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Kontrolle statt Schummelei

14.03.2017

Qualität am Bau:

Der Bau eines Einfamilienhauses ist für die meisten Familien die wohl größte Investition des Lebens. Umso wichtiger, dass das neue Haus von Beginn an ein neues Stück Heimat wird, in dem sich die gesamte Familie rundum pudelwohl fühlt. Doch bis es soweit ist, ist es mitunter ein langer Weg. Die durchschnittliche Bauzeit eines Einfamilienhauses beträgt nach Aussage des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. (VQC) in Deutschland etwa sechs bis zehn Monate – je nach Größe und Bauart.

Hinzu kommen oft noch Monate, manchmal sogar Jahre der Planung. Doch wenn erst einmal die Handwerker anrücken, entsteht nicht nur ein Gebäude aus Stein und Beton, sondern ein Ort der Geborgenheit, der den unterschiedlichsten Bedürfnissen seiner Bewohner gerecht werden muss – und das über Jahrzehnte hinweg. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht manchmal leider anders aus. Das weiß Schumacher-Ritz, Vorsitzender des VQC und Bau-Sachverständiger zu berichten. Die Gründe, Ursachen und Konsequenzen möglicher Fehler während des Hausbaus sind ausgesprochen vielfältig.

Am Bau ist Präzision gefragt
Früher eine kleine Nachlässigkeit, heute ein Fehler mit Folgen: Laut VQC ist ein neues Einfamilienhaus in der Summe ein Stück High-Tech, das höchste Anforderungen im Bereich der Energieeffizienz erfüllen muss. Diese können nur erfüllt werden, wenn in allen Gewerken nahezu fehlerfrei gearbeitet wird.

„Kleine Nachlässigkeiten hatten vor 20 Jahren keine spürbaren Auswirkungen, heute können genau die gleichen Fehler die gesamte Energiebilanz eines Hauses verhageln und für nachhaltigen Verdruss bei den Bewohnern sorgen“, sagt Schumacher-Ritz weiter. An dem Bauprozess sind laut VQC Dutzende von hochspezialisierte Handwerker beteiligt, die jeweils für eines oder nur für ein Teilgebiet der 22 am Bau beteiligten Gewerke zuständig sind.

„Der Bau eines modernen Einfamilienhauses benötigt Teamwork auf höchstem Niveau“, sagt der Vorsitzende des VQC. Wie ein perfekt aufeinander abgestimmtes Orchester müssen Handwerker der verschiedenen Gewerke Hand in Hand arbeiten, damit am Ende ein fehlerfreies und zukunftssicheres Haus entsteht. Fehlt der Dirigent, fehlt die Harmonie. Besonders gerne werden Fehler während der Verzahnungen der einzelnen Gewerke gemacht. Genau hier müssen Bau-Sachverständige hinschauen, wenn sie ein Neubau während der Bauphase überwachen und kontrollieren“.

Maßgebliche Abweichung vom Energieausweis: Subventionsbetrug
Einen Vergleich mit der VW-Diesel-Affäre ist hierbei nicht abwegig. Während VW-Motoren erst mit Schummel-Software Grenzwerte einhalten konnten, sieht Schumacher-Ritz den Schlüssel für energieeffizientes Bauen in der fehlerfreien Ausführung der Bauleistung sowie in der korrekten Verarbeitung der Baumaterialien. Der VQC beziffert das mögliche Co2-Einsparpotenzial in Deutschland bei neu gebauten Einfamilienhäusern auf bis zu 15 %, wenn baubegleitende Qualitätskontrollen durchgeführt werden. Werden diese hingegen nicht durchgeführt, können nach Erfahrung der VQC-Sachverständigen die im Energieausweis definierten Werte oftmals nicht eingehalten werden. „Bei KfW-subventionierten Neubauten bedeutet das Subventionsbetrug“, warnt der VQC-Vorstand. 

  Quelle: www.vqc.de


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