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Photovoltaik-Anlagen im Alltag

05.10.2022

Unsere Städte sind voll ungenutzter Orte, die sich für die Erzeugung von Solarenergie eignen

Das Thema ist nicht neu, gewinnt aber in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise zunehmend an Bedeutung: Gerade in Innenstädten und dicht bebauten Arealen gilt es jeden Quadratmeter zu nutzen – sowohl als Grünfläche als auch zur Energiegewinnung. Carports und Einhausungen eignen sich dazu besonders gut: Auf den Flachdächern können Dachbegrünungen aufgebracht und Photovoltaikanlagen installiert werden. Wer zusätzlich die Wandelemente vertikal begrünt, steigert nochmals die Flächenausnutzung.

Solar- und Gründach in einem

Je größer die bebaute Fläche, desto wichtiger ist ein nachhaltiger Ausgleich, von dem möglichst Mensch und Natur profitieren. Was für private Bauprojekte im Kleinen gilt – für immer mehr Bauvorhaben gibt es entsprechende Auflagen – erlangt bei der Entwicklung von Quartieren noch größere Relevanz. Flachdächer rücken dabei besonders in den Fokus. Kaum eine andere Dachform eignet sich so gut zur Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage, da die Ausrichtung zur Sonne wesentlich flexibler ist und so höhere Erträge möglich sind.

Zusätzlich punkten Flachdächer mit einer extensiven Dachbegrünung. Diese bietet als „höhergelegte“ Grünfläche einen wichtigen Lebensraum für Insekten. Darüber hinaus trägt die Bepflanzung durch die Bindung von Niederschlagswasser und Photosynthese zur Klimatisierung und Luftverbesserung des Umfeldes bei. Verstärken lässt sich dieser Effekt, wenn man auch die Vertikale, also auch die Seitenwände des Objektes, begrünt.

Photovoltaik-Anlagen auf Einhausungen und Carports

Einhausungen und Carports kommt an dieser Stelle eine besondere Bedeutung zu. Sie werden nahezu überall benötigt und eignen sich wie oben beschrieben sehr gut zur nachhaltigen Flächennutzung. Von der Mülltonneneinhausung über Fahrradparker und E-Bike-Verleihstationen bis hin zu überdachten Tiefgarageneingängen und Stellplätzen gibt es also allein im urbanen Raum viel Potenzial – und das sowohl bei Bestands- wie auch bei Neubauten.

Wer noch in der Planungsphase ist, berücksichtigt mit einer erhöhten Dachlast (Schneelast) schon jetzt die Installation einer Photovoltaik-Anlage und/oder eine (Dach-)Begrünung – selbst, wenn diese erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Um den auf dem Dach erzeugten Strom direkt zu nutzen gibt es entsprechende Wandelemente zur Montage einer Wallbox bzw. Ladestationen für E-Bikes. Bei vielen Carports und Einhausungen ist eine Nachrüstung der Ladestationen möglich, nach technischer Klärung meist auch eine nachträgliche Dachbegrünung bzw. PV-Installation.

Pilotprojekt: Solar-Autobahn

Die Nutzung von Photovoltaikanlagen kann aber noch deutlich weiter gehen. In einem neuen Pilotprojekt erprobt die Autobahn GmbH des Bundes gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) die Installation von Solardächern über Autobahnen. Noch in diesem Jahr sollen die Fundamente für die Solardächer gegossen werden. Im ersten und zweiten Quartal 2023 sollen dann die Stahlgerüste und die Photovoltaikelemente installiert werden.

Die geplante Demonstrationsanlage besteht aus einem Dach aus 10 x 17 Meter großen Photovoltaikmodulen, die sich 5,5 Meter über der Fahrbahn befindet. Gebaut wird das Solardach über eine Durchfahrtsstraße beziehungsweise Schwerlastspur der Tank- und Rastanlage.

Auch in der Schweiz prüft die Regierung aktuell, welche Autobahnen sich für Solardächer eigenen. Theoretisch könnte dort 1.300 Kilometer Autobahn mit Solarpanels überdachte werden. Zudem lassen sich Solarpanels auch auf Lärmschutzwänden und Galerien installieren. Laut einer Studie haben allein die Lärmschutzwände in der Schweiz das Potenzial dazu, pro Jahr 55 GWh Strom zu produzieren, wenn sie komplett mit Photovoltaikelementen ausgestattet werden. Das entspricht 0,05 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Schweiz.

  Quelle: www.heinze.de, www.forschung-und-wissen.de


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