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Lkw-Hersteller Iveco schließt fünf Werke in Europa

03.07.2012

Standort Ulm verliert Produktion schwerer Lastwagen - Ende für Werke Görlitz und Weisweil - Ausbau in Madrid

Von Claus-Peter Tiemann

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Foto: Felix Kaestle / dapd

Ulm/Turin (dapd-lsc). Wegen der Wirtschaftskrise in Südeuropa verlagert der italienische Lastwagen-Hersteller Iveco seine Lkw-Produktion aus Deutschland nach Spanien und streicht dabei mehrere hundert Stellen. Die kleineren Standorte Görlitz in Sachsen und Weisweil in Baden-Württemberg sollen nach den Plänen der Fiat-Tochter ganz geschlossen werden. Aus dem deutschen Hauptwerk Ulm soll die Montage des schweren Lastwagens Stralis nach Madrid umziehen. "Zwei schlecht ausgelastete Werke rechnen sich nicht", sagte Firmensprecher Manfred Kuchlmayr am Montag. Allein der Ausbau von Feuerwehrautos bleibt in Ulm.

Insgesamt will Iveco bis Ende des Jahres fünf Fertigungsstätten in Europa schließen, drei davon in Deutschland. Betroffen seien davon 1.075 Mitarbeiter, sagte Vorstandsvorsitzender Alfredo Altavilla. Diese sind bislang an den drei deutschen Standorten, im französischen Chambery sowie im österreichischen Graz beschäftigt. In Spanien will Iveco dagegen 500 Millionen Euro investieren.

Der deutsche Standort Ulm soll nach der Verlagerung des Lkw-Baus zum Iveco-Zentrum für den Ausbau von Feuerwehrfahrzeugen werden. Bisher montiert der Hersteller auch in Görlitz und Weisweil Aufbauten auf Feuerwehrautos. Deren ganze Produktion solle im Ulm zusammengezogen werden, sagte der Sprecher. Nach seinen Worten laufen Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft über den geplanten Stellenabbau. Genau Angaben zur Zahl der betroffenen Arbeiter machte der Sprecher nicht.

Laut IG Metall ist das Ende der Lkw-Produktion in Ulm für den 23. September geplant. Die Gewerkschaft fordert den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.

Iveco leidet unter den schwachen Lkw-Märkten in Südeuropa: In Italien brach im Mai die Nachfrage nach schweren Lkw um 42 % ein, in Spanien um 36 %. Konkurrenten wie Daimler, MAN oder Scania sind in Nordeuropa stärker.

Im ersten Quartal 2012 verzeichnete Iveco einen Umsatzrückgang um rund 11 % auf 1,9 Milliarden Euro. Der Absatz fiel zugleich um 18 % auf 28.000 Stück.

  Quelle: dapd


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