Das Umweltministerium unterstützt mit neuem Förderprogramm den flächendeckenden Einsatz von R-Beton in Baden-Württemberg, um Ressourceneffizienz und Klimaschutz zu fördern.
Mit seinem neuen Förderprogramm unterstützt das Umweltministerium den flächendeckenden Einsatz von ressourcenschonendem Beton (R-Beton) in Baden-Württemberg. Das Programm hat zum Ziel, R-Beton nicht nur in einigen Ballungsräumen beim Neubau oder der Sanierung von Gebäuden einzusetzen, sondern ihn zu einem weit verbreiteten und nachhaltigen Baustoff im gesamten Land zu machen. Dabei soll die Verfügbarkeit von R-Beton verbessert und sein wirtschaftlicher Einsatz gefördert werden. Das Land stellt dafür insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung, und das Förderprogramm läuft bis Ende 2024.
Ressourceneffizienz und Klimaschutz im Bausektor
Umweltministerin Thekla Walker betont, dass die Aufbereitung von Bauschutt und seine Wiederverwendung ein wichtiger Beitrag zur Ressourceneffizienz und zum Klimaschutz im Bausektor ist. Der Einsatz von ressourcenschonendem Beton ermöglicht es, wertvolle Rohstoffe einzusparen, Deponien zu entlasten und erhebliche CO2-Emissionen in der Bauwirtschaft zu reduzieren. Das Förderprogramm des Umweltministeriums zielt darauf ab, das Angebot von R-Beton in Baden-Württemberg weiter auszubauen und somit die Kreislaufwirtschaft für Baustoffe voranzutreiben.
Landeszuschuss für den Einsatz von rezyklierten Gesteinskörnungen
Transportbetonwerke, die bei der Herstellung von R-Beton mehr als 25 Prozent rezyklierte Gesteinskörnung (bezogen auf das Volumen der Gesamtkörnung) einsetzen, können von der Förderung profitieren. Die Unternehmen erhalten einen Zuschuss von bis zu 15 Euro oder 25 Euro pro Tonne rezyklierter Gesteinskörnung. Zusätzlich wird die Erstprüfung, die bei der erstmaligen Herstellung von R-Beton durchgeführt werden muss, mit 2.000 Euro unterstützt.
Anreize für noch klimafreundlicheren R-Beton
Unternehmen können eine weitere Zulage von bis zu 40 Euro pro Tonne erhalten, wenn sie rezyklierte Gesteinskörnungen verwenden, die zuvor mit CO2 bedampft wurden. Durch diese Behandlung kann die Gesteinskörnung mindestens fünf bis zehn Kilogramm CO2 pro Tonne dauerhaft binden. Diese zusätzliche Zulage soll Anreize schaffen, R-Beton mithilfe neuester Technologie noch klimafreundlicher herzustellen. Studienergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz von R-Beton bis zu zwölf Prozent an klimarelevanten Emissionen eingespart werden können, insbesondere wenn die rezyklierte Gesteinskörnung mit CO2 bedampft wird.
Zusätzliche Informationen:
R-Beton ist ein Beton, bei dem ein Teil der Gesteinskörnung durch aufbereiteten Bauschutt ersetzt wird. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2020 etwa 340.000 Tonnen Recyclingmaterial als Gesteinskörnung für Beton verwendet. Angesichts der jährlich hergestellten 19 Millionen Tonnen Transportbeton im Land besteht ein erhebliches ungenutztes Potenzial. Rechnerisch könnten rund fünf Millionen Tonnen rezyklierte Gesteinskörnung für die Betonherstellung pro Jahr verwendet werden, da eine Tonne R-Beton durchschnittlich etwa 250 Kilogramm rezyklierte Gesteinskörnung enthält. |
