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Mehr Sicherheit für Beschäftigte im Straßenverkehr ist planbar

16.10.2013

Auch in den Herbstferien wird gebaut und im Bereich von Straßenbaustellen geschehen immer wieder Unfälle. Allein im Jahr 2012 waren laut Statistischem Bundesamt über 4600 Menschen betroffen, knapp 700 wurden dabei schwer verletzt, 23 Personen fanden den Tod. Oft gehören Mitarbeiter von Baufirmen oder Straßenmeistereien zu den Opfern. Unfallursachen sind zum Beispiel überhöhte Geschwindigkeit vorbei fahrender Autos, zu schmale Fahrbahnen und zu geringe Abstände zwischen Verkehr und Arbeitsbereich. Eine fachgerechte Verkehrsführung ist daher unverzichtbar und besonders bei Straßen- und Tiefbauern wichtiger Teil des Arbeitsschutzes. Aber auch die Verkehrsteilnehmer sollten Rücksicht nehmen, so die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU).

Der Verkehr an Straßenabschnitten neben Baustellen ist zeitraubend für Autofahrer und strapaziert ihre Nerven. Ein großes Risiko tragen Beschäftigte, die direkt neben dem vorbei brausenden Verkehr arbeiten. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeuge in die Baustelle rasen oder diese seitlich streifen. Menschen werden dabei verletzt oder getötet. Neben den täglichen Gefahren für die Gesundheit, auch durch Lärm und Abgase, sind die Arbeiter zudem psychisch belastet: Manche Autofahrer, die sich beispielsweise über Zeitverluste ärgern, sind nicht zurückhaltend in der Wortwahl und Ärger gehört zum Tagesgeschäft.

Dabei kann sich die Situation noch zuspitzen: Derzeit sind mehr als 2,5 Millionen Nutzfahr­zeuge im Einsatz, knapp zwei Drittel mehr als 1990. Und dieser Trend hält an: In einer Studie rechnen Experten damit, dass die Güterverkehrsleistung bis zum Jahr 2030 um bis zu 50 Prozent zunimmt. Daher wird es zunehmend wichtig, die Risiken gering zu halten. Die Be­schäftigten haben Anspruch auf einen sicheren Arbeitsplatz, auch auf Baustellen neben Straßen und Autobahnen. Ein ausreichender Sicherheitsabstand zwischen Verkehr und Ar­beitsstelle ist unbedingt einzuhalten. Das wird auf Straßenbaustellen oft nicht ausreichend berücksichtigt, so die BG BAU.

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Foto: www.bgbau.de

Die Beschäftigten von Baufirmen und Straßenmeistereien brauchen ausreichenden Platz für ihre Arbeit und die Fahrstreifen müssen breit genug für alle Fahrzeugtypen sein. Der Sicher­heitsabstand zwischen Beschäftigten und dem vorbeirauschenden Verkehr ist so zu bemessen, dass die Menschen nicht bei jedem Fehltritt bei der Arbeit oder bei jedem Fahrfehler in Lebensgefahr geraten. Dort, wo direkt neben dem Verkehr gearbeitet wird, sollte die Geschwindigkeit vermindert werden.

Damit Verkehrsteilnehmer sicher ans Ziel und Baustellenarbeiter abends gesund nach Hause kommen, ist die Verkehrsführung im Baustellenbereich detailliert zu planen und auszuführen. Straßenbaubehörden, Straßenverkehrsbehörden und Bauunternehmen müssen daher schon vor Beginn der Bauarbeiten gemeinsam einen Verkehrszeichenplan erarbeiten. Der Verkehrszeichenplan enthält alle Maße, Schilder, Verkehrseinrichtungen und klare Angaben, wie die Absicherungen aufgestellt werden sollen.

Dabei sind Baustellenabsicherungen den unterschiedlichen Bauphasen anzupassen und müssen je nach Erfordernis mehrmals umgestellt werden. Zu enge Straßen können in der Bauzeit provisorisch verbreitert werden. Umleitungsstrecken sollten für zusätzliche Verkehrs-Ströme ausgelegt werden. Arbeiten, die den Verkehr stark behindern würden, lassen sich in verkehrsschwache Zeiten legen. Und Lastkraftwagen mit großer Breite können vor der Bau­stelle herausgefiltert und auf eine Lkw-Umleitungsstrecke geschickt werden. Im Interesse der Gesundheit von Beschäftigten und Verkehrsteilnehmern lohnt sich der Aufwand für solche Maßnahmen aus Sicht der BG BAU, weil damit ein erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden auf Grund von Staus und Unfällen sowie viel menschliches Leid vermieden werden können. Fragen zum Thema an praevention@bgbau.de.

  Quelle: www.bgbau.de


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