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NRW setzt sich für eine bessere Mobilität im Land ein

16.03.2022

Mehrere Schienenprojekte sollen gefördert und finanziert werden


Das Land Nordrhein-Westfalen setzt alles daran, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver und leistungsfähiger zu machen – in den Städten und im ländlichen Raum. Aus diesem Grund will das Land sich für neue Schienenprojekte im Raum Köln-Bonn, Münster und im Rheinischen Revier einsetzen.


Das Land arbeitet mit dem so genannten ÖPNV-Bedarfsplan. Dieser Plan umfasst die langfristige Planung des streckenbezogenen Aus- und Neubaus der Schieneninfrastruktur für zuwendungsfähige Ausgaben von mehr als fünf Millionen Euro. Aktuell erarbeitet das Verkehrsministerium ein multimodales Landesverkehrsmodell (LVM), das in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Nicht nur die Entwicklung der Fahrgastzahlen durch die Pandemie, sondern auch Parameter wie die weitere Bevölkerungsentwicklung fließen in das LVM ein. Auf dessen Grundlage entsteht der neue ÖPNV-Bedarfsplan, der voraussichtlich ab 2023 erscheinen soll. Damit auch in der Zwischenzeit neue Ausbaumaßnahmen in den ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen werden können, hat das Land eine Übergangsregelung geschaffen, um dringende, wirtschaftlich sinnvolle und erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV voranzubringen.


Neue Schienenprojekte


Auf Initiative des Verkehrsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen hat der Verkehrsausschuss am 9. März 2022 weitere wichtige Schienenprojekte in den ÖPNV-Bedarfsplan und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan aufgenommen.


Zu den Projekten gehört eine neue Stadtbahnlinie zwischen Bonn – Niederkassel und Köln inklusive der Verlängerung der Stadtbahnlinie 7, die erste Seilbahn-Verbindung in NRW in der Bundesstadt Bonn, die Reaktivierung der Bahnstrecke Linnich – Hückelhoven-Baal sowie der Ausbau von Gleis 20 am Hauptbahnhof Münster.


Eine Entscheidung über die Förderfähigkeit der vier Vorhaben fällt nach Abschluss der Planungen und auf Grundlage eines Finanzierungsantrags. Im Falle einer Zuwendung könnten die ersten drei Projekte über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) mit einem Fördersatz von 95 Prozent finanziell unterstützt werden. Der Ausbau des Gleises 20 am Hauptbahnhof in Münster soll als Investitionsmaßnahme im besonderen Landesinteresse gemäß §13 ÖPNVG gefördert werden.


Die Projekte im Detail


Die Städte Köln, Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis planen in einem gemeinsamen Stadtbahnprojekt, die bestehende Eisenbahnstrecke der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH (RSVG) zwischen Mondorf und Lülsdorf für den Stadtbahnbetrieb umzubauen und über drei neue Lückenschlüsse mit dem Kölner und Bonner Stadtbahnnetz zu verbinden. Für die Einbindung in das Kölner Stadtbahnnetz sind sowohl eine neue Rheinbrücke zwecks Verlängerung der Linie 17 von Sürth nach Bonn als auch eine Verlängerung der Linie 7 von Zündorf bis Langel mit einer Verknüpfung in Langel-Süd geplant. Die geschätzten Investitionskosten liegen bei gut 390 Millionen Euro.


Die geplante Seilbahn der Stadt Bonn soll den rechtsrheinisch gelegenen Stadtteil Beuel mit dem linksrheinischen Bundesviertel und dem Universitätsklinikum Bonn (UKB) auf dem Venusberg verbinden. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, würde die Seilbahn 17 Stunden am Tag – zwischen 5.00 Uhr und 21.00 Uhr – im 20- bis 24-Sekunden-Takt verkehren. Bei den Netto-Investitionskosten wird mit rund 58 Millionen Euro gerechnet.


Bei der Reaktivierung der Bahnverbindung, die vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) in Abstimmung mit dem Kreis Düren und dem Kreis Heinsberg geplant wird, handelt es sich um die Verlängerung der bestehenden Eisenbahnstrecke Düren – Jülich – Linnich (RB 21). Diese soll von Linnich bis Hückelhoven-Baal fortgesetzt werden. Dadurch wird eine attraktive Querverbindung zwischen den beiden Hauptstrecken Köln – Aachen sowie Aachen – Mönchengladbach – Düsseldorf/Duisburg geschaffen. Die Kosten für die Reaktivierung werden derzeit auf gut 36 Millionen Euro geschätzt.


Durch den Ausbau des Gleises 20 und der Errichtung eines zusätzlichen Bahnsteigs in Münster wird die Kapazität des gesamten Hauptbahnhofs erhöht. Durch den Ausbau des Gleises 20 in Münster werden zudem andere Gleise entlastet und zusätzliche Möglichkeiten für Züge aus Essen (RB42) und Dortmund (RRX) geschaffen. Die Gesamtkosten der Maßnahme der DB Netz AG betragen rund 9,3 Millionen Euro.


Kommentare der Verkehrsministerin


„Um das Klima zu retten, müssen wir unser Mobilitätsverhalten ändern – und die große Mehrheit der Menschen ist dazu bereit“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Es braucht überzeugende Angebote, um den Umstieg vom Auto in die Bahn einfacher zu machen. Mit vier wichtigen Projekten werden wir die Mobilität in Nordrhein-Westfalen weiter verbessern: Eine neue Stadtbahnlinie stärkt die Verkehrsachse zwischen den Metropolen Köln und Bonn und bindet rechtsrheinische Ortschaften besser an. Der neue Lückenschluss zwischen Linnich und Baal hilft beim Strukturwandel im Rheinischen Revier und leistet einen Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung in der Region. Und mit dem Gleisausbau am Hauptbahnhof Münster hebeln wir eine ganze Reihe von Verbesserungen im regionalen Bahnverkehr: Züge werden den Knotenpunkt Münster besser und in höherer Taktung anfahren können.“


Darüber hinaus sagt Verkehrsministerin Ina Brandes zum neuen Seilbahn-Projekt in Bonn: „Seilbahnen boomen weltweit und sind in Metropolen eine gute Ergänzung zu Bus und Bahn: Daher unterstützt das Land gerne die Umsetzung einer neuen Seilbahn-Verbindung in der Bundesstadt.“

  Quelle: www.land.nrw


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