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Moore, Bäche und Bergwiesen schützen

19.07.2022

Dies ist das Ziel des Naturschutzgroßprojekts im Thüringer Wald


Mit einer großen Auftaktveranstaltung startete am 11.07. das Naturschutzgroßprojekt „Bäche, Moore und Bergwiesen im Thüringer Wald“. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Dr. Bettina Hoffmann, und der Thüringische Umweltstaatssekretär, Dr. Burkhard Vogel, begrüßten dabei im Bahnhof Rennsteig (Thüringer Wald) zahlreiche Akteure und beglückwünschten die Naturstiftung David zum Beginn des Naturschutzgroßprojektes. Der Bund beteiligt sich an den Gesamtkosten der Planungsphase für das Vorhaben mit mehr als einer Million Euro.
Ziel des Naturschutzgroßprojektes ist es, das abwechslungsreiche Mosaik aus Gebirgsbachökosystemen, eingestreuten Mooren und Bergwiesen sowie Buchen- bzw. Bergmischwäldern in dem rund 6.500 Hektar großen Projektgebiet im Thüringer Wald zu erhalten und naturnah weiterzuentwickeln. Naturferne Gewässerabschnitte sollen renaturiert, geschädigte Moore revitalisiert und verbuschte Bergwiesen wiederhergestellt werden. Als lebensraumübergreifende Leitart gilt der Schwarzstorch.


Der zentrale Fokus im Naturschutzgroßprojekt liegt auf einem ca. 550 Kilometer umfassenden Netz von Quellbächen und Bachoberläufen im Thüringer Wald. So soll die ökologische Durchgängigkeit des gesamten Gewässernetzes im Projektgebiet wiederhergestellt werden, damit die möglichst ungehinderte Wanderung von Fischen und wirbellosen Kleinlebewesen bachauf und bachab zwischen ihren Nahrungs-, Laich- und Rückzugslebensräumen gewährleistet ist. Auch die angrenzenden Auen, Moore, Wälder und Bergwiesen werden in die Gesamtkonzeption mit einbezogen. Zahlreiche kleinere Nieder- und Durchströmungsmoore, die in der Regel in enger Verzahnung mit den Bergwiesen und Quellbächen vorhanden sind, sollen renaturiert sowie verbuschte artenreiche Bergwiesen wieder in die Nutzung überführt werden. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes sollen an die ökologischen Erfordernisse angepasste Nutzungskonzepte entwickelt und Partner für die Umsetzung gefunden werden.


Dr. Bettina Hoffmann kommentiert


Die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann erklärt: „Das Projektgebiet im Thüringer Wald zeichnet sich durch seine bemerkenswert reichhaltige und vielfältige Natur aus. Hier gibt es eine Vielzahl an natürlichen Lebensräumen mit seltenen Tier- und Pflanzenarten, die bundesweit stark gefährdet sind. Deutschland trägt daher eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser im Herzen Deutschlands beheimateten Arten wie dem Weichen Pippau, der Schwarzen Teufelskralle, Arnika und dem Feuersalamander“.


Hintergrund des Projekts


Der Bund trägt mit seinem Förderprogramm „chance.natur“ zur Sicherung und Entwicklung von Lebensräumen heimischer Arten in Deutschland bei. Die Bundesförderung besteht seit 1979. Seitdem wurden mehr als 525 Millionen Euro an Bundesmitteln für die Sicherung und Entwicklung bundesweit bedeutsamer Landschaftsausschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 4.300 Quadratkilometern bereitgestellt.
Das Bundesförderprogramm „chance.natur“ hat sich zum Ziel gesetzt, die herausragenden repräsentativen Landschaften Deutschlands zu fördern und zu sichern, wenn akute Gefährdungen vorliegen und weitere zentrale Förderkriterien wie Großflächigkeit, Naturnähe, Repräsentanz und Beispielhaftigkeit erfüllt werden.

  Quelle: www.soll-galabau.de


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