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Maschinenrecycling im Bergbau

14.07.2022

Sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich ist das Rebuilding von alten Baumaschinen.


Die Notwendigkeit, zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln, wird allgemein anerkannt – aber wenige wissen, dass die Überholung von Maschinen auch den Kraftstoffverbrauch, die Gesamtbetriebskosten, Ausfallzeiten und Unfälle sowie den CO2-Fußabdruck reduzieren kann.
Nicht nur auf einer Oldtimermesse werden alte Automodelle in restaurierter Fassung bestaunt. Auf in der Bergbauindustrie gibt es professionelle Instandsetzungsdienste, die alten Baumaschinen ein zweites Leben bieten. Das Unternehmen Sandvik zum Beispiel ist in der Lage, praktisch jede seiner älteren Maschinen komplett zu überholen und auf den neuesten Stand zu bringen, und zwar zu einem erheblichen Preisnachlass gegenüber dem, was die Kunden für ein gleichwertiges neues Modell bezahlen würden.


Rebuilds bevor es zu spät ist


"Es stimmt zwar, dass ein großer Teil unseres Geschäfts traditionell aus Märkten kommt, in denen der Schwerpunkt darauf liegt, die Maschinen so lange wie möglich in Betrieb zu halten, aber es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass unsere technischen Lösungen nicht nur für Maschinen gedacht sind, die sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern.", erklärt das Unternehmen.
Rebuilds sind dann am effektivsten, wenn sie als Mid-Life-Services durchgeführt werden, die langfristig eine höhere Zuverlässigkeit gewährleisten und gleichzeitig dazu beitragen, die Leistung zu steigern, die Sicherheit zu erhöhen und die Gesamtbetriebskosten zu senken. Die wachsende Erkenntnis über den Wert dieser Dienstleistungen erklärt auch, warum die großen Unternehmen auf den Rebuild-Zug aufspringen statt automatisch aufzustocken.


Ein neues Planungsbewusstsein


Wenn man zwei Jahrzehnte zurückgeht, dann hat die Industrie nur selten für Instandhaltungen geworben, und die Kunden selbst haben nur bei Bedarf reagiert, anstatt eine Strategie zu verfolgen. Da die Reparaturwerkstätten immer stärker ausgelastet sind und sich die Vorlaufzeiten für große und kleine Komponenten verlängern, ist heute aber eine weitaus vorausschauendere Planung erforderlich. Dadurch wird auch sichergestellt, dass die Kunden den am wenigsten störenden Zeitpunkt für die durchzuführenden Arbeiten wählen können, wodurch ungeplante Stillstände minimiert werden.
"Unser Angebot reicht in seiner Komplexität von einfachen Custom Rebuilds über Life Extension bis hin zu Reborn+", sagt Sandvik. "Wir beginnen mit einer gründlichen Bewertung, um zu entscheiden, welche Komponenten erforderlich sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. So können wir die Teile im Voraus bestellen, so dass die eigentliche Arbeit beginnen kann, sobald wir die Maschine erhalten. Sechs bis sieben Monate dauert der gesamte Prozess in der Regel, aber auch zwei bis drei Monate sind keine Seltenheit, wenn der Bedarf dringend ist."


Der Rebuild-Prozess


Durch den Rebuild nach festgelegten Standards kann Sandvik dem Kunden je nach Umfang eine "wie neu"- oder eine Standardgarantie bieten, die nicht gewährleistet werden könnte, wenn die Arbeiten beim Kunden vor Ort durchgeführt würden. Einige Maschinen können jedoch unwiederbringlich unter der Erde liegen, so dass in diesem Fall Ausnahmen gemacht werden müssen.
Was kann ein Kunde also erwarten, wenn seine Maschine in der Werkstatt eintrifft? Es werden zunächst zahlreiche Messungen, Diagnosen und Kontrollpunkte analysiert, bevor die Instandsetzung überhaupt beginnt. Nachdem die Maschine vollständig zerlegt wurde, führen die Ingenieure zerstörungsfreie Prüfungen durch, um das Ausmaß der Metallermüdung festzustellen und sicherzustellen, dass ein Rebuild tatsächlich möglich ist. Nach der Freigabe und der Neulackierung wird die Maschine mit allen Schrauben und Muttern restauriert, wobei nur Originalteile verwendet werden.
Um die Durchlaufzeit zu verkürzen, werden oft vormontierte Kits verwendet, wobei in der Regel alle wichtigen Komponenten ersetzt werden. Ältere Maschinen werden häufig nach den Spezifikationen der neuen Generation umgebaut, zum Beispiel mit den neuesten Motorentechnologien oder Upgrades in Bezug auf Hard- und Software. Anschließend werden die Maschinen auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft, bevor sie wieder von ihren Betreibern in Betrieb genommen werden. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass der Bediener, anders als beim Austausch einer zehn Jahre alten Maschine gegen ein neues Modell, nicht neu geschult werden muss. Er kann einfach einsteigen und sofort mit der gleichen Produktivität arbeiten wie zuvor – allerdings mit mehr Komfort und Sicherheit.


Materialien und Geld sparen


"Da wiederaufbereitete Maschinen in der Regel mindestens 90 % der Lebensdauer neuer Geräte erreichen, liegen die wirtschaftlichen Vorteile für die Bergwerkseigentümer auf der Hand – und wir haben noch gar nicht von den Vorteilen für die Umwelt gesprochen, die sich aus der enormen Senkung des Energieverbrauchs ergeben, die durch diese Philosophie des Reduzierens und Wiederverwendens ermöglicht wird", so das Unternehmen.
Obwohl die meisten Untertagemaschinen wegen struktureller Ermüdung nur einmal überholt werden, können Maschinen wie drehschneidende Bohrgeräte über Tage ohne weiteres zwei- oder dreimal ausgetauscht werden, so dass sie weit über 100.000 Betriebsstunden leisten, bevor sie ausgemustert werden müssen. Es stellt sich also ein enormer wirtschaftlicher Vorteil heraus, der zum Umweltfaktor dazukommt.

  Quelle: www.allgemeinebauzeitung.de


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