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Passive House Award für Projekt von Herz & Lang

12.06.2014

Planungsbüro mit Sitz in Weitnau und Schongau war als Passivhausconsulter am ausgezeichneten Kunstmuseum Ravensburg beteiligt – weltweit angesehenster Passivhaus-Preis

Großer Erfolg für Herz & Lang (Weitnau/Schongau): eine internationale Jury hat das vom Planungsbüro betreute Projekt „Kunstmuseum Ravensburg“ in der Kategorie Sonderbauten mit dem Passive House Award 2014 ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um den weltweit bedeutendsten Wettbewerb für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Eine internationale Jury hatte zuvor eine Vorauswahl mit 21 Objekten aus unterschiedlichsten Sparten getroffen – neben dem Kunstmuseum Ravensburg, das der renommierte Architekt Arno Lederer entworfen hat, auch das Justizzentrum Korneuburg in Österreich, an dem Herz & Lang ebenfalls maßgeblich beteiligt war.

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Für Dieter Herz, einen der beiden Geschäftsführer von Herz & Lang, ist der Preis, der im Rahmen der internationalen Passivhaustagung mit 1000 Experten aus aller Welt verliehen wurde, „eine großartige Auszeichnung für das gesamte Bauteam“. Neben dem Architekturbüro „Lederer Ragnarsdóttir Oei“ (Stuttgart) und der Firma Georg Reisch GmbH & Co. KG (Bad Saulgau) – Bauherr und gleichzeitig ausführende Baufirma – hat Herz & Lang als Passivhaus-Consulter einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet. „Wir waren für die Bauphysik und die Qualitätssicherung zuständig“, erklärt Herz – ein wichtiger Part beim Gelingen des Projekts, das sich gegen eine internationale Konkurrenz – unter anderem aus den USA, Österreich und Dänemark – durchsetzte.

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Ausgezeichnet mit dem Passive House Award 2014: das Kunstmuseum in Ravensburg.

Fotos: Herz & Lang

Anfangs war Professor Arno Lederer, einer der bekanntesten Architekten Deutschlands, skeptisch, ob sich das geplante Kunstmuseum in Ravensburg tatsächlich in Passivhaus-Standard umsetzen ließe. Vor allem die Tatsache, dass ein Kunstmuseum mit einem Minimum an Fenstern auskommen muss, weil die Gemälde durch künstliches Licht optimal in Szene gesetzt werden müssen, erschwerte die Aufgabe. „Die solaren Gewinne durch Fenster sind für das Passivhaus-Konzept eigentlich sehr wichtig“, erklärt Dieter Herz, dessen Planungsbüro sich beim Thema energieeffizientes Bauen weit über die Grenzen Deutschlands einen Namen gemacht hat. Letztlich fanden die Experten aus dem Oberallgäu doch Wege, wie die strengen Vorgaben des Passivhaus-Instituts erfüllt werden konnten. So wurde bereits in der Planung größter Wert auf eine absolut luftdichte und hochwärmegedämmte Gebäudehülle gelegt. „Und es ging darum Wärmebrücken zu vermeiden“, fügt Herz hinzu.

Auch Letzteres erwies sich als kniffelig. Die Gebäude sollten als zweischalige Konstruktion ausgeführt werden. Zwischen die Sichtbetonwand und die Außenwand aus alten recycelten Ziegeln – als prägendes architektonisches Element – wurde die Dämmung eingebracht. Knackpunkt des Passivhauskonzepts an der Gebäudehülle waren die konstruktiv bedingten Wärmebrücken durch die Anker und Konsolen, mit deren Hilfe die Ziegel am Beton befestigt wurden. Die Lösung von Herz & Lang: Um den negativen Effekt so gering wie möglich zu halten, musste der Stahlanteil des Befestigungssystems drastisch reduziert werden, was mit speziellen, thermisch optimierten Fassadenhaltern auch gelang. Für die erforderliche Sorgfalt und Qualität bei der Bauausführung des weltweit ersten Passivhausmuseums sorgte die Firma Reisch.

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Professor D. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts (Bildmitte), gratuliert Dieter Herz (rechts) und Oliver Ubl (Architekt und Projektleiter, Reisch GmbH) zur Auszeichnung mit dem Passive House Award 2014 für das Kunstmuseum Ravensburg.

Foto: Passivhaus Institut

Das Preisgericht lobte in seiner Begründung ausdrücklich die städtebauliche Einpassung des Museums, das aber dennoch in der architektonischen Sprache, der Fassadengestaltung und in seinen Volumina eine Eigenständigkeit behaupte. Für Dieter Herz ist das Kunstmuseum Ravensburg, das 2013 bereits den deutschen Architekturpreis erhalten hatte, der beste Beweis dafür, „dass sich anspruchsvolle Architektur und höchste Energieeffizienz in Form des Passivhaus-Standards keineswegs ausschließen“. Leider würden immer noch viele Architekten und Bauträger – auch im Allgäu – die gegenteilige Meinung vertreten, beklagt Herz. Und genau dem will das Passivhaus Institut Darmstadt als Organisator des Wettbewerbs entgegentreten. „Am Beispiel der Preisträger wird deutlich, dass auf der ganzen Welt gestalterisch herausragende Projekte im Passivhaus-Standard entstehen“, freute sich Professor Dr. Wolfgang Feist als Leiter des Passivhaus Instituts bei der Preisverleihung.

Energieeffizientes Bauen und Sanieren setze vielfach sehr positive ästhetische Akzente – und sei praktisch nebenbei auch noch gut für den Klimaschutz.

  Quelle: www.jensen-media.de


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