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Magie der Black Box

27.09.2019

Monolith mit Wegeleitsystem: Der charaktervolle Firmensitz der duka AG in Brixen, Südtirol, brauchte einen ausdrucksstarken Teppichboden

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Spiegelnde Edelstahlstreifen sind hier eingelassen, um an Thema und Produkt der Firma zu erinnern: Wassertropfen, die an einer Glasscheibe herunterlaufen.

Auffällig unauffällig steht der Hauptsitz der duka AG im „Gewerbegebiet Süd“ von Brixen. Eine Black Box, die hier und dort geheimnisvoll glitzert. Eng ist das Brixener Tal hier, entsprechend schmal das Grundstück zwischen Bahntrasse und Brennerautobahn. Hier entwickelt und produziert das familiengeführte Unternehmen duka AG, Duschkabinen für den internationalen Markt. All dies passiert auf fast geheimnisvolle Weise in einem Gebäude, das sein großes Volumen von 300.000 Kubikmetern, elegant hinter einer schwarz-glitzernden Hülle versteckt. „Einfach und klar“ lautete die Aufgabenstellung des Wettbewerbs, den das Büro KUP ARCH Architekten aus Brixen 2016 mit einer überzeugenden Idee gewonnen haben. Die Architekten schichteten sämtliche Funktionen des Gebäudes in einem Monolith.

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Sämtliche Arbeitsplätze orientieren sich auf die grünen Innenhöfe. Die Versorgung mit Tageslicht und die Kommunikation mit dem Gegenüber entstehen ganz automatisch. Auf einer Ebene entstand ein ganzes Dorf – eine Bürolandschaft mit Gassen, Plätzen, Aufenthalts-, Besprechungs- und Arbeitsbereichen.

Vom Parken im Untergeschoss, der Produktion und Logistik im Erd- und erstem Obergeschoss. Darauf setzten sie eine große Erlebnis-Ausstellung mit angeschlossenen Schulungsräumen, Innenhöfen und einer Cafeteria. Gekrönt von einer Dachlandschaft, die weite Blicke auf die einmalige Südtiroler Alpenlandschaft bietet. Hier hat sich die duka AG eine eigene Welt geschaffen. Sämtliche Arbeitsplätze orientieren sich auf die grünen Innenhöfe. Die Versorgung mit Tageslicht und die Kommunikation mit dem Gegenüber entstehen ganz automatisch. Auf einer Ebene entstand ein ganzes Dorf – eine Bürolandschaft mit Gassen, Plätzen, Aufenthalts-, Besprechungs- und Arbeitsbereichen. Die Begegnungsorte schaffen gute Voraussetzungen für Teamarbeit und erzeugen optimalen Informationsfluss im Unternehmen.

Textiles Wegeleitystem
Entscheidend wurde bei der Planung eine Art Wegeleitsystem für den Boden, das in die richtigen Räume weist. Carpet Concept konnte hier mit dem langlebigen Teppichboden Eco Iqu überzeugen. Die Idee von Eco Iqu ist, einen Webteppich mit sehr feiner Struktur herzustellen, sozusagen einen Anzugstoff für den Boden. So entstand eine Materialinnovation mit zwei unterschiedlichen Facetten: einer fein strukturierten Ware als „Couture fürs Büro“ und einem „roughen Craftmenslook“ als kraftvollem Pendant. Für die duka AG bedeutete dies: der Boden rundet das architektonische Outfit ab und schafft durch seinen ressourcenschonenden Garneinsatz eine gute Ökobilanz.

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Die Begegnungsorte schaffen gute Voraussetzungen für Teamarbeit und erzeugen optimalen Informationsfluss im Unternehmen.

Passend zur Bahnenware wurde bei duka auch die Teppichfliese Eco Iqu eingesetzt. Ihr großes Farbspektrum erlaubte mit Hilfe bunter Quadrate in Orange, Grün und Blautönen, die optimale Navigation für Wege durch die Abteilungen zu bieten.Denn neben der großen Strahlkraft nach Innen wünschten sich die Bauherren die Gestaltung der Räume nicht nur nach funktionalen Ansprüchen, sondern als Erlebniswelt. Auf dem Weg durch das Gebäude wird den Besuchern in mehreren Zwischengeschoßen und Raumfolgen die Firmengeschichte, Produktentwicklung und Produktionstechnik vorgeführt. Den Abschluss des Parcours bildet der Ausstellungsbereich. Hier erwarten die Kunden die Produktpalette als auch Schulungsräume. Auch im Außenbereich setzen die Architekten weiter auf Klarheit. Das strenge Quader-Format des Gebäudes wurde hier fast skulptural bearbeitet. Überbau und Sockel wurden differenziert, der umlaufend eingerückte, geschosshohe Sockel ist hell und glatt, der zweigeschossige Überbau dagegen mit einer dunkeln Haut aus gelochten Trapezblechen überzogen. Spiegelnde Edelstahlstreifen sind hier eingelassen, um an Thema und Produkt der Firma zu erinnern: Wassertropfen, die an einer Glasscheibe herunterlaufen.

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Entscheidend wurde bei der Planung eine Art Wegeleitsystem für den Boden, das in die richtigen Räume weist.

Fotos: duka AG

Während die dunkle Hülle aus der Ferne fast monolithisch wirkt, erscheint sie aus der Nähe deutlich transparenter und lässt 80 Prozent des Lichts hindurch. Kein unwesentliches Detail, denn überall in diesem Gebäude muss gearbeitet werden. Und so verbirgt sich hinter der künstlerisch gestalteten Metallverkleidung noch eine optimierte Paneel-Fassade mit offenen und geschlossenen Elementen als Raumabschluss. Sie löst Anforderungen an Belichtung, Besonnung, Sonnenschutz und Wärmedämmung. Und sie zeigt, dass gute Architektur inmitten der Südtiroler Bergwelt technisch wie ökonomisch funktioniert, weil sie bis ins kleinste Detail durchdacht ist.

  Quelle: www.grosz-herzig.de


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