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Maschinenbau-Aufträge deutlich gesunken

15.08.2023

Die anhaltende Auftragsflaute belastet den deutschen Maschinenbau, der im ersten Halbjahr einen Rückgang der Bestellungen um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete.

 

Maschinenhalle

Bild: adobe.

 

Die anhaltende Auftragsflaute im deutschen Maschinenbau wirft weiterhin Schatten auf die Branche. Nach einem erneuten Rückgang der Bestellungen im Juni sieht sich der Maschinenbauverband VDMA mit einem preisbereinigten (realen) Minus von 14 Prozent im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konfrontiert. Diese besorgniserregenden Zahlen wurden kürzlich in Frankfurt veröffentlicht.

Herausforderungen für Unternehmen: Schwindende Auftragsbestände und fehlende Trendwende

Trotz noch vorhandener hoher Auftragsbestände sehen sich zahlreiche Unternehmen im Maschinenbau mit zunehmend schwierigen Zeiten konfrontiert. Die Neubestellungen stagnieren und die Situation wird immer bedrückender. Ralph Wiechers, der Chefvolkswirt des VDMA, brachte die Situation auf den Punkt: "Zahlreiche Unternehmen zehren zwar noch von hohen Auftragsbeständen, bei den Neubestellungen wird die Luft aber langsam eng. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht."

Abwärtsbewegung der Bestellungen und ihre Ursachen

Im Juni verzeichnete die Branche einen erschreckenden Rückgang der Bestellungen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese Abwärtsbewegung ist ein deutlicher Indikator für die verhaltene Investitionsbereitschaft, die in nahezu allen Absatzregionen spürbar ist. Ralph Wiechers erläuterte: "Der Maschinen- und Anlagenbau bekommt die zögerliche Investitionsneigung in praktisch allen Absatzregionen nun voll zu spüren." Eine Reihe von Faktoren trägt zu dieser besorgniserregenden Lage bei.

Herausforderungen und Unsicherheiten: Geopolitische Konflikte und unternehmerische Transformation

Neben den bereits genannten Schwierigkeiten sind es vor allem geopolitische Spannungen, die Unsicherheiten in die Branche bringen. Die harten Auseinandersetzungen auf globaler Ebene tragen zu einem Klima der Unsicherheit bei, das die Investitionsbereitschaft weiterhin dämpft. Zusätzlich haben Unternehmen mit der Notwendigkeit zu kämpfen, sich neu auszurichten und ihre Geschäftsmodelle im Zuge der Transformation anzupassen.

Ausblick: Notwendige Schritte für eine Erholung

Ralph Wiechers fasst die Situation treffend zusammen: "Alles in allem ein ungesunder Mix vielfältiger Belastungen, die Schritt für Schritt abgebaut werden müssen, bevor es deutlich aufwärts gehen kann." Es ist klar, dass die Branche vor einer Herausforderung steht, die eine behutsame und strategische Herangehensweise erfordert, um die Grundlagen für eine zukünftige Erholung zu legen.

Rückblick auf 2022: Einbruch der Bestellungen beeinträchtigt Jahresbilanz

Die Belastungen aus dem Vorjahr werfen auch einen Schatten auf die Jahresbilanz von 2022. Ein Einbruch der Bestellungen im Schlussquartal führte dazu, dass die Jahresbilanz der exportorientierten deutschen Schlüsselindustrie ins Minus geriet. Der Auftragseingang lag real um 4 Prozent unter dem Vorjahreswert, was die anhaltende Verletzlichkeit der Branche verdeutlicht.

Diese anhaltende Auftragsflaute stellt den deutschen Maschinenbau vor ernsthafte Herausforderungen, die eine umfassende strategische Herangehensweise erfordern, um langfristige Stabilität und Wachstumsmöglichkeiten zu gewährleisten.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/keine-trendwende-in-sicht-maschinenbau-auftraege-deutlich-gesunken-51532


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