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Mehr Erfolg mit Erneuerbaren Energien Jetzt wird an der Effizienz-Schraube gedreht

04.07.2012

Erneuerbare Energien nehmen bei der Tarmstedter Ausstellung seit Jahren einen breiten Raum ein – sowohl auf der Ausstellungsfläche als auch während der Tarmstedter Gespräche. An allen vier Ausstellungstagen finden in der Zelthalle 2 wieder zahlreiche Vorträge und Diskussionsrunden statt, die sowohl Anlagenbetreiber, Neueinsteiger sowie interessierte Landwirte und Verbraucher ansprechen.

Biogaserzeugung optimieren

Die Vortragsreihe beginnt am Freitag, 06. Juli um 12.15 Uhr mit dem Thema: „Biogas – Mit welchen Verfahren lässt sich die Effizienz verbessern“? Zu Beginn wird Stephan Neitzel von der Syswe GmbH aus Ganderkesee Ergebnisse und Erfahrungen vorstellen, die er bei der Überprüfung von Biogasanlagen mit einer Methankamera gemacht hat. Mit der Kamera kann Neitzel Methanlecks entdecken. Nicht genutztes Methan ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern kostet den Betreiber auch richtig Geld. Neitzel gibt dabei Hinweise, wo häufig Lecks auftreten und wie sich diese vermeiden lassen. Anschließend wird Dr. Manfred Bischoff von der LUFA Nord-West aus Oldenburg erläutern, wo Biogasanlagen heute Optimierungsbedarf im Gärprozess haben und mit welchen Maßnahmen sich die biologische Leistung im Fermenter verbessern lässt. Bischoff kann dabei auf zahlreiche Laborergebnisse zurückgreifen, die die LUFA im Rahmen der prozessbiologischen Untersuchung von Biogasanlagen erstellt hat.

Solarstrom: Eigenverbrauch erhöhen

Photovoltaik steht politisch stark unter Druck. Die Einspeisevergütungen sind Anfang des Jahres stark abgesenkt worden, weitere Kürzungen sind im Gespräch. Bereits heute ist die Vergütung von Solarstrom teilweise günstiger als Strom aus der Steckdose. Daher kann es sich lohnen, den Solarstrom selbst zu verbrauchen. Frank Fasold von der NDB energieKonzepte GmbH aus Stade wird sich daher am Samstag, 07. Juli um 10 Uhr mit der Frage beschäftigen: „Ist der Eigenverbrauch trotz sinkender Förderung immer noch interessant?“ Nicht alle Solarstromanlagen laufen fehlerfrei. Module oder Wechselrichter können Defekte haben, die man von außen nicht sieht und die sich nur mit aufwändigen Messungen ergründen lassen. Einen schnellen und einfachen Überblick bringt eine Untersuchung mit einer Wärmebildkamera. Denn häufig zeigen sich Störungen im Stromfluss anhand von warmen Stellen. Wie so eine Prüfung aussieht und welche Erfahrungen es damit gibt, erfahren die Zuhörer um 10.45 Uhr von Stephan Neitzel von der Syswe GmbH in seinem Vortrag: „Photovoltaik: Fehlersuche leicht gemacht“.

Windenergie: Fehler früher erkennen

Die Windenergie ist das Zugpferd der Energiewende. Bereits heute erzeugen die über 22.000 Windräder in Deutschland rund 8 % des hierzulande benötigten Stroms. Windstrom ist auch die mit Abstand günstigste Form der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Damit das so bleibt, müssen die Anlagen jedoch gut gewartet werden. Auch sollten Fehler früh erkannt werden, damit sich lange Ausfälle wegen unplanmäßiger Reparaturen vermeiden lassen. Wie man dabei vorgeht und welche Erfahrungen ein professionelles Wartungsteam dabei gemacht hat, stellt ab 11.30 Uhr Referent Martin Rosendahl von der Rosendahl & Frank Energietechnik GmbH vor.

Biogas: Repowering für mehr Leistung

In Niedersachsen gibt es heute rund 1300 Biogasanlagen mit einer Leistung von zusammen 650 Megawatt (MW). Nach Schätzung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums könnte die Leistung in den nächsten fünf Jahren auf 900 MW ansteigen. Das größte Potenzial haben dabei bestehende Anlagen, die ihre Leistung verbessern. Wachstum ist nicht unbedingt nur durch Zubau von neuen Behältern möglich, sondern auch durch Leistungssteigerung über eine Optimierung der bestehenden Produktion. Welche Möglichkeiten es gibt, zeigt Peter Schünemann-Plag von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in seinem Vortrag „Repowering von Biogasanlagen – Optimieren im Bestand“ ab 12.15 Uhr.

Hofanlagen: Neue Konzepte für die Güllevergärung

Im Jahr 2012 ist im Biogasbereich ein neuer Anlagentyp entstanden: Kleinanlagen bis zu einer Leistung von 75 Kilowatt (kW) und einem hohen Anteil von Gülle. Angeregt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das diesen Anlagentyp mit einer höheren Einspeisevergütung besonders fördert, haben viele Landwirte Interesse daran. Doch es ist von Seiten der Hersteller nicht damit getan, typische Biogasanlagen einfach nur abzuspecken. Vielmehr sind neue Konzepte gefragt, um kostengünstige, aber dennoch effiziente Anlagen zu ermöglichen. In dem letzten Block der Tarmstedter Gespräche am Samstag stellen daher ab 13 Uhr Vertreter von verschiedenen Firmen ihre Konzepte vor, von denen einige bereits im Bau sind.

Podiumsdiskussion am Sonntag: Auswirkungen auf den Strompreis

Die Energiewende in Deutschland ist in vollem Gange. Immer mehr Atomkraftwerke werden abgeschaltet, die erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie dagegen kräftig ausgebaut. Doch je weiter der Wechsel fortschreitet, desto stärker werden seine Geburtswehen spürbar: Das Stromnetz stößt an seine Grenzen, es fehlen Speicher für nicht verbrauchten Wind- und Solarstrom, die Ausgaben für erneuerbare Energien steigen. Kritiker der Energiewende sprechen in Horrorszenarien sogar von Energiearmut, die jetzt finanzschwachen Familien drohen könnte. Aus diesem Grund greift die Tarmstedter Ausstellung das heikle Thema „Machen die Erneuerbaren Energien den Strom künftig unbezahlbar?“ im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Sonntag, den 8. Juli um 13.00 Uhr auf. Als Gäste auf dem Podium sind vertreten: Irm Scheer-Pontenagel, Geschäftsführerin der europäischen Vereinigung „Eurosolar“ aus Bonn, Harm Grobrügge, Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (Westervesede), Hubert Westkämper, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen (Elsfleth), Michael Klüser vom Energieversorger EWE Energie AG (Bremervörde) und Wolfgang Schulz vom Bremer Energie-Institut. Die Podiumsdiskussion wird vom Agrarjournalisten Hinrich Neumann moderiert. Aber auch das Publikum ist eingeladen, an diesem für alle spannenden Thema mitzudiskutieren.

Direktvermarktung von Biogasstrom

Mit In-Kraft-Treten des novellierten Erneuerbaren-Energien-Gesetzes erhalten Betreiber von Biogasanlagen seit Anfang des Jahres verschiedene Prämien, wenn sie den Strom aus den Biogasanlagen an einen Stromhändler verkaufen. Die Prämien sind jedoch an technische Anforderungen gekoppelt, damit der Strom möglichst bedarfsgerecht erzeugt wird. Mittlerweile ist das Verfahren im Markt angekommen, erste Anlagen haben die Stromproduktion angepasst. Welche Erfahrungen es mit der Direktvermarktung gibt, stellen daher Stromhändler, Landwirte und Vermarktungsorganisationen am Montag, 09. Juli, ab 10 Uhr in dem Block „Biogas-Strom direkt vermarkten“ vor. Als Referenten werden vortragen: Bodo Drescher (Geschäftsführer von Energy2market, Leipzig), Daniel Hölder (Leiter Energiepolitik bei der Clean Energy Sourcing, Leipzig), Henrik Borgmeyer (Geschäftsführer von Bioconstruct und Anlagenbetreiber), Bernhard Temmen (Geschäftsführer der Gela Energie GmbH, Lünne) und Martin Buchholz (Landwirt und Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Deutscher Grün-Energie Erzeuger, Bad Oldesloe). Nach einer kurzen Vorstellung der Unternehmen und ihrer Erfahrungen wird es eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten geben, an der sich auch das Publikum beteiligen kann.

Den Abschluss der Gesprächsrunden auf der Tarmstedter Ausstellung bildet das „joule“-Forum am Montag (9. Juli) von 12.00 bis 13.00 Uhr. Das diesjährige Thema lautet dort „Gemeinsame Windparks – Chance für Landwirte und Bürger“.

Die 64. Tarmstedter Ausstellung findet von Freitag, dem 06. Juli, bis Montag, dem 09. Juli 2012, statt. Weitere Informationen im Internet unter www.tarmstedter-ausstellung.de.

  Quelle: www.tarmstedter-ausstellung.de


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