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Maßnahmen zum Recruiting und zur Mitarbeiterbindung

10.07.2012

Fachkräftemangel in der Bauindustrie:

Mit Pressearbeit eine attraktive Arbeitgebermarke etablieren

Der Fachkräftemangel spielt eine immer größere Rolle: Laut Institut der deutschen Wirtschaft Köln fehlen insbesondere in kleinen und mittleren Unter­nehmen hochqualifizierte Akademiker, Meister und Techniker. Darüber hinaus mangelt es vermehrt auch an Mit­arbeitern mit abgeschlossener Berufsausbildung. Der Haupt­verband der Deutschen Bauindustrie beklagte bereits im Jahr 2011 einen Fachkräftemangel, der sich bei den Bauingenieuren besonders deutlich abzeichnete. Im Wettbewerb um Top-Kandidaten ist es für Unternehmen daher besonders wichtig, sich als attraktiver Arbeitgeber öffent­lichkeits­wirksam zu positionieren. Bei der Schaffung und Etablierung einer Arbeit­gebermarke – im Fachjargon als Employer Branding bezeichnet – werden jedoch laut einer Studie des Stellenportals stepstone entscheidende Kom­munikations­kanäle nicht ausgeschöpft: So geben Kandidaten nicht nur ihr persönliches Netzwerk, sondern vor allem auch Presse­veröffent­lichungen als glaubwürdige Informationsquellen bei der Arbeitsplatzsuche an. Die Mehrheit der befragten Unternehmen bindet diesen Aspekt bislang allerdings nicht oder nur unzureichend in ihre Employer-Branding-Strategie ein.

Presseveröffentlichungen – insbesondere in der Fachpresse – gelten als objektiv, schaffen Aufmerksamkeit für Innovationen und stehen für überprüfte Qualität. Das in den Veröffentlichungen vermittelte Image eines Unternehmens oder eines Produktes wirkt sich nicht nur auf die Kaufentscheidung potentieller Kunden oder die Zusammenarbeit mit Lieferanten aus. Es prägt auch das Bild, das sich bestehende und potentielle Mitarbeiter vom Unternehmen machen. Häufig fällt es intern jedoch schwer, die geeigneten Themen zu erkennen – Unterstützung können hier interne Mitarbeiterbefragungen oder auch externe Partner wie PR-Agenturen und Unternehmensberater geben. Erste Hinweise und Anregungen liefern jedoch bereits die Anforderungen, die Stellensuchende an ihren potentiellen Arbeitgeber stellen.

Neben einer guten Arbeitsumgebung und -ausstattung sowie finanziellen Anreizen zählen für Kandidaten vor allem auch Unternehmenserfolg und Stabilität. Positive Geschäfts­entwicklungen lassen sich somit kommunikativ auch für die Employer-Branding-Kommunikation hervorragend einsetzen. Viele Unternehmen der Bauwirtschaft gehen jedoch sehr restriktiv mit konkreten Unternehmenszahlen vor. Als Kompromiss bietet sich ein prozentualer Vergleich oder die Nennung gewisser Tendenzen an.

Persönliche Weiterbildung ist ein weiterer Aspekt, der für Kandidaten wichtig ist. Das externe Schulungsangebot ist in der Branche sehr vielfältig: Sei es Velux mit einem umfassenden Programm an Fachseminaren oder Wienerberger mit den Mauerwerkstagen – diese Veranstaltungen werden auch in der Presse kommuniziert und vermitteln den Eindruck eines aktiven, an Fortbildung interessierten Unternehmens. Interne Schulungen im großen Rahmen oder ausgefallene Mitarbeiterschulungen eignen sich jedoch genauso als Thema für Presseveröffentlichungen. Hierbei sollten durchaus auch die eigenen Mitarbeiter mit einem Zitat zu Wort kommen und ihre ehrliche Bilanz ziehen dürfen.

Klassische Themen der Branche – wie Produktinnovationen – wirken sich ebenfalls auf das Bild, das sich potentielle Mitarbeiter machen, aus: Innovationen stehen für Dynamik und Aktivität. Der potentielle Bewerber bekommt den Anreiz, etwas mitzugestalten und im besten Fall seinen Beitrag zu neuen Produktentwicklungen zu leisten. Da sowohl die Reputation des Unternehmens als auch der jeweils ausgeschriebenen Stelle eine Rolle spielt, sollten als Autoren von Fach- und Produkttexten nicht nur Geschäftsführer, die Marketingabteilung oder Pressesprecher, sondern in Absprache beispielsweise Produktmanager genannt werden. Dies steigert das Selbstwertgefühl des eigenen Mitarbeiters und trägt damit zur dessen Bindung an das Unternehmen bei. Ferner zeigt es potentiellen Mitarbeitern, dass das Unternehmen die eigenen Mitarbeiter mit ihrem Fachwissen in den Vordergrund stellt.

Weitere Themen, die sich positiv auf das Unternehmensimage und die Arbeitgebermarke auswirken, sind Berichte zu Auszubildenden, zu Fach- und Bewerbermessen, langjährige Betriebszugehörigkeit beziehungsweise Jubiläen von Mitarbeitern. Auch interne und externe Auszeichnungen für besondere Leistungen einzelner Mitarbeiter lassen sich öffentlichkeitswirksam kommunizieren. Die Möglichkeiten sind also vielfältig. Alle kommunikativen Maßnahmen nützen jedoch nichts, wenn die Realität in keiner Weise mit dem vermittelten Bild übereinstimmt. Die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie, die auch das Mitarbeiter-Recruiting berücksichtigt, bedingt also stets ein ernsthaftes Auseinandersetzen mit dem real existierenden Bild, das die derzeitigen Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber haben.

  Quelle: www.kommunikation2B.de


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