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Krisenländer könnten deutsche Wirtschaft mitreißen

11.10.2012

Wirtschaftsministerium warnt vor Abwärtsrisiken

Von Matthias Jekosch

Berlin (dapd). Die angespannte Konjunktur in anderen Ländern droht auch die hiesige Wirtschaft nach unten zu ziehen. "Die deutsche Wirtschaft steht zunehmend unter dem Einfluss des schwachen europäischen und weltwirtschaftlichen Umfelds", heißt es im Oktober-Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zur wirtschaftlichen Lage, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Leichte Rezession im Euroraum, schleppende Erholung in den USA und Japan und zurückgehendes Wirtschaftswachstum in China - das seien die Bedingungen, denen die Unternehmen derzeit ausgesetzt seien. Entsprechend schlecht entwickle sich die Stimmung in den Unternehmen und auch der Arbeitsmarkt leide.

Im zweiten Quartal hatte sich der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bereits preis-, kalender-, und saisonbereinigt auf 0,3 Prozent verlangsamt. Den aktuellen Konjunkturindikatoren zufolge dürfte sich die Entwicklung im zweiten Halbjahr weiter verlangsamen, teilte das Ministerium mit. "Insgesamt bleiben erhebliche Abwärtsrisiken für die Konjunktur bestehen", hieß es.

Zwar exportierten die deutschen Unternehmen auch im August wieder kräftig. Die Ausfuhren erhöhten sich um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Vor allem in Ländern außerhalb des Euroraums bleibe die Nachfrage hoch. Doch entwickle sich die Bauproduktion recht schwach.

Die Industrieprodukte hatten bislang das Produzierende Gewerbe auf einem moderaten Wachstumspfad gehalten. "Die Perspektiven der Industrieproduktion werden allerdings durch die gegenwärtig rückläufige Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen gedämpft", teilte das Ministerium mit.

Auch auf dem Arbeitsmarkt sind Negativeffekte bereits zu spüren. So nimmt die Zahl der Arbeitslosen seit einem halben Jahr leicht zu. Der Anstieg im September um saisonbereinigt 9.000 Personen entspreche dabei dem durchschnittlichen Zuwachs der letzten sechs Monate. Damit würden auch die Impulse für den privaten Konsum im Inland kleiner.

Die Stimmungsindikatoren gaben zuletzt kein einheitliches Bild ab. Das Ministerium kommt nach ihrer Auswertung aber zu dem Schluss, dass sich "die konjunkturellen Kernbereiche der Wirtschaft" trotz des insgesamt schwierigen Umfeldes in der zweiten Jahreshälfte zumindest stabil entwickeln dürften.

  Quelle: dapd


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