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Mit härtestem Schneidwerk

04.04.2013

Um topografisch ungünstig gelegene Anwesen in drei Ortsteilen an die kommunale Entwässerung anzuschließen, setzt die Stadt Vilseck in der Oberpfalz auf die wirtschaftliche Druckentwässerung im Trennsystem. Als gute Entscheidung erwiesen sich die italienischen Abwasserpumpen: Ihre Schneidrotoren, nach Werksangaben die härtesten der Welt, geben Verstopfungen keine Chance.

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Fotos: Caprari

Sie stammen vom Pumpenhersteller Caprari und wurden von dessen deutscher Zentrale in Fürth geliefert. Das Unternehmen setzte sich in der Ausschreibung als günstigster Anbieter durch. Vor allem aber hat die vorgeschlagene Lösung überzeugt. Caprari konnte auf ähnliche Installationen mit teils über 200 Hausentwässerungen verweisen. Erfahrungen mit dem Hersteller sammelte die 6500 Einwohner zählende Stadt bereits in 2004 – die Pumpen laufen bis heute verzopfungsfrei ohne Störungen.

Für die Erweiterung in 2012 wurden Abwasserpumpen der Serie KCT040 in den Sammelschächten von elf Anwesen installiert: Zehn Modelle vom Typ „F“ mit bis zu 2,2 kW Leistung, sowie zwei vom Typ „H“ mit bis zu 5,5 kW. Letztere bilden ein Doppelpumpwerk im Wechselbetrieb, das die Abwässer einer Häusergruppe in den Freispiegelkanal zur zentralen Kläranlage einleitet.

Harte Pumpenmesser, kleine Rohrdurchmesser

Eine Besonderheit ist das Schneidwerk an der Ansaugöffnung der Pumpe. Vor dem Freistromlaufrad montiert, häckselt es die im Abwasser mitgeführten Feststoffe bis auf etwa sieben Millimeter Korngröße. Diese Brösel lassen sich ohne Gefahr von Verstopfung und Verzopfung pumpen. Um höchste Schnitthaltigkeit und Verschleißfestigkeit beim Zerkleinern zu gewährleisten, besteht das Schneidwerk aus rostfreiem Stahl von extremer Härte: Nach der Rockwell-Einstufung schafft Caprari 70 HRC. „Diese Härte liegt nicht nur über der japanischen Messerstahls, sondern markiert zugleich den obersten Wert auf der international gültigen Härteskala“, betont Caprari-Verkaufsleiter Udo Seelmann.

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Blick in einen der Pumpenschächte: In diesem sind zwei Caprari-Pumpen jeweils an einer Doppelstangenführung befestigt.

Die Schneidwerke stellen eine wichtige Voraussetzung für die verlegten Druckrohrleitungen ab DN 50 mm (PE-HD 50x4,6 mit DI 40,8 mm) dar. Kleine Durchmesser erfreuen die Beteiligten, weil sie Geruchsentwicklungen im offenen Leitungsbereich besser eindämmen als große: Die geringen Abwassermengen, wie sie für Privathaushalte typisch sind, verweilen somit nur kurz in der Leitung, bevor sich der Faulprozess intensiviert. Um die Aufenthaltszeit in der 1239 m lange Hauptleitung zum Freispiegelkanal eines Ortsteils zu verkürzen, wird mit zwei Schraubenkompressoren in einer schallgedämmtem Gerätebox zweimal täglich nachgeblasen. Zur Verhinderung der Vakuumbildung in einer anderen, 413 m langen Rohrleitung, die in eine vorhandene Druckleitung mündet, ist am höchsten Punkt ein Vakuumbrecher installiert.

Kleine Motoren mit guter Energiebilanz

Dank der effektiven Schneidwerke befördert Vilseck ein homogenisiertes Abwasser, das den Wirkungsgrad des Drucksystems verbessert. Dies wirkt sich auch positiv auf die benötigte Pumpenleistung aus: Motoren mit teils nur 1,5 kW reichen trotz Höhenunterschieden von bis zu 51 Metern aus. Hier offenbart sich ein konstruktives Design-Credo des „grünen“ Herstellers Caprari, der auf sparsame Systeme als Beitrag zum Umweltschutz (und zugunsten des Budgets seiner Kunden) setzt. Die Pumpengehäuse aus robustem Grauguss mit EKB-Beschichtung, einem Kunststoff auf Basis widerstandsfähiger Epoxid-Harze, sind ein weiterer Pluspunkt des Systems.

Um die Wartung zu erleichtern, wurden Doppelstangenführungen montiert. Im Servicefall lassen sich die Pumpen daran geradewegs nach oben ziehen. Seelmann: „Im Vergleich zur üblichen Überwasserkupplung ist diese Lösung bedienerfreundlicher und verbessert die Sicherheit bei Arbeiten am gefüllten Schacht“. Das Regenwasser der Anwesen wird nicht zentral zusammengefasst, sondern zum größten Teil vor Ort versickert oder über Kanäle und offene Gräben abgeleitet.

Vilseck setzt neben der Druckentwässerung auch Vakuumentwässerungen und Freispiegelkanäle im Trenn- und Mischsystem ein. Jedes System hat seinen Einsatzbereich, in dem es wirtschaftlich betrieben werden kann. Für die Druckentwässerung sprechen der verhältnismäßig geringe Bauaufwand, die einfache Umgehung vorhandener Hindernisse sowie die Verlegung in geringer Tiefe und unabhängig vom Geländegefälle. Neben den niedrigen Anschaffungskosten sind die Betriebskosten relevant – hier punkten der „grüne“ Anbieter mit effizienten Motoren und langlebigen Komponenten.

  Quelle: Pressways PR


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