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KMG Pipe Technologies saniert Umlaufleitungen der Kläranlage Berlin-Ruhleben

23.10.2012

Keinesfalls in offener Bauweise sanierbar waren drei sogenannte Umlaufleitungen DN 900 auf der Kläranlage Berlin-Ruhleben der Berliner Wasserbetriebe. KMG Pipe Technologies sanierte die drei jeweils 80 Meter langen Rohre durch Schlauchlining mit dem warmwasser-härtenden Uniliner™-Verfahren.

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Fotos: KMG Pipe Technologies GmbH

Der Umlaufschacht 1 war wegen der links im Bild erkennbaren Rohrbrücke nich durch Sanierungsfahrzeuge anfahrbar. Die Schlauchliner wurden deshalb ...

Kanalisationsnetze sind Kläranlagen üblicher Weise vorgelagert – aber auch auf den Kläranlagen selbst gibt es Abwasserkanäle, teils ausgesprochen großer Nennweite, die irgendwann zum Sanierungsfall werden können. Es versteht sich angesichts ihrer hydraulischen Dauerbelastung, dass man diese Leitungen im Schadensfall nicht offen erneuern kann. Sie sind idealtypische Fälle für den Einsatz grabenloser Sanierungstechnologien - so auch ein Projekt, das im September 2012 auf der Kläranlage der Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Ruhleben stattfand. Hier sanierte die KMG Pipe Technologies GmbH drei parallele Umlaufleitungen DN 900 durch Schlauchlining mit dem warmwasser-härtenden UNILINER™-System. Die Leitungen unterqueren das Hauptverwaltungsgebäude der Kläranlage, so dass schon von daher nichts anderes als No-Dig-Technologie zur Debatte stand.

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... über den 5 Meter weit aus dem Gelände ragenden Umlaufschacht 2 gegen Fließrichtung eingebaut. Der Kopf des Liners wird aus dem Transportfahrzeug gehoben.

Die drei Umlaufleitungen verbinden die Vorklärbecken der Kläranlage mit den Belebungsbecken und befinden sich seit ihrem Bau unter Volllast im Dauerbetrieb. Die Stahlbetonrohre litten insbesondere unter Betonkorrosion, teils bereits frei liegender Bewehrung, und wiesen vereinzelt Ablagerungen auf. In der Vergangenheit waren sie bereits einmal durch Innendichtmanschetten punktuell saniert worden; diese wurden vor der Sanierung demontiert. Die drei Leitungen schließen beidseitig an die sogenannten Umlaufschächte an, deren spezielle Geometrie eine wesentliche Randbedingung für ihre Sanierung darstellte. Die Option, ein lichthärtendes System im Einzugsverfahren einzusetzen, war hier aus Gründen der Arbeitssicherheit ausgeschlossen. Von der Schachtoberkante bis zu den Leitungen war im Schachtinneren eine Bauhöhe von immerhin 8,50 m zu überwinden. Der in Fließrichtung oben liegende Schacht war wegen kreuzender Rohrbrücken nicht mit Fahrzeugen anfahrbar. Der untere Schacht wiederum ragt fünf Meter weit über die Geländeoberkante hinaus – und auch dies hatte Konsequenzen bei der Durchführung der Sanierung.

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Die Berliner Wasserbetriebe hatten sich dazu entschieden, die drei Umlaufleitungen durch Schlauchlining zu sanieren; im Zuge einer Ausschreibung bekam die KMG Pipe Technologies GmbH den Zuschlag. Beim letztlich eingesetzten Uniliner™-System wird – in einen vorab eingeblasenen „Preliner“ hinein – ein mit thermoreaktivem UP-Harz getränkter Nadelfilzschlauch hydraulisch inversiert und durch Warmwasserzirkulation zum fertigen Liner ausgehärtet. Dieser Liner zeichnet sich nicht zuletzt durch eine „integrale“ PE-Innenbeschichtung aus. Für die hydrostatische, formschlüssige Inversion des Liners sorgt eine über dem Schacht aufgebaute Wassersäule. Auf der Kläranlage Ruhleben wurde diese im Umlaufschacht 2 aufgebaut. Von diesem aus wurden die drei Rohre gegen die Fließrichtung saniert. Eine wichtige zusätzliche Randbedingung des Projektes: Alle Umlaufleitungen beinhalteten einen Dimensionswechsel von DN 900 auf DN 850. Dieser lässt sich aber generell nur durch Linern mit Längsnaht wie dem UNILINER™ bewältigen. Ansonsten müsste mit einem Stützschlauch gearbeitet werden müssen, der hier aber einen nachträglich zu verdämmenden Ringraum erzeugt hätte.

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Himmelwärts ragend: Der Uniliner über dem Umlaufschacht 2.

Der weit über die Geländeoberkante hinaus ragende Umlaufschacht stellte eine spezielle Herausforderung für die Einbautechnik dar. Der Einsatz eines Förderbandes, die bei Schläuchen solcher Dimension bevorzugte Technik, war in diesem Fall nicht möglich, weil bei gegebener Höhe und Durchmesser des Schachtes die Abrollkante des Förderbandes nicht präzise über der Schachtöffnung platziert werden konnte und die Liner beim Einzug auf der Schachtkante aufgelegen hätten. Deshalb musste hier notgedrungen mit einer hängenden Trapezkonstruktion am Ausleger eines Autokranes gearbeitet werden, um die rund sechs Tonnen schweren Liner in Schacht und Kanal hinab lassen zu können.

Zur Aushärtung wurde die Wasserfüllung der Liner – je Kanal rund 51 Kubikmeter – über eine mobile Heizanlage im Kreislauf geführt, die das Wasser nach exaktem Heizzeitplan auf 90°C Vorlauftemperatur erhitzte. Während des messtechnisch erfassten und protokollierten Aushärtungsvorgangs muss die Temperatur des Liners mindestens drei bis fünf Stunden lang über 50°C liegen. Das führt, wie die labortechnische Fremdüberwachung des Projektes Ruhleben im Weiteren erwies, zur vollständigen Aushärtung der Liner, die alle geforderten Prüfkennwerte voll erfüllen.

  Quelle: KMG Pipe Technologies GmbH


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