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Photovoltaik auf Kirchdach und am Turm schmückt nun eine der nachhaltigsten Kirchen Deutschlands

03.09.2014

Leipzigs Stadtsilhouette hat einen Turm mehr:

Der Turm der neuen Leipziger Propsteikirche zeigte sich erstmals in voller Pracht: Die Fassade aus flächendeckendem Porphyr wurde sichtbar, nachdem die letzten Gerüstteile entfernt wurden. Jedermann kann sich nun vorstellen, wie die ganze Kirche in diesem Porphyr-Kleid aussehen wird.

Der Turm wird ab sofort ein Teil der Leipziger ‚Skyline‘ sein, wenngleich er natürlich vom Rathausturm deutlich überragt wird. 600 m³ massiven Porphyrstein-Mauerwerks aus dem sächsischen Rochlitz werden am Ende die rund 5.000 m² Außenwandfläche der Kirche und des Gemeindezentrums schmücken. Zusammengerechnet werden 1.500 t Porphyr und etwa 50 t Granit für den Fassadensockel verbaut.

610 Quadratmeter Solarpanels auf dem Kirchdach und am Glockenturm
Zugleich kann man die fertiggestellte Photovoltaik-Installation am Turm erstmals richtig betrachten. Sie ist eines von vielen Zeichen dafür, wie sehr sich die Propsteigemeinde St. Trinitatis als Bauherrin bei diesem außergewöhnlichen Gebäude um Nachhaltigkeit bemüht. Nicht nur an der Südseite des Turms, sondern auch auf dem Dach der Kirche wurden Solar-Module montiert. Insgesamt sind es 610 m², die für die eigene Stromerzeugung zur Verfügung stehen. Die Heizung und Kühlung in der Kirche wird durch 18 Sonden sichergestellt, die mit 140 m tiefen Bohrungen in die Erde verbracht wurden. Der Kirchenraum selbst wird sehr effizient mit einer Fußbodenheizung warmgehalten. Der winterliche Wärmeentzug aus dem Boden wird über die eigene Abwärme im Sommer wieder regeneriert.

Christliche Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung
Im Hof gibt es eine große Zisterne. Sie ist angeschlossen an einen weiteren, großen Hochbehälter im Kirchenturm, in dem Regenwasser gesammelt wird. Das ermöglicht über ein Pumpensystem eine sogenannte „Schwerkraftversorgung“. Als Dämmstoff an der Fassade wurde 18 cm breites Schaumglas, ein noch wenig eingesetzter Baustoff, verwendet, das eine deutlich längere Haltbarkeit verspricht. „Thermische Optimierung der Hülle“ nennen dies die Fachleute. Insgesamt will die Bauherrin so nachhaltig wie möglich bauen. Das Bekenntnis der Christen zu ihrer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung findet so auch seinen Ausdruck. Unter dem Gesichtspunkt „Nachhaltigkeit“ finden sich im Neubau viele weitere kleine Hinweise: Es wurde auf Langlebigkeit der Materialien und Instandhaltungsfähigkeit der Bauteile geachtet, die Armaturen sind wassersparend, es wurden schadstoffreduzierte Baustoffe verwendet, lokal anfallendes Regenwasser wird genutzt. Wenn im Mai 2015 das ganze Bauvorhaben beendet ist, dürfte Leipzig die Stadt sein, in der die nachhaltigste Groß-Kirche des Landes steht – einstweilen jedenfalls.

  Quelle: www.weichertmehner.com


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