Ein internationales Expertenteam zeigt auf, wie neue optische Technologien die Effizienz von Solarmodulen steigern und städtische Flächen besser nutzbar machen.
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Globale Photovoltaik wächst – neue Technologien bringen Tempo
Photovoltaikanlagen deckten im Jahr 2023 bereits über fünf Prozent des weltweiten Strombedarfs – und der Ausbau schreitet weiter rasant voran. Alle zwei bis drei Jahre verdoppelt sich die weltweit installierte Leistung. Eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung spielen optische Technologien, die nicht nur den Wirkungsgrad erhöhen, sondern auch neue Einsatzbereiche – insbesondere im städtischen Raum – erschließen.
Internationale Analyse aktueller Technologietrends
27 Fachleute aus neun Ländern haben unter Leitung von Prof. Christiane Becker und Dr. Klaus Jäger vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) einen umfassenden Bericht zu den Potenzialen optischer Photovoltaik-Innovationen vorgelegt. Ihr Ziel: Den aktuellen Forschungsstand transparent machen und zugleich Impulse für politische Entscheidungen in der Forschungsförderung liefern.
Mehrfachsolarzellen und ressourcenschonende Verfahren im Fokus
Der Bericht beleuchtet vorrangig Technologien, die den Ausbau im Terawattbereich weiter vorantreiben können. Dazu zählen unter anderem Mehrfachsolarzellen, die durch gestapelte Zellschichten deutlich höhere Wirkungsgrade erreichen. Zusätzlich wird das Potenzial nachhaltiger Herstellungsverfahren hervorgehoben, die auf die Reduktion kritischer Materialien und eine ökologischere Produktion zielen.
Fassaden als neue Stromquelle: Farbige PV-Module im urbanen Raum
Eine besondere Chance sehen die Forschenden in farbigen Solarmodulen, die architektonisch in Gebäudefassaden integriert werden können. In dicht bebauten Städten mit begrenztem Platz auf Dächern bieten sie neue Wege zur Stromerzeugung. „Solche innovativen Solarmodule ermöglichen eine anspruchsvolle ästhetische Gestaltung“, betont Prof. Becker. So können zusätzlich verschiedene Flächen für die Energiewende nutzbar gemacht werden.
Weichenstellung für Forschung und Förderung
Das internationale Autorenteam versteht seinen Bericht auch als strategische Handlungsempfehlung: Fördermittel sollten gezielt in jene Bereiche fließen, die das größte Innovations- und Wachstumspotenzial für die Energiewende versprechen. Mit dem Fokus auf optische Technologien könnte Photovoltaik nicht nur effizienter, sondern auch breiter einsetzbar und nachhaltiger werden. |