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Niederlande gehen nächsten Schritt in Sachen Windenergie

13.12.2017

Ein internationaler Firmenverbund will in den nächsten Jahren in der Nordsee mehrere künstliche Inseln errichten, auf denen die dort erzeugte Windenergie gesammelt, verteilt und in Gas umgewandelt wird. Auch der Hafen von Rotterdam arbeitet nun an dem Projekt mit.

Bislang bestand das Konsortium aus dem niederländischen Netzbetreiber Tennet, seiner deutschen Tochtergesellschaft, dem niederländischen Gasnetzunternehmen Gasunie und dem dänischen Netzbetreiber Energinet. Der Hafen Rotterdam als nun fünfter Partner verfügt durch das Projekt Maasvlakte 2 über Erfahrungen in der Landgewinnung aus dem Meer.

Die Industrie nachhaltiger zu gestalten, ist eine erhebliche Herausforderung für Europa. Gemäß der vom Rotterdamer Hafen in Auftrag gegebenen Berechnungen würde allein der nachhaltige Betrieb der Rotterdamer Industrie schon 27 bis 49 TWh Energieerzeugungskapazität erfordern. Volumen dieser Größenordnung können nur mit Offshore-Windenergie erreicht werden.

Darüber hinaus bietet das Konzept eine attraktive Perspektive für die Entwicklung eines großräumigen nachhaltigen Energiesystems in der Nordsee. Die Klimaziele
der EU erfordern eine umfangreiche Erschließung von Offshore-Windenergie. Die Prognosen für die Jahre 2040 oder 2045 gehen von Kapazitäten von mehr als
100 Gigawatt in der Nordsee aus, sogar von bis zu 180 Gigawatt.

Eine solche geplante Windenergie-Verteilkreuz-Insel soll in der Lage sein, eine große Anzahl von Verbindungen zu Windkraftanlagen bzw. Offshore-Windparks aufzunehmen und die Verteilung und Übertragung des erzeugten Stroms über Gleichstromkabel zu den Nordseeländern (Niederlande, Belgien, Vereinigtes Königreich, Norwegen, Deutschland und Dänemark) zu vereinfachen.

Darüber hinaus kann die Windenergie auf einer solchen Insel in Wasserstoff umgewandelt werden. Die Umwandlung von Energie in Gas in der Nähe der Quelle – also auf hoher See – könnte zu Lagerungs- und Pufferungszwecken genutzt werden oder den großvolumigen Transport an Land, möglicherweise über die bestehende Offshore-Gasinfrastruktur, ermöglichen.

  Quelle: Hafenbedrijf Rotterdam, Het Financieele Dagblad / www.dnhk.org


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