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Landschaftsgärtner können auch Verband!

18.09.2013

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„Landschaftsgärtner sind nicht nur erfolgreiche Unternehmer, sondern auch erfolgreiche Ehrenamtliche und Verbandsvertreter zum Wohle des gesamten Berufsstandes“, lobte BGL-Präsident Forster im Rahmen seiner Ansprache beim Zehnten BGL-Verbandskongress, der vom 12. – 15. September in der igs-Stadt Hamburg stattfand. Forster nutzte seine Rede dazu, dem Berufsstand seine Anerkennung auszudrücken sowie die neu verabschiedeten Ziele zu präsentieren, die in den kommenden sechs Jahren in der Verbandsarbeit angestrebt werden.

Wachstum im Garten- und Landschaftsbau
Vor den rund 200 Zuhörern betonte Präsident Forster die bemerkenswerten betrieblichen Leistungen der Mitglieder: „Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau ist eine aufstrebende Branche.“ Dies werde unter anderem durch die wachsende Zahl gärtnerischer Betriebe belegt. Der Umsatz der Branche sei von 2003 bis 2012 um fast 38 Prozent auf über sechs Milliarden Euro gestiegen. Erstmalig freue sich die grüne Branche über mehr als 100.000 Mitarbeiter. Positiv bewertete er auch, dass junge Leute mit Interesse am gärtnerischen Beruf sich überwiegend für eine Ausbildung als Landschaftsgärtner entschieden als für eine der sechs anderen Sparten des Gartenbaus. Knapp 10.000 junge Menschen befinden sich derzeit in der Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Dazu attestierte Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner aufgrund einer Studie des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft der Branche: „Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau ist die wichtigste Sparte des Gartenbaus.“ All dies sei das erfreuliche Ergebnis harter und intensiver Arbeit. Forster rühmte ausdrücklich das Engagement, aber auch die Risikobereitschaft der Mitgliedsbetriebe. Der lange, harte Winter und anhaltender Regen hätten in diesem Jahr extremes Durchhaltevermögen gefordert, damit Arbeitsplätze erhalten blieben und die Unternehmer gleichermaßen eine angemessene Rendite erwirtschaften konnten. Forsters Resümee: „Im GaLaBau wird nicht gejammert, die Hemdsärmel werden hochgekrempelt. Darauf bin ich als Präsident sehr stolz!“

Landschaftsgärtner können auch Verband
Unter dem Motto „Weiterentwicklung contra Stillstand“ nimmt der BGL, der derzeit 3.525 Mitglieder zählt und damit stetig wächst, sich zukunftsorientierten Aufgaben gewissenhaft an. „Wir vom Verband verwalten nicht nur die Interessen der Betriebe, sondern helfen insbesondere dabei, die Mitgliedsbetriebe für die Zukunft fit zu machen und die Rahmenbedingungen entsprechend auszurichten“, hebt Forster hervor. In diesem Sinne hat sich der Bundesverband konkrete Ziele bis 2019 gesteckt, die auf Basis gut strukturierter, strategischer Konzepte erreicht werden sollen. Dies zeige ausdrücklich, so Forster weiter: „Landschaftsgärtner können auch Verband!“

Der BGL startet durch: Angestrebte Ziele bis 2019
Ein wichtiger Programmpunkt auf der Agenda ist die weitere Stärkung des Privatkundenmarktes. Die 2002 gestartete Image- und PR-Kampagne soll wieder weitere drei Jahre bis 2016 fortgeführt werden. Durch sie seien Privatleute vermehrt auf landschaftsgärtnerische Leistungen und unsere Mitgliedsbetriebe sowie Landesverbände aufmerksam geworden, sagte Forster. Zudem habe sie den Landschaftsgärtnern eine eigene Identität geschaffen.

Im Rahmen einer neuen Kommunikationskampagne für urbane Begrünung sollen Verantwortliche in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die allgemeine Öffentlichkeit davon zu überzeugt werden, dass lebendiges Grün kein kostspieliger Ballast ist, sondern auch optische Highlights im Stadtbild setzt und eine wichtige Funktion zur Verbesserung des Stadtklimas, zur Feinstaubbindung oder zur Gesundheit der Menschen erfüllt.

Zudem sieht Forster Betriebe, die zu wenig für die Aus- und Weiterbildung tun, auf verlorenem Posten. Er versprach, während seiner Amtszeit weiter nach Lösungen zu suchen, die trotz der negativen demografischen Entwicklung und sinkender Arbeitnehmerzahlen auch in 20 Jahren noch qualifiziertes Personal und dringend benötigte Spezialisten in der grünen Zunft gewährleisten. Eindringlich wies Forster darauf hin, dass die Verbände die Betriebe jederzeit engagiert unterstützen, Ausbildung der Mitarbeiter aber immer noch Chefsache sei und überwiegend in den Betrieben geschehen müsse. Die überbetriebliche Ausbildung könne nur Ergänzung der Ausbildung sein.

Auf nationaler und internationaler Ebene vertritt der BGL seine Mitglieder ergänzend zur berufsständischen Lobbyarbeit und engagiert sich zum Beispiel bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA, dem Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft BDWi und der Europäischen Vereinigung der Landschaftsgärtner ELCA. Dies wird auch in Zukunft ein wichtiger Teil der Verbandsarbeit sein, sagte der Präsident.

„Die durch Verbandsengagement entstandene Einkaufsmacht des Berufsstandes – zum Beispiel in der BAMAKA – muss weiter gestärkt werden“, forderte Forster. Es gelte, auch in Zukunft die Serviceangebote für die Mitglieder weiter auszubauen und dadurch bare Wettbewerbsvorteile für die Mitgliedsbetriebe zu schaffen. Als Beispiel führte der Präsident die praktische Tankkarte der BAMAKA an, mit der Verbandsmitglieder bis über 3 Cent pro Liter Diesel sparen.

Forster rief in seiner Rede abschließend zu mehr ehrenamtlichem Engagement auf: „Wir brauchen überzeugende Botschafter des Berufsstandes.“ Diese zu finden ist vor allem eine Aufgabe der Landesverbände. Künftig sollen die Ehrenamtlichen, die eine ausgesprochen hohe Identifikation mit dem GaLaBau und Freude an Verantwortung mitbringen müssen, stufenweise auf ihre wichtige Aufgabe vorbereitet werden, damit niemand „ins kalte Wasser geworfen wird.“

Forster bedankte sich abschließend bei den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen in der Vergangenheit und schlug eine Brücke in die Zukunft mit seiner Wunschvorstellung von einem perfekten Ehrenamt: „Verbandsvertreter des Garten- und Landschaftsbaus müssen Interessen zusammenführen wie ein Coach, Fakten recherchieren wie ein Journalist, Kampagnen planen wie ein Stratege, Interessengruppen repräsentieren wie ein Diplomat, Interessen verteidigen wie ein Advokat, pressetauglich sein wie Maybrit Illner und last but not least predigen wie ein Pfarrer.“

  Quelle: www.galabau.de


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