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Oft vergessen: die Holzbrückensanierung

25.05.2022

Die Stadt Münster saniert drei alte Holzbrücken – was dabei wichtig ist


Brücken sind Bauwerke, die besonders häufig und gründlich saniert werden müssen. Ihre Tragfähigkeit muss stets sichergestellt sein, um Unfälle zu verhindern und eine sichere und bequeme Transportmöglichkeit in jeder Stadt zu bieten. Dies betrifft auch Holzbrücken. Gerade die Holzbrücken erreichen nach gewisser Zeit das Ende ihrer Tragfähigkeit und müssen intensiv saniert oder auch ausgetauscht werden, damit die Nutzerinnen und Nutzer sie sicher passieren können. Diese können oft von Schäden durch Pilzbefall betroffen sein oder durch Feuchtigkeit im erdfeuchten Bereich geschädigt sein. Am Beispiel der Stadt Münster ist erkennbar wie wichtig eine regelmäßige Wartung solcher Brücken ist und welche Herausforderungen damit verbunden sind.


Münster sperrt drei Holzbrücken


Auf dem Stadtgebiet von Münster gibt es 258 Brücken, 21 von ihnen sind aus Holz. Viele stammen aus den 1980er Jahren, einzelne sind deutlich älter, und müssen regelmäßig auf ihre Standfestigkeit überprüft werden. Im Frühjahr hat das Amt für Mobilität und Tiefbau vier Geh- und Radwegbrücken wegen „tragsicherheitsrelevanter Schäden“ für den Verkehr sperren müssen.


Die „Hoffschultebrücke“ entstand bereits in den 1960er Jahren, damals mit Unterstützung eines Pionierbataillons der Bundeswehr. Bei den weiteren drei Brücken handelt es sich um Bauwerke aus den späten 1980er Jahren.


Schwere Schäden erfordern aufwändigen Sanierungsprozess


An den Brücken wurden entsprechend ähnliche Schäden an den Hauptlängsträgern und an den Gründungspfählen ermittelt. Die Hauptlängsträger und Querträger weisen ausgeprägte Schäden durch Pilzbefall im Querschnittsinneren auf. Die Gründungspfähle sind im erdfeuchten Bereich äußerlich stark geschädigt. Diese Schadensart wurde schon 2019 festgestellt und konnte zunächst mithilfe provisorisch eingerammter Stahlträger behoben werden. Zusätzlich weisen zwei der drei Brücken teils enorme Schäden im Brückendeck (Holzbohlenbelag) und an den Geländern auf. Geländer- und Belagsschäden wurden auch in der Vergangenheit schon fortlaufend saniert.


Besonders die geschädigten Längs- und Querträger der Bauwerke erschweren kurzfristige Lösungen. Bereits jetzt, bevor die genauen Untersuchungsergebnisse durch die beauftragten Fachingenieure vorliegen, ist absehbar, dass die Sanierung der Brücken einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Die von innen fortgeschrittene Schädigung der Hauptlängsträger birgt nach Auffassung der beauftragten Bauwerksprüfer die Gefahr, dass unter Verkehr ein plötzliches Bauteilversagen ohne Vorankündigung nicht gänzlich auszuschließen ist. Vor diesem Hintergrund warnt das Amt für Mobilität und Tiefbau ausschließlich vor der Nutzung ungewarteter alter Holzbrücken.


Problem: wenn Sperrungen ignoriert werden


Die Sperrungen der Brücken werden nicht selten ignoriert. Absperreinrichtungen wurden schon beiseitegeschoben, beschädigt oder entwendet. Selbst Sicherungen mit Ketten und Schlössern wurden wiederholt aufgebrochen. „Die Missachtung von Sperrungen unsicherer Brücken ist gefährlich. Wir warnen ausdrücklich davor, diese Brücken zu betreten. Es kann unerwartet zu einem Abbruch von Teilen kommen und zum Absturz führen“, macht Lydia Staudinger, Fachstellenleiterin im Amt für Mobilität und Tiefbau auf die Gefahr aufmerksam.

  Quelle: www.allesmuenster.de


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