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Mühlhausen gibt Besuchern Rätsel auf

03.09.2012

Stadt will Touristen mit Geocaching locken - Angebot speziell für Familien

Von Sebastian Haak
Mit einem Buch in der Mühlhäuser Bibliothek hat alles angefangen. Es wird nicht ausgeliehen. Aber wer es findet, verewigt sich mit einem Eintrag darin: Das Buch ist der Zielpunkt einer Geocaching-Route. Bibliotheksmitarbeiter hätten es 2008 zufällig entdeckt, berichtet die Leiterin der städtischen Tourist Information, Nancy Krug. Nicht zuletzt dieser Fund habe die Stadt dazu bewogen, sich eine eigene Geocaching-Tour für Besucher auszudenken. Nach langen Vorbereitungen ist diese nun fertig - und Teil einer immer beliebter werdenden Freizeitbeschäftigung. „Geocaching ist damals von allen Seiten auf uns eingeströmt“, sagt Krug. Die Entdeckung in der Bibliothek, Berichte in den Medien und Gespräche mit begeisterten Geocachern in und um Mühlhausen - all das habe dazu geführt, dass sich die Verantwortlichen Gedanken machten, diese moderne Form der Schnitzeljagd in das touristische Konzept der Stadt einzubinden. Doch erst die Auszubildende Christina Büller fand die Zeit, sich des Projekts anzunehmen. In einem guten halben Jahr habe sie die Mühlhäuser Geocache-Route geplant und umgesetzt, berichtet die aus Österreich stammende junge Frau.

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Foto: Candy Welz / dapd

Auf den Spuren der Stadtgeschichte
Beim Geocaching geht es darum, mittels GPS-Technologie einen „Schatz“ zu suchen, den sogenannten Cache. Seit gut zehn Jahren erfreut sich diese moderne Form der Schnitzeljagd immer größerer Beliebtheit. Kritik an der modernen Schatzsuche kommt dagegen regelmäßig von Umweltschützern: Vor allem außerhalb der Städte seien Geocacher immer wieder auch abseits der Pfade unterwegs und zerstörten dabei die Pflanzen- und Tierwelt. Für Büller liegt der besondere Reiz des Geocachings in der Ungewissheit. „Niemand weiß, was auf einen zukommt“, sagt sie. Und gerade bei der Mühlhäuser Route sei das ein ganz wesentlicher Teil des Spiels. „Touristen lernen die Stadt auf eine ganz neue Art und Weise kennen“, sagt Büller. Denn die Stadtgeschichte, die den Besuchern während der Tour näher gebracht werde, sei für viele etwas Neues. Die Route in der nordthüringischen Stadt hat sieben Stationen und ist etwa zwei Kilometer lang. Um sie zu absolvieren, brauchen die Geocacher etwa zwei Stunden. Um Besuchern die Schatzsuche zu ermöglichen, hat die Tourist Information zwei GPS-Geräte angeschafft.

Zielgruppe sind Familien
Für die Tourismus-Verantwortlichen in Mühlhausen ist das Projekt auch ein Versuch, Familien mit Kindern in die Stadt zu locken. „Unsere Gäste gehören vorwiegend zur Generation 50plus“, sagt Krug. Die würden zwar auch künftig den Großteil der Touristen stellen. Doch wenn es gelinge, vielleicht 100 Nutzer pro Jahr für die GPS-Tour zu begeistern, dann sei das ein Erfolg. Die Erfahrungen der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) mit dem Geocaching geben den Mühlhäusern Grund zur Hoffnung, dass ihr Konzept aufgehen könnte. Auch die Tourist Information Thüringen in Erfurt biete zwei GPS-Touren für Besucher an, sagt TTG-Sprecherin Kerstin Neumann.

  Quelle: dapd


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