV und dem Friedhofskulturkongress gibt es an zwei Messetagen fundierte Vortragsreihen zum Thema. „Nur die Stone+tec bietet ein derart umfangreiches Produkt- und Wissensangebot rund um Grabmal und Friedhof“, betont Beate Fischer, Veranstaltungsleiterin Stone+tec bei der NürnbergMesse. Die veränderte Bestattungskultur bietet gerade anspruchsvollen Handwerkern und Gestaltern Chancen: Studien belegen, wie wichtig eine individuell gestaltete Grabstelle jetzt und in Zukunft für die Trauerbewältigung ist. Innovative Steinmetze haben aus Sicht des Bundesinnungsmeisters Gustav Treulieb vom Bundesverband Deutscher Steinmetze, BIV, eine entscheidende Bedeutung für die Trauer- und Bestattungskultur. Zwei Extreme nimmt Gustav Treulieb dabei wahr: Auf der einen Seite sollen Grabstätten billig und ohne Pflegeaufwand sein, auf der anderen Seite sind anspruchsvolle, authentische und individuelle Grabmale gewünscht. Gut gestaltete Grabsteine müssen dabei nicht automatisch teuer sein. Verantwortungsbewusste Steinmetze haben laut Treulieb die Fähigkeiten und auch die Pflicht, Antworten für diese anspruchsvolle Erinnerungskultur zu finden. „Das ist Handwerk und zu diesen anspruchsvollen Wurzeln müssen wir zurück“, erklärt Gustav Treulieb.

Auf der Stone+tec 2018 organisiert der BIV am Donnerstag, 14. Juni das Forum Friedhof mit Vorträgen und Präsentationen zum Thema.

Dauerhafte Zeichen setzen
Für den stellvertretenden Direktor der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. und des Museums für Sepulkralkultur in Kassel, Gerold Eppler, hat der Wandel in der Bestattungskultur auch positive Aspekte, indem er Steinmetze zwingt, über die Sinnhaftigkeit ihrer Produkte nachzudenken: „Gute Gestalter haben mit den Veränderungen im Bereich der Gedächtniskultur weniger Probleme. Sie wissen, weshalb sie was in welcher Weise tun.“ Entscheidend bei der Gestaltung ist Authentizität. Der Werkstoff muss so bearbeitet sein, dass man den Naturstein als solchen erkennt, führt Gerold Eppler aus. Darüber hinaus sollte ein Grabdenkmal Persönlichkeitsmerkmale des Verstorbenen vermitteln. Naturstein steht nach wie vor ganz oben in der Gunst der Auftraggeber: Die Dauerhaftigkeit des Materials gewährleistet die eindeutige Kennzeichnung des Orts, an dem der Verstorbene ruht. Naturstein wird deshalb auch in der Zukunft den Wunsch symbolisieren, die Erinnerung an einen geliebten Menschen zu bewahren, ist Gerold Eppler überzeugt. Mit dem Wandel in der Friedhofskultur beschäftigt sich auch der Friedhofskulturkongress am 15.06.2018 auf der Stone+tec im Messezentrum Nürnberg.

„Funktionierende Gräber“ schaffen
Mit der Funktion von Grabmalen für die Trauerbewältigung befasst sich auch Günter Czasny. Dem stellvertretenden Geschäftsführer der Bronzegießerei Strassacker zufolge belegen Studien, dass die Wahrnehmung und Akzeptanz von Grab und Friedhof in der Öffentlichkeit schwach ausgeprägt sind, in Verbindung mit der eigenen Trauerarbeit für die meisten Menschen aber eine wichtige Rolle spielen. Günter Czasny sieht daher die größte Herausforderung darin, dem Grab einen tatsächlichen Nutzen zuzuordnen. Steinmetzen empfiehlt Czasny, sich damit auseinanderzusetzen, was eine wirkungsstarke und „funktionierende“ Grabstätte ausmacht und welche Rolle hierbei ein gut gestaltetes Grabzeichen spielt. Dabei werden laut Günter Czasny in Zukunft die Themen „Individualität“, „Trauerhandlungen“ und „Rituale“ eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden.

Trend zu kleinen Grabstätten
Obwohl die Gestaltung von Grabstätten durch ganz persönliche Faktoren beeinflusst wird, geht der Trend hin zu kleineren Grabstätten, erklärt Karin Plein, Geschäftsführerin der Bronzegießerei Plein: „Dies ist eine Herausforderung für die Steinmetzen und auch für uns, da es immer schwieriger wird, ein individuelles Grabmal zu schaffen, das auch ästhetischen Maßstäben gerecht wird.“ Das Design des Grabmalzubehörs von Plein ist daher sehr schlicht mit klaren Linien und Formen; diese schnörkellose Linie spiegeln laut Karin Plein auch die Patinierungen wider. Auf der Stone+tec 2018 präsentiert die Kunstgießerei neue Motive, Schriften und Laternen in Edelstahl sowie ein großes Sortiment an Figuren, die sich mit kleinen Steinen kombinieren lassen.

Regionale Steine im Aufwind
Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb sieht seitens der Auftraggeber zudem einen Trend zur bewussten Materialauswahl. Angehörige suchen den Bezug zum Stein, sei es, um Urlaubserinnerungen zu bewahren, Heimatverbundenheit zu betonen oder Nachhaltigkeit auszudrücken. Der Markt für regionale Materialien bei der Grabmalgestaltung wächst, wenn auch langsam. Zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen regionalen Steinbrüchen und Handwerksbetrieben regt die Sonderschau „Unser Naturstein“ auf der Stone+tec an. Ergänzend zur Sonderschau zeigen erfahrene Steingestalter auf einer rund 80 m² großen Ausstellung zudem Objekte aus den ausgestellten regionalen Natursteinen. Die Exponate zeigen exemplarisch, wie sich die spezifischen Materialeigenschaften und modernes Design optimal in Einklang bringen lassen, erläutert Gustav Treulieb.

Der persönliche Austausch in Nürnberg
Neben Produktinformationen dient die Stone+tec dem persönlichen Erfahrungsaustausch und der Inspiration. Messetage sind Tage, an denen Ideen wachsen, neue Gedanken kommen und Netzwerke gepflegt werden. „All das sind Dinge, für die wir im Alltag zu wenig Zeit haben. Die Stone+tec ist ein Ort der Inspiration und Kreativität“, betont Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb.

  Quelle: www.nuernbergmesse.de


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