Deutsche Maschinenbauer haben im ersten Halbjahr vor allem dank starker US-Geschäfte ihre Exporte gesteigert, jedoch trüben Unsicherheiten im zweiten Halbjahr den Ausblick.
Im ersten Halbjahr konntenDeutschlands Maschinenbauer ihre Ausfuhren dank einer robusten Nachfrage in den USA steigern. Die Exporte erhöhten sich insgesamt um 11,5 Prozent auf 104 Milliarden Euro, wie der VDMA-Branchenverband mitteilte. Unter Einbezug von Preiserhöhungen (nominal) verzeichneten die Exporte einen Anstieg um 11,5 Prozent. Preisbereinigt wuchs der Export jedoch lediglich um 3 Prozent. Trotzdem verlangsamte sich die Dynamik im zweiten Quartal, und die Aussichten für die Exporte sind angesichts zurückgehender Aufträge skeptisch.
Gedämpfte Exportaussichten
Angesichts eines zweistelligen Rückgangs der Aufträge müsse laut VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers mit weiteren rückläufigen Exportvolumina gerechnet werden. Die Exporterwartungen der Maschinenbauer für die nächsten drei Monate lägen auf einem niedrigen Niveau, vergleichbar mit dem Stand Mitte 2020.
US-Nachfrage als Treiber
Die exportorientierte Industriebranche profitierte im ersten Halbjahr besonders von der starken Nachfrage in den USA. Die Exporte in die USA stiegen nominal um 21,6 Prozent auf rund 13,8 Milliarden Euro. Die US-Wirtschaft zeigte sich widerstandsfähig, und europäische Maschinen und Anlagen werden benötigt, um die Ziele des Wirtschaftsförderungsprogramms Inflation Reduction Act sowie des Programms zur Förderung der US-Chip-Produktion zu erreichen.
China-Geschäft noch verhalten
Trotz des Wegfalls der Corona-Maßnahmen Ende 2022 konnte das Geschäft mit China bisher nicht richtig in Schwung kommen. Die deutschen Maschinenexporte nach China stiegen nominal im ersten Halbjahr lediglich um 4,4 Prozent auf insgesamt 9,5 Milliarden Euro. Die erhoffte konjunkturelle Aufhellung blieb bisher aus.
Starkes Exportwachstum in der EU
In der Europäischen Union (EU) hingegen verzeichneten die Maschinenexporte ein deutliches Wachstum von 10,5 Prozent auf 46,3 Milliarden Euro.
Russland-Geschäft weiterhin schwach
Im Gegensatz dazu verzeichneten die Maschinenexporte nach Russland einen drastischen Rückgang von 51,4 Prozent. Dies setzte sich fort, nachdem das Geschäft bereits im Vorjahr aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eingebrochen war. Russlands Anteil am gesamten deutschen Maschinenexport beträgt nun lediglich 0,8 Prozent und zeigt eine weiter fallende Tendenz. |
