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OBERMEYER gewinnt Realisierungswettbewerb für JVA in Rottweil

06.07.2018

Landschaftliche Einbindung und wirtschaftliche Umsetzbarkeit im Fokus

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Eins mit der umgebenden Landschaft: Blick auf die neue JVA Rottweil.

In Rottweil, der 90 km südlich von Stuttgart gelegenen Kreisstadt, soll eine neue Justizvollzuganstalt (JVA) mit 500 Haftplätzen entstehen. Zu diesem Zweck lobte das Land Baden-Württemberg 2017 einen zweistufigen, europaweit offenen Realisierungswettbewerb aus. Am 12. Juni 2018 stand der Sieger fest: OBERMEYER überzeugte mit einem funktionalen und wirtschaftlichen Konzept. Aufgrund der angespannten Belegsituation im baden-württembergischen Justizvollzug stellte sich der Bau einer neuen, multifunktionellen JVA als unabdingbar heraus. Mit dem Realisierungswettbewerb reagierte das Land Baden-Württemberg auf diese Entwicklung. Dabei stellte der Auslober klare Anforderungen an die Entwürfe.

So sollte die landschaftliche Einbindung des Gebäudekomplexes dominieren. Da insbesondere der Standort, das sogenannte „Esch“, einige Herausforderungen an den Bau stellt, lag der zweite Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit. OBERMEYER konnte sich hier gegen 53 Mitbewerber durchsetzen. Dem Architekten-Team gelang es nahezu beispielhaft, alle Vorgaben im Entwurf umzusetzen. Einstimmig erklärte ihn die Jury zum Siegerentwurf. „Alle Aufgaben erfüllt“, so das einhellige Urteil.

Synthese aus Landschaftsraum und Baukörper
Die Leitidee des Siegerentwurfs von OBERMEYER zielt darauf ab, die Außenraumgestaltung der Anlage harmonisch in die Natur einzubinden. Daraus bildet sich eine Synthese aus der weich geformten Landschaft und dem geometrisch klar definierten Baukörper. Die Planungen der Landschaftsarchitektur erbrachte die el:ch landschaftsarchitekten GbR, Berlin/München. Die Gebäude sind L-förmig angeordnet, zum Neckertal nach Osten und dem Waldrand im Süden hin erstrecken sich die drei T-förmigen Bauten mit Hafträumen. Alle Dächer sind begrünt, was wiederum der harmonischen Einbindung in die umgebende Landschaft gerecht wird.

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Lageplan der JVA Rottweil.

Das Areal wird von einer bis zu 5,5 Meter hohen Außensicherung umschlossen. Das Freigängerheim liegt außerhalb und soll als Kommunikationsplattform zwischen Innen und Außen fungieren. Nahe der Torwache befinden sich Besucher-, Verwaltungs- und Aufnahmeräume sowie eine separat zugängliche Dreifachsporthalle, die auch von Externen wie z. B. örtlichen Vereinen genutzt werden soll. Der L-förmige Baukörper entwickelt sich entsprechend der Hangneigung vom eingeschossigen Zugangsbereich zu den dreigeschossigen Haftbereichen. Im Gebäude befinden sich ferner Bereiche für Bildung und Freizeit, eine Gesundheitsabteilung, Werkstätten, Sportflächen sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen. Diese sind durch attraktive, begrünte Innenhöfe gegliedert.

Platz für 500 Gefangene
Rund zwölf Hektar Fläche sind für den Bau der neuen, 500 Haftplätze umfassenden JVA nötig. 470 der Plätze befinden sich im geschlossenen Bereich. Hier werden Straf- und Untersuchungsgefangene untergebracht. 30 weitere Plätze werden sich in einem außerhalb der Anstaltsmauern gelegenen Freigängerheim befinden. In der neu JVA sollen vor allem Gefangene aus den Landesbezirken Rottweil, Hechingen, Konstanz und Waldshut Platz augenommen werden. Eröffnung ist voraussichtlich 2025.

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Seitenansicht der neuen Gebäude.


  Quelle: www.opb.de


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