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Nachhaltiges, bezahlbares Bauen: nur mit Recycling erreichbar

01.06.2023

Für mehr Nachhaltigkeit am Bau werden Vorschläge wie das Prinzip "Reduce, Reuse, Recycle" und ein flexibleres Baurecht zur Fokussierung auf Innenentwicklung gemacht.

 

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Um ökologisches und bezahlbares Bauen zu ermöglichen, werden vermehrt Vorschläge vorgelegt, die auf das Prinzip "Reduce, Reuse, Recycle" setzen. Es wird betont, dass viele Ziele nur durch eine vollständige Wiederverwertung aller Wertstoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft erreicht werden können. Die Umsetzung dieser Prinzipien wurde in vier Workshops diskutiert, die im Rahmen einer Tagung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in Zusammenarbeit mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing stattfanden. Ein Ergebnis dieser Diskussionen ist der Appell für ein einfacheres, nachhaltiges und bezahlbares Bauen, das auf einer vollständigen Wiederverwertung aller Wertstoffe basiert. Sollte Recycling nicht möglich sein, so sollte zumindest die Rücknahme und ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle gewährleistet sein.

Flexibleres Baurecht und Fokus auf Innenentwicklung

Die Baubiologin Gisela Raab plädiert zusätzlich für ein flexibleres Baurecht, das es den Kommunen ermöglicht, individuelle Ausgestaltungen vorzunehmen. Insbesondere sollte der Schwerpunkt vermehrt auf die Innenentwicklung gelegt werden, anstatt immer neue Neubaugebiete auszuweisen. Dies wäre ein effektiver Weg, um Leerstände zu vermeiden. Raab betont zudem die Notwendigkeit, dass Planungsbüros, Behörden und Ministerien verstärkt Sachkompetenz und Kenntnisse im Bereich der Digitalisierung in ihre Prozesse integrieren sollten, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Erhalt von Bestandsgebäuden und korrekte Erfassung von Gesamtkosten

Prof. Dr. Daniel Deimling weist darauf hin, dass der Drang nach Wachstum kritisch hinterfragt werden sollte. Er hält rund 75 Prozent des Konsums für überflüssig und betont, dass Verzicht auf Überflüssiges die Lebensqualität tatsächlich steigern kann. Daher sollte der Fokus auf dem Erhalt und der Pflege von Bestandsgebäuden liegen, um deren Nutzungsdauer zu verlängern, anstatt ständig neue Gebäude zu errichten. Ein weiteres Problem im Planungs- und Bauprozess besteht in der unzureichenden Erfassung der Gesamtkosten bei der Projektentwicklung und Bedarfsplanung. Um dieses Problem zu lösen, sollte die Kompetenz und die Perspektive der Nachwuchskräfte verstärkt in die Arbeits- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/nachhaltiges-bezahlbares-bauen-nur-mit-recycling-erreichbar


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