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Inflation und Bauflaute belasten Handwerk

21.08.2023

Das bayerische Handwerk sieht sich mit einer herausfordernden Lage konfrontiert, bedingt durch die Inflation und den drastischen Rückgang im Wohnungsbau-Auftragseingang.

 

Arbeitshose

 

Im ersten Halbjahr verzeichnete das bayerische Handwerk einen nominalen Anstieg der Umsätze um zehn Prozent auf insgesamt 71 Milliarden Euro. Doch hinter den Zahlen versteckt sich eine weniger erfreuliche Entwicklung. Nach Abzug der Preissteigerungen blieb ein reales Minus von 0,7 Prozent, wie Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages, betonte.

Auftragslage leidet unter schwächelnder Konjunktur

Die sich abschwächende Konjunktur hinterlässt deutliche Spuren in der Auftragslage. Ein Drittel der befragten Betriebe verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Aufträge. Besonders die Bauwirtschaft ist von einer schwachen Nachfrage betroffen. Im gesamten bayerischen Handwerk sank der durchschnittliche Auftragsbestand von 11,2 auf 9,7 Wochen, im Bauhauptgewerbe sogar von 16 auf 12 Wochen. Der starke Einbruch im Wohnungsbau bereitet dem Handwerkspräsidenten große Sorgen.

Ausblick: Umsatzprognose und Beschäftigungsaussichten

Für das Gesamtjahr besteht im Handwerk die Möglichkeit eines nominalen Umsatzplus von 7 Prozent. Doch angesichts der nur langsam abnehmenden Inflation wird erwartet, dass letztlich ein reales Minus von etwa 1 Prozent verbleibt, so Peteranderl. Die Beschäftigung wird voraussichtlich zum dritten Mal in Folge zurückgehen. Ende Juni waren voraussichtlich etwa 940.400 Menschen im bayerischen Handwerk beschäftigt, was einem Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Stimmung im Handwerk trotz Herausforderungen positiv

Trotz der schwierigen Lage zeigt sich im bayerischen Handwerk eine vergleichsweise positive Stimmung. 46 Prozent der befragten Unternehmen meldeten eine gute Geschäftslage, während 39 Prozent sie als befriedigend bezeichneten. Zudem gibt es eine erfreuliche Entwicklung bei den Auszubildenden. Bis Ende Juli wurden 15.200 neue Lehrverträge von den Handwerkskammern registriert, was einem Anstieg um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer, berichtete.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/inflation-und-bauflaute-belasten-handwerk-51682


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