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Neuer Wohnraum mit zeitgemäßen Lösungen und historischem Flair

22.04.2015

Ausgezeichnet bei der 9. Rigips Trophy: Stilvolles Wohnen „über den Dächern“ von Berlin

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Ein Prachtstück im neuen-alten Glanz: Die Rauputzfassade des Gründerzeithauses in Berlin-Charlottenburg wurde weitgehend in den Vorkriegszustand versetzt. Der neue Dachaufbau, die Spitzgiebel und nicht zuletzt die Kuppel verleihen dem Eckhaus repräsentativen Charme. Die gesamte Projektentwicklung umfasste neben der Errichtung von Aufzügen, der Modernisierung von Keller- und Außenanlagen und der technischen Sanierung auch die Herstellung einer preisgekrönten Vollwärmeschutzfassade. Diese zeichnet sich besonders dadurch aus, dass historische Stuckelemente und Verzierungen eingearbeitet wurden. Entstanden ist ein wahres Kleinod, das den gesamten Straßenzug aufwertet.

Wohnen kann so schön sein. Das gilt auf alle Fälle für die drei stilvoll ausgebauten Dachgeschosswohnungen in einem Altbau in Berlin-Charlottenburg. Direkt an Berlins weltberühmter Luxusmeile Ku´damm liegt das im Gründerzeitstil vollständig revitalisierte, markante Eckhaus mit Südausrichtung. Nach den Entwürfen des Berliner Architekten Peter Kaufmann und unter der erfahrenen Projektleitung von Andreas Volland (Volland Projektmanagement GmbH) und Johannes Klar (JK Real Estate GmbH) wurde dort nicht genutzter Bestand in Wohnfläche der „Extraklasse“ umgewandelt. Der hochwertige Innenausbau erfolgte größtenteils in Trockenbauweise. Für genau diese Hochwertigkeit wurden die Ausbau-Experten der Freyer Bauunternehmen GmbH aus dem brandenburgischen Müllrose im Februar dieses Jahres von einer fachkundigen Jury ausgezeichnet: Das Team um Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Thomas Marsch gewann im Rahmen der 9. Rigips Trophy 2013 / 2014 den Leistungsbereich Wohnbau.

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Die vorgefundenen Dachräume sowie das Holz des Dachstuhls waren aufgrund ihres jahrzehntelangen Leerstands in einem desolaten Zustand. Daher wurde entschieden, sowohl die oberste Decke über dem vierten Obergeschoss als auch die gesamte Dachkonstruktion zu erneuern. So konnte auch eine Raumhöhe von rund vier Metern geschaffen werden.

Die drei Wohnungen entstanden in der obersten Etage eines zweischenklig angelegten Gründerzeithauses aus dem Jahr 1902. Mit dem Ausbau des brachliegenden Dachgeschosses weckte Architekt Peter Kaufmann das Gebäude deutlich sichtbar aus dem „Dornröschenschlaf“. Dafür sorgen unter anderem eine aufgesetzte Dachkuppel am Kreuzungspunkt der beiden Gebäudeachsen sowie die perfekt zur Charakteristik des Hauses passenden Spitzgiebel in den Längsdachfronten. Die mit Kupfer beplankte Kuppel besteht aus 200 x 100 mm Stahl-Kastenprofilen und wurde mittels Hochkran auf eine neue Stahltragkonstruktion gesetzt. Während das Gebäude so an repräsentativer Außenwirkung gewann, machten sich Thomas Marsch und seine Mitarbeiter im Inneren an die Arbeit. „Die vorgefundenen Dachräume waren aufgrund ihres jahrzehntelangen Leerstands in einem desolaten Zustand. Auch das Holz des Dachstuhls war in keiner guten Verfassung und konnte weder technisch noch räumlich-dekorativ genutzt werden. Daher wurde entschieden, sowohl die oberste Decke über dem vierten Obergeschoss aufwändig zu sanieren als auch die gesamte Dachkonstruktion abzureißen und neu aufzubauen“, erinnert sich der Trockenbauprofi.

Perfekte Rundungen
Im neuen Dachgeschoss waren zwei Wohneinheiten mit je rund 240 m², die dritte Wohnung mit knapp 220 m² Nutzfläche geplant. Alle drei Wohnungen verfügen sowohl über eine Dach- als auch Geschossterrassen zur Straßenseite hin. Die Wohnung unmittelbar unter der Dachkuppel verfügt zudem über eine 12 m² große Galerie, die den Raum unter der neuen Kuppel optimal und extravagant ausnutzt. „Für Tageslichteinfall sorgen in diesem ,Turmbereich’ mehrere Rundfenster und Spitzgauben. Zur Beplankung der komplett geschwungenen Geometrien – sowohl der Fensterlaibungen als auch der Kuppelflächen – haben wir biegsame, 6 mm schlanke ,Glasroc F (Riflex)’-Platten von Rigips verwendet.“

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Optisches Highlight: Die mit Kupfer beplankte Kuppel schmückt den Kreuzungspunkt der beiden Gebäudeachsen.

Da es für die individuelle Turmkonstruktion keine vorgefertigten Profile gab, musste die Metall-Unterkonstruktion den gebogenen Turmsegmenten exakt angepasst werden. Hierfür wurde der formgebende Deckenanschluss mit vorgestanzten „Rigips U Wandprofilen“ für Rundwände erstellt, die „Rigips CW Wandprofile“ in einem Abstand von 300 mm in die Bodenprofile eingestellt. Die „Glasroc F (Riflex)“-Platten wurden im Format 1.200 x 2.400 mm angeliefert und vor Ort der Krümmung der Turminnenwände angepasst. Der Zuschnitt der anschließend nach außen gebogenen Platten erfolgte in Dreiecksform, um den Biegeradius auszugleichen und einen stumpfen Plattenstoß an den Verbindungen der einzelnen Segmente zu erhalten. Die erste Beplankungslage wurde mit „Glasroc F (Riflex)“-Spezialschrauben (3,5 x 19 mm) direkt an die Wandprofile montiert, die Befestigung der zweiten Lage erfolgte mit „Rigips Schnellbauschrauben TN“ (gemäß Rigips-System GD11GX). Alle Fugen wurden mit „VARIO Fugenspachtel“ und Glasfaser-Bewehrungsstreifen verspachtelt, die gesamten Oberflächen in Q 4 ausgeführt.

Innenschale in F 30
Auch die fünf runden Spitzgiebel an den zwei Längsdachfronten wurden mit den leicht biegsamen Rigips-Platten beplankt. Die Außenwände erhielten allesamt eine Vorsatzschale aus „Rigips CW 50/75“-Profilen, einer eingelegten 40 mm dicken Mineralwolledämmung und einer Dampfbremse. Die Bekleidung erfolgte mit zwei Lagen „Rigips Bauplatten RB“ (12,5 mm). Die Dachschrägen und Decken hingegen erhielten eine zweilagige Beplankung mit „Rigips Feuerschutzplatten RF“, direkt auf die Holzsparren verschraubt. „Dem Brandschutzkonzept des Architekten folgend haben wir unter anderem mit den Feuerschutzplatten, den nichtbrennbaren ,Glasroc F (Riflex)’-Platten sowie den mit ,Glasroc F (Ridurit)’ in F 30 bekleideten Stahlträgern und -stützen eine komplette Innenschale in F 30 erstellt. Gleichzeitig konnten wir durch die Spitzgiebel die Raumhöhe des komplett neu errichteten Dachstuhls von rund vier Metern auch in weiten Teilen der Dachschrägenbereiche beibehalten“, so Thomas Marsch.

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Die Wohnung unmittelbar unter der Dachkuppel verfügt über eine 12 m² große Galerie, die den Raum unter der neuen Kuppel optimal und extravagant ausnutzt. Für Tageslichteinfall sorgen in diesem „Turmbereich“ mehrere Rundfenster und Spitzgauben.

Als zusätzliches gestalterisches Element wurden an der Unterdecke aller größeren Wohnräume bis zu 75 m² große Deckensegel mit integrierter LED-Beleuchtung realisiert: Hierfür wurde die Unterkonstruktion aus Grund- und Tragprofil circa 150 mm tief abgehängt und einlagig mit „Rigips Bauplatten RB“ beplankt (Rigips-System MD10RB).

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Zur Beplankung der komplett geschwungenen Geometrien sowohl der Fensterlaibungen als auch der Kuppelflächen wählte das Ausbau-Team der Freyer Bauunternehmen GmbH biegsame „Glasroc F (Riflex)“-Platten von Rigips.

Die Raumaufteilung der drei Wohnungen wurde mit Ständertrennwänden in Stärken zwischen 100 und 150 mm und einer zweilagigen Beplankung aus „Rigips Bauplatten RB“ bzw. „Rigips Feuerschutzplatten RF“ geschaffen. Alle tragenden Mittel- und Wohnungstrennwände wurden als Fachwerk mit aussteifender Wirkung und Brandschutzverkleidung hergestellt. Ein weiteres funktionales wie optisches Highlight bilden die in allen Wohnungen eingebauten Schiebetüren: Sie wurden als Sonderkonstruktion in Doppel-Ständerwände (UA-Profile mit Holzeinlage) integriert. „Daneben gab es eine Reihe weiterer Herausforderungen: Lichtkuppeln in der Dachkonstruktion sollten eingebaut und brandschutztechnisch bekleidet werden, Klimatisierungsgeräte sollten in die Wandkonstruktionen integriert und nahezu unsichtbar werden. Erschwerend kam hinzu, dass die Anlieferung des gesamten Baumaterials von außen per Hochkran erfolgen musste.“

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Auch die runden Laibungen der Spitzgiebel erhielten eine Beplankung aus biegsamen „Glasroc F (Riflex)“-Platten. Die Dachschrägen und Decken hingegen wurden mit „Rigips Feuerschutzplatten RF“ hergestellt.

Mit Augenmaß und Sorgfalt zum Erfolg
Oberste Priorität hatte bei allen Maßnahmen die Kantenausbildung und Oberflächenbehandlung. „Gerade bei den Gestaltungselementen an den Decken, den integrierten Kaminecken, den Übergängen von Fensterlaibung zu Vorsatzschale und vielen weiteren Details war Augenmaß und ein exaktes Arbeiten unabdingbar. Keine Kante blieb ohne Eckschutzschiene. Alle Flächen, insgesamt über 3.600 m², wurden mehrfach verspachtelt und nachgeschliffen auf die Qualitätsstufe Q 4 gebracht. Darauf folgte ein deckender Grund-, Zwischen- und Schlussanstrich mit weißer Dispersionsfarbe. Mit großer Sorgfalt haben wir so innerhalb von sechs Monaten Wohnräume im Premiumsegment schaffen können, die diese Bezeichnung tatsächlich verdienen“, so Thomas Marsch.

Einer Meinung, der sich auch die Jury der 9. Rigips Trophy 2013 / 2014 anschloss. Der Ausbau des Dachgeschosses zeige eindrucksvoll, so das Jury-Votum, wie neuer Wohnraum im Bestand geschaffen werden kann. Insbesondere der kreative und gekonnte Umgang mit Trockenbausystemen hat dafür gesorgt, dass Substanz und Neuerrichtetes harmonisch zusammengeführt werden konnten.

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Oberste Priorität hatte bei allen Maßnahmen die Kantenausbildung und Oberflächenbehandlung. Gerade bei den Gestaltungselementen an den Decken, den integrierten Kaminecken, den Übergängen von Fensterlaibung zu Vorsatzschale und vielen weiteren Details war Augenmaß und ein exaktes Arbeiten unabdingbar.

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Alle Flächen, insgesamt über 3.600 m², wurden mehrfach verspachtelt und nachgeschliffen auf die Qualitätsstufe Q 4 gebracht. Darauf folgte ein deckender Grund-, Zwischen- und Schlussanstrich mit weißer Dispersionsfarbe.

Fotos: Saint-Gobain Rigips und Diplom-Architekt Peter Kaufmann

  Quelle: baumarketing.com GmbH


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