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Kostensenker Erneuerbare Energien

10.10.2022

Inwieweit sich grüner Strom auf die Energiepreise auswirkt, hat nun eine Studie untersucht.

Erneuerbare Energien wirken klar preisdämpfend - das zeigt eine Auswertung, die im Auftrag des Unternehmens GP JOULE, das Online-Portal Energy Brainblog erstellt hat. Wären 20 Gigawatt Windenergie an Land und 30 Gigawatt Solarenergie mehr installiert gewesen, hätte im August 2022 der Preis pro Kilowattstunde am Day-Ahead-Markt um mehr als acht Cent niedriger gelegen. Ein durchschnittlicher Haushalt hätte so in den vergangenen zwölf Monaten rund 130 Euro weniger für Strom ausgeben müssen. Die Strompreise sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Die Gründe sind vielfältig, maßgeblich sind aber vor allem Russlands Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Erdgasversorgung sowie die Ausfälle französischer Atomkraftwerke. Gut 465 Euro kostete eine Megawattstunde am Day-Ahead-Markt in Deutschland im August 2022. Zum Vergleich: Vor einem Jahr, im September 2021, lag der Preis noch bei rund 128 Euro. GP JOULE wollte deshalb wissen: Wie hätten sich die Strompreise in Deutschland entwickelt, wenn mehr erneuerbare Energien zur Verfügung gestanden hätten? Das Szenario: 20 GW Onshore-Windenergie und 30 GW-Solarenergie wären mehr installiert und am Netz. Welche Auswirkungen hätte das auf den Strompreis?

Erneuerbare Energien senken den Strompreis deutlich

Die höheren Wind- und Solarkraftkapazitäten hätten zwischen September 2021 und August 2022 dazu geführt, dass der Strompreis im Schnitt pro Monat um 12 bis 24 Prozent niedriger gewesen wäre. Für den gesamten Zeitraum zwischen September 2021 und August 2022 ergibt sich ein durchschnittlicher monatlicher Preisrückgang von 37 Euro pro MWh beziehungsweise um 17 Prozent. „Für einen Haushalt mit 3.000 kWh Jahresverbrauch liegt das Einsparungspotenzial bei 111 EUR zzgl. Mehrwertsteuer“, heißt es in der Studie (Quelle: Energy Brainpool, 2022). Allein im August 2022 wäre der Preis pro Kilowattstunde am Day-Ahead-Markt um mehr als 8 Cent niedriger gewesen.

Für den Klimaschutz wäre die zusätzliche Erzeugung von Strom aus Sonnen- und Windenergie selbstverständlich auch ein Gewinn: Im angenommenen Szenario nimmt von September 2021 bis August 2022 die Stromerzeugung aus Solaranlagen um 30 Terawattstunden (TWh) und aus Windturbinen um 43 Terawattstunden zu. Laut der Studie würden damit circa acht TWh Strom aus Erdgas, 15 TWh aus Braunkohle und 16 TWh aus Steinkohle ersetzt. Auch „der Effekt auf die gesamte Volkswirtschaft ist immens“, schreiben die AutorInnen der Studie. Zwischen 19,3 und 19,7 Milliarden Euro hätte hierzulande in den vergangenen zwölf Monaten weniger für Strom ausgegeben werden müssen, wenn die 50 GW zusätzlicher Solar- und Windleistung installiert gewesen wären.

Sind Erneuerbare der Ausweg aus der Strompreiskrise?

„Die Studie zeigt eindeutig, dass die Erneuerbaren Energien die Lösung sind“, sagt Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP JOULE: „Die Lösung für dauerhaft günstige Energiepreise, für Versorgungssicherheit, für Unabhängigkeit und für die Eindämmung der Schäden, die der von uns verursachte Klimawandel mit sich bringen wird.“

Dabei wären die im Studienszenario angenommen 20 GW Windenergie an Land und 30 GW Solarenergie an zusätzlich installierter Leistung in den vergangenen Jahrzehnten keineswegs unrealistisch zu erreichen gewesen. Im Gegenteil. Laut EEG 2023 sollen allein im Jahr 2024 in Deutschland 41 GW Solar- und Windkraftleistung an Land zugebaut werden, 2026 gar 55 GW und zwei Jahre später 59 GW. „Das heißt, wenn wir uns jetzt auf den gesetzlich festgeschriebenen Ausbaupfad der Erneuerbaren fokussieren, lösen wir die Strommarktkrise bis spätestens 2024 und haben dann Gas und Kohle verdrängt“, so Petersen.

  Quelle: https://blog.energybrainpool.com/neue-studie-zeigt-dass-erneuerbare-energien-den-strompreis-deutlich-senken/


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