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„Operation“ Modulbau

31.01.2018

Krankenhauserweiterung mit Hybrid-OP in Modulbauweise

von Iris Darstein-Ebner

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Mit dem Anbau eines dreigeschossigen Modulgebäudes an den Klinikbestand hat das Bauprojekt der Superlative realisiert.

Mit dem Anbau eines dreigeschossigen Modulgebäudes an den Klinikbestand hat das Siegener Diakonie-Klinikum Jung-Stilling ein Bauprojekt der Superlative realisiert. Es bietet auf insgesamt 1.106 m² komfortable Arbeitsbedingungen für unterschiedliche Medizinabteilungen und integriert großflächige Hightech-Räume für die Hochleistungsmedizin. Eine Bauaufgabe prädestiniert für die ALHO Modulbauweise: Denn konventionell hätte dieser Neubau nur mit erheblichen Einschränkungen umgesetzt werden können – in Bezug auf die rasante Bauzeit ebenso, wie auf die parallel zum laufenden Klinikbetrieb stattfindenden Bauarbeiten. Mit den hochspezialisierten, innovativen Modulen aus der ALHO Produktion konnten die besonderen Herausforderungen an ein nicht alltägliches Projekt bestens erfüllt werden.

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Per Schwerlasttransporter wurden die Module von Morsbach nach Siegen transportiert.

Das erfahrene Ärzteteam der Gefäßchirurgie freute sich ganz besonders darauf, die einmaligen Arbeitsbedingungen nutzen zu können, die sich ihnen im neuen Klinikgebäude in Siegen seit Juli nun bieten. Architekt Oliver Schmidt aus Betzdorf ergänzte den bestehenden massiven Krankenhausbereich um einen dreigeschossigen Anbau mit Gebäudeübergängen auf allen Etagen. EG und 1. OG beinhalten Ärztezimmer der Abteilungen Gefäßchirurgie, Urologie und Radiologie sowie Räume für die ambulante Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im 2. OG sind auf 333 m² zwei hochmoderne, stützenfreie Operationssäle untergebracht. Das Staffelgeschoss als 3. OG beherbergt die Technik der raumlufttechnischen Anlagen sowie die ELT-Verteilung.

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Per Schwerlasttransporter wurden die Module von Morsbach nach Siegen transportiert.

Einer der beiden Hybrid-OPs, in denen Röntgen-Diagnostik und Operation miteinander verschmelzen und zugunsten des Patientenwohls parallel erfolgen können, wurde bereits von Anfang an mit dem modernsten bildgebenden Diagnosegerät ausgestattet, das Deutschland derzeit zu bieten hat. Bei Bedarf kann der zweite OP ebenso ausgerüstet werden.

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Bis zu 30 Tonnen wogen die einzelnen Module, die auf der Baustelle am Siegener Diakonie-Klinikum Jung-Stilling zum Einsatz kamen.

Damit die robotergestützte High-Tech Anlage überhaupt installiert werden konnte, musste ALHO die Raummodule entsprechend konstruieren: Das gesamte Gebäude wurde auf einem „Stahlbetontisch“ stabil und ruhig gegründet. Auch der Roboter selbst benötigt eine spezielle Stahlunterkonstruktion, um unbelastet von Schwingungen präzise arbeiten zu können. Des Weiteren sorgte ALHO im gesamten Neubau für die medizinische Ausrüstung und setzte die Infrastruktur aller erforderlichen Medien um. Im Bereich der Radiologie wie auch im OP verfügen die Raummodule über entsprechenden Strahlenschutz. Die Wände der fensterlosen OPs sind aus Gründen der Hygiene komplett verglast und gewährleisten somit besonders leicht zu reinigende Oberflächen. 1A-Raumlufttechnik befördert über Laminar Flow gleichmäßig sterile, hochreine Luft turbulenzarm in das Operationsfeld der OPs. In den Raumecken wird die Abluft abgesaugt und über Hochleistungsfilter gereinigt. Über der OP-Etage ist als Staffelgeschoss die gesamte Technikzentrale mit Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie den raumlufttechnischen Geräten angeordnet, welche die Räume individuell mit der jeweils entsprechenden Luftqualität versorgen.

Zeitgewinn rettet Menschenleben
Jeder Tag, an dem ein Klinikneubau für Operationen und Pflege früher zur Verfügung steht, ist ein Tag, der Menschenleben retten kann. Baugeschwindigkeit ist im Krankenhausbau essentiell. Trotz hoher Anforderungen an die Raummodule und ihrer Ausstattung betrug die gesamte Planungs- und Bauzeit des Bauwerks nur acht Monate. Denn auch für das Hightech-Medizingebäude galt, was alle ALHO Modulgebäude ausmacht: Durch die präzise Planung sowie der witterungsunabhängigen Vorfertigung der Module mit einem hohen Fertigungsgrad im Werk kann ALHO das ganze Jahr über bauen und die Modulgebäude im Vergleich zur Massivbauweise bis zu 70 Prozent schneller fertigstellen.

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Um unbelastet von Schwingungen präzise arbeiten zu können, mussten die Raummodule für die robotergestützte High-Tech Diagnose- und Operations-Anlage von ALHO mit einer speziellen Stahlunterkonstruktion ausgestattet werden.

Bereits der Baugenehmigungsprozess des dreigeschossigen Anbaus wurde durch typengeprüfte Statiken, ausgereifte Detaillösungen und feststehende Gutachten beschleunigt. Die Montage der Module selbst erfolgte dann sauber und leise bei laufendem Klinikbetrieb und nahm gerade einmal drei Tage in Anspruch. Und obwohl die insgesamt 26 teilweise sehr großen und bis zu 30 Tonnen schweren Stahlrahmenelemente mittels eines 500-t-Mobilkrans auf der Baustelle bewegt werden mussten, gab es keinerlei Ausfallzeiten oder sonstige Beeinträchtigungen der angrenzenden Gebäude oder Abteilungen.

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Der Hybrid-OP, in dem Röntgen-Diagnostik und Operation miteinander verschmelzen, wurde mit dem modernsten bildgebenden Diagnosegerät ausgestattet, das Deutschland derzeit zu bieten hat.

Oliver Schmidt, der als Architekt schon oft für und mit der Modulbauweise geplant hat, sagt: „Die kurze Bauzeit in Verbindung mit Generalplanungs- und Ausführungsleistung durch ALHO empfinde ich als großen Vorteil auch für uns Architekten. Das Arbeiten mit nur einem Ansprechpartner erleichtert und beschleunigt die Gesamt-Koordination ungemein. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit ALHO konstruktiv und fair und auch menschlich sehr angenehm.“

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1A-Raumlufttechnik befördert über Laminar Flow gleichmäßig sterile, hochreine Luft turbulenzarm in das Operationsfeld der OPs.

Fotos: ALHO Holding GmbH

  Quelle: www.ruess-group.com


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