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Marktdaten zum Schlauchlining

12.05.2015

Entwicklungen und Strukturen des Schlauchliningmarktes 2014/15 präsentierte der RSV-Rohrleitungssanierungsverband e.V. auf dem Schlauchlinertag 2015 in Pforzheim.

RSV-Pressereferent Dipl.-Ing. Ulrich Winkler stellte u.a. die von Prof. Volker Wagner (Hochschule Wismar) alljährlich erhobenen Daten der Schlauchlinerhersteller zum Umsatz im Nennweitenbereich >DN 200 für den deutschen Markt vor. Demnach wurden 2014 in Deutschland 908 Kilometer Glasfaserliner eingebaut gegenüber 465 Kilometer Nadelfilzlinern: Das Wachstum im Schlauchlinermarkt setzt sich also mit insgesamt 1373 Kilometer Einbauleistung fort, allerdings seit 2009 mit erkennbar abflachender Zuwachsrate.

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RSV-Pressereferent Dipl.-Ing. Ulrich Winkler stellte auf dem Schlauchlinertag aktuelle Daten und Entwicklungen im Schlauchlinermarkt vor.

Der Wettbewerb im Markt ist dabei intensiver denn je - und zwar sowohl technologisch betrachtet, wie auch gemessen an der Zahl der Anbieter von Schlauchlining-Anwendungen. In Nennweiten < DN 200 sind derzeit 10 Linersysteme verfügbar, wobei 2015 weitere Innovationen ins Haus stehen. Für Nennweiten > DN 200 können die Netzbetreiber aktuell sogar auf 20 Systeme zurückgreifen. So groß wie nie zuvor ist auch das Feld der Dienstleister: Derzeit verfügen 132 Unternehmen über ein Gütezeichen der Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau im Bereich Schlauchlining (S 127.1, S 127.2 und/oder S 127.3). 104 Unternehmen bieten genau ein System an (73 "Warmhärtung mit Wasser", 30 "Lichthärtung" und eines "Warmhärtung mit Dampf"), 26 Unternehmen haben zwei Systeme im Programm und zwei Unternehmen das volle Spektrum. Die Dominanz von S 127.1 -"Warmhärtung mit Wasser"- spiegelt dabei sicher nicht die reale Situation im Bereich > DN 200 wieder, wie der Widerspruch zur Wagner-Tabelle belegt, sondern zeigt, dass viele Gütezeicheninhaber fest auf den Grundstücksmarkt fokussiert sind. Anzumerken ist hier, dass eine gewisse Anzahl von Unternehmen nicht nach dem Gützeichensystem qualitätsgesichert ist, sondern über eine Zertifizierung nach DIN CERTCO.

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Wachstum mit gedämpfter Zuwachsrate: 2014 wurden 1373 Kilometer Schlauchliner in Abwasserkanäle > DN 200 eingebaut.

Eine differenzierte Binnendarstellung des Sanierungs-Dienstleistungsmarktes war im Rahmen des Vortrages nicht möglich, da es leider spürbar an der Bereitschaft der ausführenden Unternehmen mangelte, sich an einer Erhebung der notwendigen Daten zu beteiligen. Im weiteren Verlauf des RSV-Vortrages stellte Ulrich Winkler die Auswertung der Schlauchlining-Submissionsstatistik eines ausführenden Unternehmens im nord- und nordwestdeutschen Markt vor. Hier zeigte sich ein interessantes Detail. Wie weit ein erfolgreicher (d.h. günstigster) Bieter vor dem Durchschnitt des Bieterfeldes liegt, hängt offenbar stark vom Auftragsvolumen ab. In den Submissionen, in denen der günstigste Bieter mehr als 30 % unter dem Durchschnittsgebot lag, betrug das letztlich vergebene Auftragsvolumen im Mittel etwa 83.000 €. War der Submissionssieger jedoch weniger als 10 % vom Durchschnitt des Bieterfeldes entfernt, war das mittlere Auftragsvolumen mit 196.000 € mehr als doppelt so hoch. Winkler wertete das als gutes Zeichen: "Um je mehr es geht, desto seriöser und gründlicher wird offenkundig kalkuliert". Kein erkennbarer Zusammenhang zeigte sich hingegen zwischen der Zahl der Bieter in einer Submission und dem Abstand des günstigsten Bieters zum Mittelwert. Fazit: Der Wettbewerb im Schlauchliningmarkt ist hart, aber es lässt sich nicht belegen, dass Submissionen in großem Umfang mit Dumpingpreisen gewonnen werden.

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Glasfaserliner dominieren den Markt im Nennweitenbereich > DN 200 inzwischen mit einem Zweidrittel-Anteil gegenüber Nadelfilzsystemen. Vor 15 Jahren war es genau umgekehrt.

Fotos: RSV Rohrleitungssanierungsverband e.V.

  Quelle: www.rsv-ev.de


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