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Nachhaltiges Sedimentmanagement in der Elbe

16.01.2023

Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen einigen sich

Die Staats- und Senatskanzleien sowie die Wirtschafts- und Umweltminister aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben sich am 20. Dezember 2022 hinsichtlich des Sedimentmanagements auf eine nachhaltige Lösung
verständigt. Im Vordergrund standen für die Beteiligten die gemeinsame Verantwortung für die Tideelbe, das Weltnaturerbe Wattenmeer, die Bewirtschaftung der Oberflächen-, Küsten- und Meeresgewässer ebenso wie für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Seehäfen, insbesondere des Hamburger Hafens als national bedeutsame Infrastruktur.

Unterelbe als Wasserstraße und Lebensraum

Diese Verantwortung richtet sich darauf aus, dass es eines nachhaltigen, ökologischen und anpassungsfähigen Sedimentmanagements bedarf, um die Tideelbe in Zeiten des Klimawandels sowohl als Wasserstraße effektiv zu unterhalten als auch den von ihr getragenen Lebensraum mit seinen wichtigen ökologischen Funktionen zu bewahren, wie die Länder in einer gemeinsamen Erklärung feststellten.

Hafen für die Wirtschaft

Der Hamburger Hafen als national bedeutsamer Wirtschaftsstandort soll auch zukünftig für größere Schiffe erreichbar sein. Dazu ist es erforderlich, die Elbe herab- und hinaufgespülte Sedimente zu entfernen, damit das Wasser weiterhin tief genug ist. Zurzeit werden viele dieser Sedimente unmittelbar vor dem Hamburger Hafen auf Höhe Neßsand wieder abgelagert. Sie gelangen dadurch sehr schnell wieder in den Hafen, wo sie wiederum ausgebaggert werden müssen. Dass diese Umlagerungsvorgänge nicht ökologisch sind, ist klar.

Umlagerungsvorgänge unökologisch

Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie den Bund eint das Interesse, eine längerfristige Lösung zu finden. Diese muss nautisch Sinn ergeben sowie naturschutzfachlich möglich sein. Kreislauf-Umlagerungen müssen so schnell wie möglich beendet werden. Einer langfristigen Verbesserung der Sedimentqualität kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, Schwerpunktthema ist insofern die Sanierung der Oberelbe.

Sediment zunächst in die Nordsee

Zunächst soll daher neben den bisherigen Verbringstellen eine erhöhte Menge von Sediment in der Nordsee (Tonne E3) verbracht werden. Die kurzfristige Beantragung und Durchführung dieser Maßnahme erfolgt, bis eine reguläre Folgegenehmigung ab Mitte 2023 ergeht. Diese Lösung soll die Verbringung im Bereich der Außenelbe zunächst ersetzen.
Das erklärte Ziel ist es, Verbringstellen zu schaffen, die sich noch weiter in der Nordsee befinden. Dafür sind mehrere Optionen (AWZ, Tiefwasserreede) benannt, die mit den zuständigen Behörden des Bundes gemeinsam verfolgt werden. Diese Lösung kann nach Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen mittelfristig umgesetzt werden und stellt eine längerfristige Lösung dar (voraussichtlich ab 2025).

  Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/I/Presse/PI/2022/MP/221220_Sedimentmanagement


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