Neuer Abschnitt bei Bau der ICE-Trasse Nürnberg-Halle/Leipzig beginnt
Foto: Jens Schlüter / dapd
Karsdorf (dapd-lsa). Beim Bau der ICE-Strecke von Franken über Halle/Leipzig nach Berlin beginnt einer neuer Abschnitt. Letzten Freitag wurde an der zweitlängsten Bahnbrücke Deutschlands im Unstruttal bei Karsdorf (Burgenlandkreis) die letzte Lücke geschlossen. Dieser Brückenschluss markiert nach Angaben der Bahn eine neue Etappe im Baugeschehen: Mit der Fertigstellung der Trasse, rohbaufertigen Brücken und Tunneln zwischen Erfurt-Halle/Leipzig folge nun die Ausrüstung mit Fahrbahn, Gleisen, Oberleitungen, elektrischen und elektronischen Einrichtungen.
Die 2.668 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Unstrut ist Teil des Bahnprojekts von Nürnberg in die Bundeshauptstadt. Die Brücke besteht den Angaben zufolge aus Stahlbetonsegmenten. Vier große A-förmige Elemente überbrücken je 108 Meter, der Abstand der übrigen Pfeiler beträgt 58 Meter. Die bis zu 49 Meter hohe Brücke wuchs ab 2008 von Süd nach Nord über das Tal der Unstrut. Entlang der 500 Kilometer langen Bahnverbindung von Nürnberg über Erfurt nach Halle/Leipzg und weiter nach Berlin werden 27 Tunnel und 35 Brücken gebaut.
Die Bahnstrecke ist mit Kosten von rund zehn Milliarden Euro das derzeit größte Infrastrukturprojekt in Deutschland. Laut Deutscher Bahn soll die neue Strecke von Erfurt nach Halle und Leipzig 2015 in Betrieb gehen, die Verlängerung südlich von Erfurt durch den Thüringer Wald in Richtung Nürnberg soll 2017 betriebsbereit sein.
Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Nach Fertigstellung der Trasse wird sich laut Bahn die Fahrzeit zwischen Berlin und München von derzeit sechs Stunden auf rund vier Stunden verkürzen. Die Fahrt von Erfurt nach Leipzig dauert dann statt 70 Minuten nur noch 39 Minuten, von Erfurt nach Halle statt 79 nur noch 31 Minuten. |
