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Internetplattform informiert Hausbesitzer über Fotovoltaiknutzung

02.05.2012

Pilotprojekt errechnet solares Energiepotenzial für gut 580.000 Gebäude - Grüne und SPD fordern Kataster für ganz Hessen

Wiesbaden (dapd-hes). Die Hessen können künftig über eine Plattform im Internet prüfen, ob ihr Haus für eine Solaranlage geeignet ist. Das Solarkataster biete Bürgern unabhängige Informationen, ob ihr Dach für die solare Energieerzeugung geeignet und die Investition wirtschaftlich sei, sagte Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) hat am Montag bei der Vorstellung des rund 290.000 Euro teuren Pilotprojekts "SolarDachHessen" in Wiesbaden.

Damit stelle sich Hessen der Herausforderung, die Einführung des Solardachkatasters für ein ganzes Bundesland anzugehen, betonte Puttrich. Die Fotovoltaik sei ein wichtiges Standbein der zukünftigen Stromversorgung. Bis zum Jahr 2050 solle der Endenergieverbrauch in Hessen möglichst zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Solarregion Nordhessen ganz außen vor gelassen

Das Kataster umfasst den Angaben zufolge 32 Kommunen auf rund 1.000 Quadratkilometern. Es ist demnach das größte Deutschlands. Von den 586.102 untersuchten Gebäuden seien 41 Prozent für die Gewinnung von Solarenergie und 51 Prozent für die solarthermische Nutzung geeignet, sagte Puttrich.

Die FDP-Landtagsfraktion sah sich anhand der Zahlen darin bestätigt, die Förderung von Fotovoltaik und Solarthermie anzupassen. "Eine wahllose Förderung, wie sie die Oppositionsfraktionen vertreten, ist eben nicht der richtige Ansatz", betonte der energiepolitische Sprecher, René Rock.

Die CDU bezeichnete das Kataster als einen wichtigen Schritt zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Der energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Peter Stephan, geht davon aus, "dass die Daten des Katasters auch für das gesamte Land Hessen im Laufe des Jahres 2012 zur Verfügung stehen", sofern es von den Bürgern angenommen werde.

Nur mit einem vollständigen Kataster könne die Energiewende aktiv beschleunigt werden, betonte auch die energiepolitische Sprecherin der Grünen im hessischen Landtag, Ursula Hammann. Es senke die Hemmschwelle, in eine Solaranlage zu investieren.

Die SPD bemängelte, dass es sich nur um ein Pilotprojekt handle. Es solle ganz offensichtlich nur vom fotovoltaikfeindlichen Kurs der Landesregierung ablenken, kritisierte der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Timon Gremmels. Außerdem sei die Solarregion Nordhessen ganz außen vor gelassen worden.

Internet: www.solardach.hessen.de

 

  Quelle: dapd


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