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Lemgo Digital nimmt weiter Fahrt auf: Nächster Baustein im Reallabor

02.10.2018

Fraunhofer Lemgo, Vodafone, Smart City System und die Alte Hansestadt Lemgo bauen das Forschungsumfeld mit vernetzter Parklösung weiter aus.

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Mehr als ein Leitsystem: Kommunen, Unternehmen sowie Betreiber können die Parkplatzsituation in Echtzeit einsehen, und die Daten über offene Schnittstellen weiterverarbeiten.

Die Initiative Lemgo Digital nimmt weiter Fahrt auf und bringt Schritt für Schritt die reale Welt in die Digitale: mit einem weiteren Impulsprojekt wird der städtische Raum konsequent digital erschlossen und damit für Kommunen, Unternehmen und Bürger gestaltbar. Nach den gestarteten Aktivitäten in den Bereichen „öffentlicher Personennahverkehr“ und „Erlebnisraum Innenstadt“ widmen sich die Lemgoer Forscher nun der Infrastruktur „Individualverkehr / Parken“. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine übliche Parkplatzsensorik, ist der nächste gezielte Schritt in Richtung eines offenen Test- und Mitmachlabor. Fraunhofer brachte die Stadt, den Telekommunikationsanbieter Vodafone sowie das Start-Up Smart City System an einen Tisch und erweitert somit die Fähigkeiten der Referenzumgebung für Mittelstädte für die Entwicklung und Erprobung weiterer digitaler Alltagshelfer.

Sensortechnologien auf den Prüfstand
In der Diskussion mit den Städten und Gemeinden zur Digitalisierung ist das Thema Parken ein zentrales Infrastruktur-Element für viele andere Smart City Handlungsfelder. Im Bereich ÖPNV ist der Parksuchverkehr eines der größten Hemmnisse für Pünktlichkeit und beeinflusst den Verkehrsfluss und damit die Umweltbelastung. Darüber hinaus klagen viele Besucher der Innenstadt über Frustration bei der Parkplatzsuche. Die Vernetzung von Parkplätzen und die Information über freie Stellflächen ist am Markt nicht neu und in vielen Städten bereits implementiert. Neu ist, dass mit den jetzt digitalisierten Parkplätzen eine Infrastruktur mit offenen Schnittstellen geschaffen wurde. Die Fraunhofer-Forscher von Lemgo Digital wissen: Nicht jede Hard- bzw. Software ist für jeden Anwendungsfall gleich gut geeignet. Auch sind die Geschäftsmodelle der Anbieter in die Bewertung mit einzubeziehen. Professor Jürgen Jasperneite, Initiator von Lemgo Digital und Leiter des Fraunhofer Standorts: „Neben dem Feldtest der unterschiedlichen Technologien mit Handlungsempfehlungen für Kommunen, ist es unser Ziel, dass die gewonnenen Echtzeitdaten bei den Kommunen bleiben und diese über offene Schnittstellen und leistungsfähige Plattformen zu Mehrwertdiensten für Bürger und Besucher werden. Das sehen wir als einen nachhaltigeren Weg an, als für jeden Bereich einer Stadt eigene Apps zu entwickeln oder sich auf einen Lösungsanbieter festzulegen. “

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Einer von unterschiedlichen zu testenden Sensortypen, die alle ohne hohen Montageaufwand installiert werden können.

Fotos: © Fraunhofer IOSB-INA

Mehrwerte für Bürgerinnen und Bürger
Lemgos zum Start des Projekts wurden die ersten Parkplätze im Innenstadtbereich vernetzt und in das IoT-Softwaresystem integriert. „Wir bereiten der Parkplatzsuche mit neuen Technologien ein Ende. Innovationen aus dem Internet der Dinge machen aus Städten Smart Cities“, so Michael Reinartz, Innovationchef bei Vodafone Deutschland, zum Start des Projekts.“ Und so funktioniert es: Bei der jetzt installierten Parklösung werden intelligente Sensoren frei von zeitintensiven Montagearbeiten auf den Parkplätzen angebracht. Die Sensoren erkennen mittels elektromagnetischer Messung, ob diese besetzt sind und funken den Status in Echtzeit über spezielle IoT-SIM Karten von Vodafone in die offene IoT-Software von Lemgo Digital. In dieser werden die Daten gesammelt sowie verarbeitet und können über eine offene Schnittstelle direkt mit Plattformanbietern geteilt werden. Von der schnelleren Suche nach Parkplätzen können dabei auch Betreiber von Supermärkten, Kliniken oder städtischen Unternehmen profitieren. Sie können mit dem vernetzten Sensorsystem beispielsweise die Auslastung ihrer Stellplätze in Echtzeit analysieren und auf Basis fundierter Daten planen oder ihren Kunden besondere Angebote machen. In Zukunft sollen Autofahrer zu den Parkplätzen über ihr Navigationssystem geleitet werden. Auch ist das Buchen, Reservieren und die Vermietung für bestimmte Zeiträume denkbar. Beispielsweise dann, wenn der eigene Stellplatz immer nur nachts gebraucht wird.

Neue Wege der Digitalisierung: Industrieunternehmen und Start-Ups
Der Auftakt des Projekts konnte durch die Zusammenarbeit von Stadt, Fraunhofer, Vodafone und dem Start-Up Smart City System in kurzer Zeit realisiert werden. Im engen Schulterschluss haben die Partner aus den unterschiedlichen Bereichen ihre Expertise synchronisiert und das neue Testfeld erstellt. Jens-Peter Seick, Projektleiter von Lemgo Digital freut sich über die gelungene Kooperation im IoT-Forschungsumfeld: „Auch junge Unternehmen und Start-Ups in die Forschung mit einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit ihrem spezialisierten Know-how zu beteiligen, ist Teil der DNA von Lemgo Digital. Jetzt freuen wir uns auf viele Ideen zu innovativen Mehrwertdiensten.“

  Quelle: www.fraunhofer-owl.de


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