Mieterbund und BUND fordern eine Reform der Kostenverteilung bei Wohnungssanierungen, um sozial gerechte Maßnahmen und effektiven Klimaschutz zu fördern.
Druck auf den Wohnungssektor steigt
Angesichts der hohen Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor betonen der Deutsche Mieterbund und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Dringlichkeit einer nachhaltigen Modernisierung des Wohnungsbestands. Ziel ist es, die Klimaziele zu erreichen, ohne sozial schwächere Mieter unverhältnismäßig zu belasten.
Vorschläge zur Umverteilung der Modernisierungskosten
Die Verbände schlagen eine Anpassung der Modernisierungsumlage vor: Statt der aktuellen acht Prozent sollten nur noch drei Prozent direkt auf die Mieter umgelegt werden dürfen. Zusätzlich soll die staatliche Förderung für Vermieter erhöht werden, um umweltfreundliche Sanierungen attraktiver zu machen. Dieses Modell würde es Vermietern ermöglichen, staatliche Zuschüsse zu nutzen, ohne dass Mieter die volle finanzielle Last tragen.
Kritik an der bestehenden Lastenverteilung
Aktuell werden die Kosten für energetische Sanierungen größtenteils auf die Mieter umgelegt, was insbesondere für Haushalte mit niedrigem Einkommen eine erhebliche Belastung darstellt. Der Deutsche Mieterbund kritisiert diese Praxis und fordert eine politische Neuregelung zur Entlastung der Mieter.
Das Drittelmodell als Lösungsansatz
Das vorgeschlagene Drittelmodell sieht eine gerechte Aufteilung der Sanierungskosten zwischen Vermietern, Mietern und der öffentlichen Hand vor. Eine Studie des Ifeu-Instituts Heidelberg bestätigt, dass eine Reduktion der Umlage auf drei Prozent eine wesentliche Voraussetzung für eine sozialverträgliche Sanierungspraxis ist.
Ausblick und Forderungen
Die Verbände appellieren an die Bundesregierung, die vorgeschlagenen Änderungen umzusetzen, um sowohl den Klimaschutz als auch die soziale Gerechtigkeit zu verbessern. Die Umsetzung des Drittelmodells könnte dabei einen bedeutenden Schritt darstellen, um die Kosten fair zu verteilen und die Wohnqualität nachhaltig zu sichern. |
