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Japan-Skimmer säubern Pariser Metro

21.11.2016

Schadstoffe oberflächlich abziehen:

Erst müssen die Altlasten weg: Beim Bau der Metro-Linie 14 in Paris kommen moderne Skimmer-Pumpen zum Einsatz

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Teilansicht der Metro-Baustelle in Saint Quen: Im Vordergrund zwei temporäre Becken mit kontaminiertem Grundwasser.

Sie ziehen kontaminiertes Oberflächenwasser aus mehreren Sammelbassins ab. Der Auftragnehmer DPG aus Morance brachte sie in das Bauprojekt im Nordwesten der französischen Hauptstadt ein: Hier wird derzeit das Metro-Netz erweitert. Den unterirdischen Bahnhof Mairie de Saint-Quen der Linie 13 erweitert die Stadt zu einem Knotenpunkt. Die Linie 14 wird parallel nach dort verlängert. Die Inbetriebnahme soll in 2017 erfolgen.

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Die braunrote Brühe muss weg: In der Bildmitte am Beckenrand der FSP-Skimmer mit seinen drei roten Schwimmkörpern, per Schlauchleitung verbunden mit der mobilen Abwasserreinigungsanlage gleich dahinter.

Auf einem Geländeabschnitt befand sich zuvor ein Bahnbetriebswerk. Nach dem Rückbau läuft jetzt die Säuberung des rund 2000 m² großen Areals auf vollen Touren. Für die Arbeiten sind 15 Monate angesetzt.

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Blick in einen trockengelegten Bauabschnitt: Die senkrechten Stahlröhren sind Brunnenverlängerungen, über Rohrleitungen wird das Wasser den Sammlern zugeführt.

Ein Problem stellt das mit Mineralölrückständen und weiteren Schadstoffen durchsetzte Erdreich dar. Viel mehr aber zunächst das bei den Arbeiten anfallende, entsprechend verunreinigte Wasser. Zur Entwässerung des Baugrunds richtete DPG 72 Brunnen ein. Aus ihnen wird das Wasser stufenweise in angelegte Bassins gepumpt und dort zwischengelagert. Nach der Absetzphase erledigen Oberflächensauger vom Typ Tsurumi 8-FSP den Abzug des aufliegenden Schadstofffilms. Sie sind an ihren drei markant roten Kugelschwimmern erkennbar. „Wir ziehen je Sauger etwa 250 l/min ab“, sagt Alexis Parrot, Anwendungsspezialist bei DPG. Das giftige Nass werde zur lokal installierten mobilen Aufbereitungsanlage von GRS Valtech weitergepumpt. „Die Sauger laufen energieeffizient, ruhig und zuverlässig“. Laut Hersteller reichen sparsame 750 Watt Motorleistung. Die Ansaugöffnung der aufschwimmend mit Stahlseilen gesicherten Sauger liegt etwa 50 mm unter der Wasseroberfläche. Die Aggregate erzeugen eine Kreislaufströmung und somit Unterdruck, der das belastete Oberflächenwasser in die 50 mm-Schlauchleitung zieht. Dieses Prinzip garantiert eine stabile Sogwirkung, selbst wenn Luft und Fremdkörper angesaugt werden. Der Abstand zur Wasseroberfläche ist einstellbar. „Aufliegender Schaum wird mit eingesaugt, bevor ihn der Wind weiterträgt“.

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Einer von 72 Brunnenschächten in der Einrichtungsphase: Die Steigleitung ist gut zu erkennen, später wird eine Verlängerung sowie der oberirdische Brunnenmantel montiert.

Passenderweise setzt DPG auch bei den Brunnen auf den japanischen Hersteller. Und zwar auf die Baureihe KTZ, eine universelle Baustellenpumpe für Schmutzwasser, die man wie die Skimmer von CE2A aus Venelles bezog. Tsurumi mit Europa-Zentrale in Düsseldorf gilt als weltweiter Marktführer in diesem Segment. Das verwendete Modell KTZ47.5 zieht 1400 l/min aus dem Pumpensumpf und schafft Förderhöhen bis 40 Meter. Zahlenmäßig stärker vertreten ist jedoch die Schwester-Baureihe KTZE in der Modellvariante 37.7. Diese fördert mit 900 l/min zwar etwas weniger, dafür aber autonom von einem Sensor gesteuert. Der ist als Elektrode praktisch verschleißfrei, weil er ohne bewegliche Teile auskommt. Wenn der Wasserpegel steigt, schaltet er die Pumpe ein und nach Pegelrückgang und einer Übergangszeit wieder aus.

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Das Oberflächenwasser ziehen mehrere FSP-Skimmer von Tsurumi zuverlässig ab.

Fotos: Tsurumi

„Diese Funktion ist Gold wert“, unterstreicht Parrot. „Der ganze Betrieb läuft zwar rund um die Uhr, aber durch den Aufbereitungsprozess kann der Zulauf nur diskontinuierlich erfolgen“. Die Pumpen förderten völlig selbsttätig nach Bedarf. Da sie laut Hersteller trockenlaufsicher seien, rechnet Parrot auch bei den KTZ-Modellen (ohne Elektrodensensor) nicht mit Ausfällen. Bislang habe es auch keine gegeben. „Die Metro wird hier in wenigen Monaten wie geplant sauber durchrauschen“.

  Quelle: www.pressways.de


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