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Masterpläne – Zukunft nur mit dem Mittelstand

24.04.2023

Innenstädte sollen als Magnet für Menschen dienen, um Leben, Arbeit und Freizeit miteinander zu verbinden - leider vernachlässigen viele Masterpläne die wirtschaftlichen Aspekte bei der Schaffung attraktiver Zentren.


Spaziergänger in einer Fußgängerzone

 

Handwerker legen großen Wert auf drei wichtige Standortfaktoren für ihre Betriebe. Eine gute Anbindung an das Straßennetz ist für 70 Prozent der Handwerker wichtig, gefolgt von räumlicher Nähe zu Kunden bzw. Laufkundschaft (40 Prozent) und Stellplätzen (34 Prozent). Zwei dieser Faktoren betreffen die Mobilität, doch einige Vorhaben wie "autofreie Innenstadt", "alternative Parkraumbewirtschaftung" oder "neu gedachte Straßenräume" beeinträchtigen genau diese wichtigen Faktoren.


Die Diskussionen rund um fließenden und ruhenden Verkehr zeigen, wie schwierig es ist, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Die Innenstadt muss für eine nachhaltige Stadtentwicklung und Innenentwicklung verträglich für alle Nutzungen, wie Handel, Gewerbe, Handwerk, Industrie und Gastronomie, Wohnen, Bildung, Kultur sowie öffentliche Einrichtungen, gestaltet werden. Der Verkehr muss konfliktarm weiterentwickelt und der öffentliche Raum qualifiziert werden. Dies betont der Beirat Innenstadt des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) in der "Innenstadtstrategie" aus dem Jahr 2021.


In vielen Fällen besteht ein hoher Handlungsbedarf, da Einkaufszentren vor den Toren der Stadt, hohe Ladenmieten und Filialisten den Innenstädten ein uniformiertes Gesicht verleihen. Extrem hohe Preise führen zu einer hohen Fluktuation, langen Leerständen und einem Rückgang attraktiver Anziehungspunkte. Zusammen mit dem Aufschwung des Online-Handels, Pleiten großer Kaufhäuser, der Corona-Epidemie, schwächelnden Logistikketten und den Folgen von Krieg und Energiekrise haben diese Entwicklungen zu langweiligen und verödeten Fußgängerzonen geführt.


Das Handwerk befindet sich mittendrin, denn 41 Prozent aller Handwerksbetriebe haben ihren Standort in Groß- und Mittelstädten und fühlen sich dem inneren und äußeren Stadtbereich zugehörig. Selbst wenn sich ihre Betriebsstätte im Umland befindet, fühlen sich fast alle Betriebsinhaber dem Ballungsraum zugehörig. In einer Standortumfrage des ZDH aus dem Jahr 2019 gaben die Hälfte aller Betriebsinhaber an, dass ihr Betrieb in einer "urbanen Lage" liegt.

  Quelle: https://www.handwerksblatt.de/politik/masterplaene-zukunft-nur-mit-dem-mittelstand


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