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Klimawandel zeigt sein Gesicht

23.11.2022

Mit dem Waldzustandsbericht 2022 stellt das hessische Umweltministerium den Zustand der Wälder im Bundesland vor.

Trockenheit, Käfer, Pilzbefall – die Schäden an den hessischen Bäumen sind seit 2019 festgehalten. Tendenz steigend. „Die Klimakrise verändert den Wald wie wir ihn kennen in unfassbar schnellem Tempo. Wir müssen den Klimawandel eindämmen, um den Zustand der Wälder zu stabilisieren. Zugleich gilt es, jetzt den Wald von morgen aufzubauen. Unser Credo ist: Wir machen den Wald klimastabil“, so Umweltministerin Priska Hinz bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2022. So sind neun Prozent aller Bäume im hessischen Wald stark geschädigt. 2021 waren es acht Prozent. Der langjährige Mittelwert liegt bei knapp über drei Prozent.

In den Monaten Juli und August wurde der Zustand des Waldes in Hessen von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt nach bundeseinheitlichen Kriterien erfasst. Die Erhebung findet auf einem für die hessischen Wälder repräsentativen 8 x 8 km-Dauerbeobachtungsnetz mit 145 Erhebungspunkten statt und umfasst die Kronenverlichtung der Bäume, die Fruktifikation, Kleinblättrigkeit sowie Insekten- und Pilzschäden. Die Daten von rund 4.000 Bäumen ermöglichen repräsentative Aussagen.

Mischwälder sollen stabilisieren

„Der Waldzustandsbericht verdeutlicht: Der Aufbau klimastabiler Mischwälder ist von herausragender Bedeutung. Investitionen in den Wald sind daher auch Schwerpunkt im Doppelhaushalt 2023/2024. Hier sind für die kommenden beiden Jahre insgesamt 155 Millionen Euro für die Wiederbewaldung und den Waldumbau vorgesehen. Wir wollen den Wald, der so viele wichtige Funktionen für Mensch und Natur erfüllt, auch für kommende Generationen bewahren“, so die hessische Umweltministerin. „Wir stellen den Klimaschutz in den Mittelpunkt unseres Handelns. 1,8 Milliarden Euro sind für den Klimaschutz im Doppelhaushalt vorgesehen. Das Klimagesetz und der neue Klimaplan, der Ende des Jahres verabschiedet werden soll, sind entscheidende Bausteine für den Klimaschutz in Hessen.“

Mit einer mittleren Temperatur von 10,3 Grad war das Vegetationsjahr 2021/2022 eines der wärmsten seit Messbeginn. Mit 622 mm fielen nur knapp 80 Prozent des langjährigen Niederschlagsolls. Der Sommer 2022 war der trockenste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn in 1881. Infolgedessen trockneten die Waldböden in Hessen stark aus, was sich negativ auf die Wasserversorgung der Waldbäume auswirkte. Hinzu kommt, dass die Wälder Hessens durch Extremwetterereignisse der vorangegangenen Jahre bereits stark geschädigt sind.
„Wir unterstützen alle Waldbesitzenden bei der großen Aufgabe des Aufbaus eines klimastabilen Waldes“, erklärte Umweltministerin Hinz. 72 Millionen Euro stehen im Rahmen der forstlichen Förderung und der Extremwetterrichtlinie für den Privat- und Kommunalwald im Doppelhaushalt zur Verfügung. Die Extremwetterrichtlinie, die Kommunal- und Privatwaldbesitzende seit 2019 bei der Bewältigung der Extremwetterfolgen unterstützt, ist seit diesem Jahr um die Möglichkeit der einmaligen Nachbesserung innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Wiederaufforstung ergänzt worden.

Neuer Klimaplan Hessen

„Auch der neue Klimaplan Hessen wird maßgebliche Projekte zur Stabilisierung unserer Wälder beinhalten“, kündigte die Ministerin an. Ab 2023 werden Maßnahmen zur Steigerung des Wasserrückhalts im Wald umgesetzt und der Aufbau klimastabiler Wälder unterstützt. Zudem wird der Modellbetrieb „Klimaschutz Plus“ im Forstamt Burgwald weiter ausgebaut. Seit 2020 wird hier untersucht, welche Maßnahmen eine besondere Klimaschutzwirkung in Wäldern entfalten.

  Quelle: https://www.hessen.de/presse/hessens-waelder-leiden-unter-klimastress


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