Tarifverhandlungen im Garten- und Landschaftsbau stehen vor dem Scheitern, während Gewerkschaft und Arbeitgeber keine Einigung über höhere Löhne erzielen konnten.
Die Tarifverhandlungen über höhere Löhne für die rund 130.000 Beschäftigten im Garten- und Landschaftsbau in Deutschland drohen zu scheitern. Dies gab die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Freitag bekannt. Nach der zweiten Verhandlungsrunde konnten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber nicht auf ein Ergebnis einigen.
Verhärtete Fronten und festgefahrene Situation
Nach 10-stündigen Verhandlungen in Frankfurt am Main am Donnerstagabend haben sich die IG BAU und der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau ohne Einigung auf eine mögliche dritte Verhandlungsrunde getrennt. "Die Fronten sind verhärtet. Die Situation ist festgefahren", sagte Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer der IG BAU.
Angebot der Arbeitgeber und Forderungen der Gewerkschaft
Die Arbeitgeber legten ein Angebot von lediglich 3,75 Prozent Lohnzuwachs pro Jahr für eine Laufzeit von zwei Jahren bis 2025 vor, was zu erheblichen Reallohnverlusten für die Beschäftigten führen würde, so die Gewerkschaft. Die IG BAU fordert hingegen den "Inflationsausgleich plus X" für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in der Branche.
Kritik an den Arbeitgebern
Carsten Burckhardt kritisierte die Arbeitgeber scharf und bemängelte, dass die Beschäftigten im Garten- und Landschaftsbau mit roten Zahlen auf dem Lohnkonto konfrontiert werden. Die Arbeitgeber seien nicht einmal bereit, die Inflation auszugleichen. Diese Haltung schade der Branche und erschwere die Gewinnung von Fachkräften.
Entscheidung über weitere Verhandlungsrunde
Die IG BAU wird nun in ihrem Branchen-Gremium, der Bundesfachgruppe Garten- und Landschaftsbau, über eine mögliche dritte und letzte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern entscheiden. Falls keine Einigung erzielt wird, wird das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Anschließend wären Tarifverhandlungen mit den zwölf Einzelverbänden im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau auf Länderebene ein nächster Schritt. |
