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Megatrend CO2-neutrale Baustelle

03.07.2023

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der VDMA Baumaschinen haben eine Zukunftsstudie vorgelegt, die den Weg zur klimaneutralen "Baustelle 2045" aufzeigt.

 

Fundamentbau mit Bauarbeiter und Bagger

 

Anlässlich des Tags der Bauindustrie in Berlin haben der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der VDMA Baumaschinen eine Zukunftsstudie mit neuen Konjunktur-Zahlen präsentiert. Die Studie zeigt auf, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein möchte, einschließlich des Bausektors. Um dieses Ziel zu erreichen, betonten die Verbände die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Roadmap für die klimaneutrale "Baustelle 2045"

Der HDB und der VDMA Baumaschinen haben das Fraunhofer-Institut beauftragt, eine Roadmap für den Weg zur klimaneutralen "Baustelle 2045" zu erstellen. Die Roadmap benennt und ordnet notwendige Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels und legt Verantwortlichkeiten mit entsprechenden Zeitplänen fest. Von der Projektausschreibung und -vergabe über das technische Regelwerk bis hin zum zirkulären Bauen werden verschiedene Bereiche berücksichtigt.

Paradigmenwechsel und integrierter Ansatz erforderlich

Bauindustrie-Präsident Peter Hübner betont die Komplexität und Dringlichkeit der Aufgabe, die vor der Branche liegt. Es bedarf eines radikalen Paradigmenwechsels, weg vom Silo-Denken und hin zu einem integrierten Ansatz bei Planung und Bau, kooperativen Vergabe- und Vertragsmodellen sowie digitalisierten Prozessen. Diese Ansätze müssen zum Leitbild für die Baustelle 2045 werden.

Bedeutung von Digitalisierung und neuen Antriebskonzepten

Die Studie bestätigt, dass Digitalisierung und neue Antriebskonzepte für Baumaschinen entscheidende Megatrends auf dem Weg zur klimaneutralen Baustelle sind. Die Transformation erfordert technologieoffene Konzepte, die den individuellen Bedarf und Anwendungsfall einer Baustelle berücksichtigen. Die Frage nach der Energieversorgung spielt dabei eine eng verbundene Rolle.

Herausforderungen und Forderungen der Bauindustrie

Die Bauunternehmen sind sich ihrer Schlüsselrolle für den Klimaschutz bewusst und nehmen sie engagiert an. Allerdings sind Investitionen in Fachkräfte, Baumaschinen und Know-how nur dann finanzierbar, wenn auch die Kunden in den Bau von Wohnungen, Verkehrswegen und Industrieanlagen investieren. Die Bauindustrie fordert von der öffentlichen Hand eine verstetigte Investition in leistungsfähige Verkehrswege, eine ausgewogene Förderung und Anreize für bezahlbaren Wohnraum sowie Maßnahmen gegen übermäßige Regulierung und Bürokratie, um Innovationen und neue Baustoffe schnell zuzulassen.

Prognosen für das Bauhauptgewerbe

Die Branche erwartet für das laufende Jahr einen realen Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe um 6 Prozent. Besonders betroffen wird der Wohnungsbau sein, mit einem erwarteten Umsatzrückgang von 9 Prozent. Der Auftragseingang ist bereits im Vorjahr um 9,7 Prozent zurückgegangen und im ersten Quartal 2023 um weitere 18,6 Prozent. Der Auftragsbestand ist nominal höher, jedoch aufgrund gestiegener Baupreise real um 11 Prozent gesunken, vor allem im Wohnungsbau mit einem Rückgang von 21 Prozent.

Herausforderungen im Verkehrswegebau und bei den Kommunen

Der Verkehrswegebau steht vor großen Herausforderungen, da die Investitionslinie Verkehr des Bundes für Straßen, Schienen und Wasserwege 2023 knapp 800 Millionen Euro weniger zur Verfügung hat als im Vorjahr. Ähnlich problematisch ist die Situation bei den Kommunen, die weiterhin etwa 60 Prozent der öffentlichen Baunachfrage stellen. Obwohl die Kommunen für 2023 mit einem Investitionsplus von 4,4 Prozent planen, führen steigende Preise zu einem realen Minus und einem wachsenden Investitionsrückstand.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/hdb-und-vdma-legen-baumaschinen-zukunftsstudie-vor-megatrend-co2-neutrale-baustelle-50795


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