Deutschlands Nachfrage nach Solarstromanlagen und -batterien wächst weiterhin stark, angetrieben von privaten Immobilieneigentümern und Mietwohnungsbewohnern.
Laut der jüngsten Prognose des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wird die Nachfrage nach Solarstromanlagen in Deutschland dieses Jahr bereits zum siebten Mal in Folge prozentual zweistellig wachsen. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach Solarbatterien im fünften Jahr exponentiell steigen. Diese Prognose wurde am Dienstag vom BSW veröffentlicht, einen Tag vor den internationalen Solar- und Speichermessen Intersolar und EES Europe in München. Mit über 85.000 Fachbesuchern wird dort in diesem Jahr ein Besucherrekord erwartet.
Private Immobilieneigentümer:innen als Treiber der Energiewende
In den letzten Jahren gehörten private Immobilieneigentümer:innen zu den wichtigsten Treibern der Energiewende in Deutschland. Die Nachfrage nach Photovoltaik-Systemen und Solarspeichern hat sich zwischen 2019 und 2022 mehr als verdreifacht, wie aus Auswertungen des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur hervorgeht.
Hohe Akzeptanz von Solaranlagen bei Immobilieneigentümer:innen
Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag des BSW können sich mittlerweile 77 Prozent der Immobilieneigentümer:innen die Anschaffung einer Solaranlage zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung vorstellen. Mehr als jeder fünfte plant sogar, dies innerhalb der nächsten 12 Monate umzusetzen.
Günstige Bedingungen für weiteres Wachstum
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig freut sich über das anhaltende Wachstum der Solarbranche. Er betont, dass Solarsysteme kostengünstig sind, die Zahl der Fachkräfte steigt, die Liefersituation sich verbessert und Marktbarrieren zunehmend abgebaut werden. Als potenzielles Risiko für das Wachstum sieht er jedoch eine Stagnation dieser Entwicklungen und steigende Finanzierungskosten aufgrund hoher Zinsen.
Starke Zunahme von Solarstromanlagen und -speichern
Die aktuellen Marktzahlen deuten ebenfalls auf ein starkes Wachstum hin. Allein im Heimsegment wurden im ersten Quartal mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen (rd. 159.000 PV-Systeme) in Betrieb genommen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (plus 146 Prozent). Die Anzahl der neu installierten Solarstromspeicher wird voraussichtlich bereits Ende Juni die Zahl der im Gesamtjahr 2022 installierten Solarbatterien übertreffen.
Fortschritte bei der Energiewende und geplante Ziele
Über Pfingsten wurde der Bundesnetzagentur bereits die Inbetriebnahme der dreimillionsten Solarstromanlage gemeldet. Die jährliche Solarstromernte in Deutschland reicht bereits aus, um mehr als zehn Prozent des heimischen Strombedarfs klimafreundlich zu decken. Die Ampelkoalition hat beschlossen, den Anteil bis zum Jahr 2030 auf über 25 Prozent zu erhöhen. Die Umsetzung einer im Mai verabschiedeten PV-Strategie soll verbliebene Marktbarrieren beseitigen. Rein rechnerisch könnten mit den in Deutschland installierten circa 800.000 solaren Heimspeichern der tägliche Stromverbrauch aller privaten Haushalte in München gespeichert werden.
Zunehmende Nachfrage von Bewohner:innen von Mietwohnungen
Auch Bewohner:innen von Mietwohnungen wollen immer mehr von der Energiewende profitieren und greifen vermehrt zu sogenannten Steckersolargeräten bzw. Balkonkraftwerken. Hier stieg die Nachfrage sogar im dreistelligen Prozentbereich im letzten Jahr. |
