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Mehr Recycling auf der Baustelle

17.10.2012

Alte Baustoffe sollen künftig verstärkt wiederverwertet werden - Bauindustrie warnt vor zu teuren Endprodukten

Baustoffe sollen in Rheinland-Pfalz künftig verstärkt wiederverwertet werden. Ein entsprechendes Bündnis unterzeichneten Vertreter von Politik und Bauwirtschaft in Mainz. Derzeit würden pro Jahr landesweit 10,3 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle entsorgt, die recycelt werden könnten, sagte die Initiatorin des Bündnisses, Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne).

Die Wiederverwendung von Bauschutt, Split und Gesteinen verringere die Abfallmenge, schone Rohstoffe und stelle der Wirtschaft neue Ressourcen bereit, sagte Lemke. Das Ziel sei, die Kreislaufwirtschaft auf dem Bau zu fördern und Absatzmärkte zur Verwertung von Baustoffen auszubauen.

Zu den Bündnispartnern zählen auf staatlicher Seite neben den Kommunalverbänden auch die auf Landesebene für Hoch- und Straßenbau zuständigen Ministerien für Finanzen und für Infrastruktur. Als Beispiel für eine lohnende Wiederverwertung von alten Baustoffen nannte Lemke denn auch die Teerdecken im Straßenbau. Bestandteile wie das aus Erdöl hergestellte Bindemittel Bitumen würden zwar schon heute wiederverwertet, allerdings sei hier noch ein sehr viel effizienteres Recycling möglich.

Verwertung der Abfallstoffe muss sich wirtschaftlich rechnen

Finanzminister Carsten Kühl (SPD) kündigte an, Bauprojekte im Land künftig so auszuschreiben, dass recycelte Baustoffe bevorzugt zum Einsatz kämen - sofern dies technisch und wirtschaftlich zumutbar sei. Dies schaffe zugleich Innovationsanreize für die Industrie.

Der Vorsitzende des Landesverbands Bauindustrie Rheinland-Pfalz, Karl-Wilhelm Faber, warnte allerdings, die Endprodukte dürften nicht zu teuer sein. "Umweltbewusstsein kann nach meiner Meinung nicht verordnet werden", sagte Faber. Die Verwertung der Abfallstoffe müsse sich wirtschaftlich rechnen.

  Quelle: dapd


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